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«Drei bei Kai»: Der Biedermann des Vorabends

Kai Pflaume moderiert ein weiteres Quiz – diesmal dürfen drei Generationen einer Familie rätseln.

Es war definitiv kein Jahrhundertcoup, dafür aber kalkulierte Berechnung: Seit mit Jörg Pilawa der Schwiegermutterliebling und das Vorabendgesicht der ARD die öffentlich-rechtliche Wirkungsstätte in Richtung des ZDF verlassen hat, darf sich der bei der älteren Bevölkerung mindestens ebenso beliebte Kai Pflaume im Ersten austoben. Das «Star Quiz» läuft ebenso wie die Quizshow «Groß gegen Klein» unter Pflaumes Regie, im NDR darf er sich an einer Neuauflage des legendären «Dalli Dalli» probieren und Ende Oktober sucht der Moderator den «Klügsten Deutschen 2011».

Und wer bis dato noch nicht genug vom omnipräsenten Strahlemann bekommen konnte, darf sich mit «Drei bei Kai» auf ein weiteres Format freuen – ausgerechnet eine weitere Quizshow erweitert das Repertoire des einstigen «Nur die Liebe zählt»-Moderators. Gebrochene Herzen, Entschuldigungsvideos und geheime Liebschaften lässt Pflaume allerdings hinter sich und macht als logischen nächsten Schritt fortan in Familie: In der neuen Vorabendserie am Freitag treten jeweils drei Vertreter dreier Generationen einer Familie gemeinsam gegen andere Familien an, den ausgelobten 300.000€-Jackpot zu knacken.

In einer recht unterhaltsamen, weil schnellen ersten Runde spielen jeweils drei Familien um den Einzug in die Quizrunde – das Team, das zuerst sechs Punkte gesammelt hat, darf sich anschließend in bester «Wer wird Millionär?»-Manier an Fragen unterschiedlicher Gewinnstufen versuchen. Jede Gewinnstufe ist in drei thematische Schwerpunkte à la «Verkehr» oder «Große Boxer» aufgeteilt, die die Familienmitglieder vorab nach Interesse und Wissen unter sich verteilen dürfen. Die jeweilige Frage muss seitens des Auserwählten alleine beantwortet werden, allerdings gibt es natürlich drei obligatorische Joker.

Das klingt wenig innovativ – und das ist es auch. Der öffentlich-rechtliche Vorabend mit Werbepausen zieht das Quiz zusätzlich ein wenig in die Länge und verlangsamt die sowieso schon endlos erscheinenden Spielrunden. Moderator Pflaume tut durch Zwischenfragen und witzig gemeinte Bemerkungen sein Übriges, um gar nicht erst so etwas wie atemlosen Spielspaß aufkommen zu lassen. Mehr als nette Unterhaltung dürfen sich die Zuschauer daher nicht erwarten, dafür fordert «Drei bei Kai» allerdings auch keine große Aufmerksamkeit ein und bietet heile Welt zwischen Abendbrot und Freitagskrimi.
15.10.2011 23:38 Uhr Kurz-URL: qmde.de/52649
Jakob Bokelmann

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drei bei kai

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