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You are Cancelled: «10 Things I hate about you»

VIVA startete die Serie in dieser Woche, in den USA wurden davon nur 20 Folgen hergestellt.

VIVA startete in dieser Woche die Ausstrahlung der Sitcom «10 Dinge, die ich an dir hasse» – eine TV-Adaption des gleichnamigen Kinofilms von 1999, welcher eine moderne Adaption von Shakespeares Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“ war. In der Kinoversion versuchte Joseph Gordon-Levitt die Gunst von Larisa Oleynik zu bekommen und benötigte die Hilfe von Heath Ledger, um Oleyniks Filmschwester Julia Stiles zu einem Date zu überreden, damit alle Parteien zum Abschlussball ihrer Highschool gehen dürfen. Carter Covington, der vor der Serienadaption nur in der ABC-Family-Serie «Greek» Erfahrungen sammeln konnte, war begeistert von der Shakespeare-Adaption und wollte schon immer wissen, wie Regisseur Gil Junger es schaffte, Ledger und Stiles zum Cast zu gewinnen. Irgendwann kam Covington die Idee, eine Serienadaption zu entwickeln – eine Idee, die im Oktober 2008 bei ABC Family landete und mit einer Pilotbestellung honoriert wurde.

Covington war nicht nur ein großer Fan des Films, sondern auch ein Liebhaber von John-Hughes-Filmen. Wenn es nach Covington ging, hatte es im Fernsehen keine Serie gegeben, welche auch nur annähernd die Seele von Filmen wie «Der Frühstücksclub», «Sixteen Candles» oder «Ferris macht blau» auf die Heimbildschirme übertragen konnte. Mit «10 Dinge, die ich an dir hasse» sollte sich das jedoch ändern, und dafür haben Covington und ABC Family sich einiges an Verstärkung geholt: Gil Junger inszenierte die Pilotfolge der Adaption seines eigenen Filmes; Larry Miller übernahm in der Serie dieselbe Rolle, welche er auch schon im Film ausführte (der besorgte Vater der beiden Geschwister Kat und Bianca); und es wurde sogar dieselbe Musik verwendet. ABC Family sah einen potentiellen Erfolg in der Serie, weshalb diese bestellt wurde.

Doch abseits der Serienpremiere am 7. Juli 2009 gab es von Zuschauern einige Boykottaufrufe. Diese hatten jedoch nichts mit der Serie zu tun, sondern mit der unerwarteten Absetzung des Senderhits «Kyle XY». Nach einer halben dritten Staffel wurde die Serie aufgrund schwacher Zuschauerzahlen ohne mit der Wimper zu zucken abgesetzt, was nicht nur die Fans schockte, sondern auch einige hochgezogene Augenbrauen verursachte. ABC Family war mittendrin, sein komplettes Programm auf die weibliche Zuschauerschaft auszurichten (nachdem «The Secret Life of the American Teenager» sich als Überraschungserfolg herausstellte), und da stand das sci-fi-betonte «Kyle XY» der neuen weiblichen Comedy «10 Dinge, die ich an dir hasse» im Weg. Für die verärgerten Zuschauer gab es nur eine Mission: ein Boykott des kompletten ABC-Family-Programms.

Das mag für die erste Episode nur teils-teils funktioniert haben. Zwar schalteten rund 1,6 Millionen Zuschauer ein und bescherten ABC Family Rekordwerte in den Zielgruppen für eine Comedyserie (vor allem bei den weiblichen Zuschauern zwischen 12 und 34 Jahren), doch schnell war klar, dass die Presseabteilung des Kabelsenders diese Zahlen in weitere Rekorde gesponnen und umformuliert hat, welche die Serienpremiere in der Öffentlichkeit gut aussehen lassen sollte. Dass die allgemeine Reichweite jedoch unter den Werten der dritten Staffel von «Kyle XY» landete, wurde gerne vergessen – außer von den immer noch verärgerten Zuschauern. Die Reichweite ging zwar im Laufe der nächsten neun Wochen zurück (mit der Ausnahme eines Serienhochs von 1,8 Millionen Zuschauer in der vierten Woche, gefolgt von einem rekordverdächtigen Absturz von rund 38 Prozent in der fünften Woche), doch waren sie für ABC Family gut genug, um die erste Staffel um zehn weitere Episoden aufzustocken.

Nach der fast siebenmonatigen Pause kehrte «10 Dinge, die ich an dir hasse» auf die Fernsehbildschirme zurück. Allerdings blieben die Zuschauer auf der Strecke. 1,2 Millionen schalteten bei der Rückkehr ein, eine Woche später gingen die Zahlen unter die Millionengrenze. Und sie sollten in dem Bereich für den Rest der Laufzeit verharren. Man könnte meinen, dass die Geduld der verärgerten «Kyle XY»-Fans sich fast ein Jahr nach der Absetzung ihrer Serie bezahlt gemacht hat. «10 Dinge, die ich an dir hasse» verwandelte sich von einem kleinen Quotenerfolg im späten 2010 zu einem kleinen Quotendesaster im frühen 2011, und eigentlich gab es keine konkrete Erklärung für den fehlenden Verbleib der Zuschauer. Immerhin bekam die TV-Adaption wohlwollende Kritiken, passte gut ins nun veränderte Schema des Senders (besonders mit Disney als Teilhaber des Senders), und landete sogar auf einigen Top-10-Plätzen der TV-Kritiker im Jahre 2009. Am 24. Mai 2010 lief die 20. und letzte Folge der Serie und galt von nun an als eines der Beispiele, warum TV-Autoren lieber nicht an einer Film-zu-TV-Adaption arbeiten sollten. Besonders dann, wenn sie noch kein allzu ausgereiftes Resumé besitzen.
14.10.2011 11:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/52629
Christian Wischofsky

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10 Dinge die ich an dir hasse

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