Konnte die Mystery-Serie mit Doppelfolgen ihre Quoten endlich wieder steigern?
Lange Zeit war das US-Format «Fringe» hinsichtlich der Zuschauerzahlen ein beständig erfolgreiches und konnte noch 2010 regelmäßig Marktanteile oberhalb des Senderdurchschnitts einfahren. Doch mit dem Start der dritten Staffel im Januar 2011 nahm auch «Fringe» ein ähnliches Schicksal wie viele US-Serien zuvor im deutschen Fernsehen: Die Quoten bröckelten, wahrscheinlich aufgrund der zunehmenden Konzeptualisierung der Story, durch die viele Zuschauer ausstiegen. Die
erste Hälfte der Staffel erreichte bis April im Schnitt 11,7 Prozent der Werberelevanten und 1,98 Millionen Gesamtzuschauer. Die zweite Hälfte der dritten Season sendet ProSieben seit August am Montagabend und setzt seit September sogar auf Doppelfolgen. Konnte dies den nötigen Quotenaufschwung bringen?
Die zwölfte Folge der Staffel mit dem Titel „Der Gedankenleser“ brachte «Fringe» am 15. August wieder auf die Bildschirme zurück. 1,75 Millionen Menschen verfolgten die Episode und brachten dem Sender 6,0 Prozent beim Gesamtpublikum sowie 11,1 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe ein. Damit lag man leicht unterhalb des Senderschnitts. Eine Woche später sank der Marktanteil gar auf 9,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen – das war ein Allzeit-Negativrekord für die Serie und der erste einstellige Marktanteil überhaupt für «Fringe». Beim Gesamtpublikum ging es auf 1,43 Millionen Zuschauer und 5,3 Prozent herab.
Am 29. August stieg die Quote wieder leicht auf 5,7 Prozent bei 1,69 Millionen Zuschauern. 1,18 Millionen Jüngere waren darunter, sodass hier wieder zweistellige 10,2 Prozent Marktanteil vorgewiesen werden konnten. Eine Woche danach änderte ProSieben sein Programmschema und setzte fortan auf Doppelfolgen von «Fringe». Mit 1,70 und 1,65 Millionen Gesamtzuschauern sowie jeweils 5,5 Prozent hatte das erste Doppelpack fast identische Werte. In der Zielgruppe gab es 1,37 und 1,27 Millionen Zuschauer bei 11,3 und 10,0 Prozent Marktanteil – die Folge ab 21.15 Uhr war also bei den Jüngeren weniger gefragt.
Ein Quotendesaster erlebte die Mystery-Serie dann am 12. September, als nur noch 7,7 und 7,4 Prozent bei den Werberelevanten gemessen wurden. Die Reichweiten der 14- bis 49-Jährigen fielen erstmals in der Geschichte des Formats unter eine Million: Es schalteten lediglich 0,96 und 0,94 Millionen die beiden Episoden ein. Beim Gesamtpublikum landete man mit 1,35 und 1,29 Millionen Zuschauern bei 4,3 und 4,2 Prozent Marktanteil. Eine Woche später konnte sich das Format leicht erholen und kam auf 1,51 bzw. 1,56 Millionen Zuschauer bei 4,8 und 5,2 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe konnte man mit 9,1 und 9,8 Prozent aber wieder nur einstellige Werte vorweisen.
Die letzten beiden Episoden der dritten Staffel erreichten am 26. September 1,60 und 1,59 Millionen Fernsehzuschauer. „Der letzte Sam Weiss“ unterhielt 5,2 Prozent aller Zuschauer und 10,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen, danach kam „Der Tag, an dem wir starben“ auf 5,3 und 10,1 Prozent bei den jungen Leuten.
Im Durchschnitt kam die gesamte dritte Season von «Fringe» auf 1,77 Millionen Zuschauer und 5,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. In der Zielgruppe holte die Serie 1,36 Millionen Zuschauer und 10,7 Prozent, womit man schon unterhalb des Senderschnitts liegt. Problematisch ist insbesondere aber, dass die in diesem Artikel analysierte zweite Hälfte der Staffel deutlich weniger erfolgreich als der Schnitt war. Auch die Doppelprogrammierung ab September nützte dem Format wenig; im Gegenteil musste ProSieben hier sogar neue Allzeit-Negativrekorde hinnehmen. In zwei Wochen kehrt auf dem Montags-Sendeplatz die Serie «V – Die Besucher» zurück. Ob und wann es mit «Fringe» in der Primetime weitergeht, steht noch nicht fest.