Nach der Romanvorlage von Uwe Tellkamp erzählt das Historienepos die finalen sieben Jahre der DDR. Für den Film konnte ein hochkarätiger Cast benannt werden.
Am heutigen Donnerstag begannen die Dreharbeiten für das historische Filmepos
«Der Turm». Nach dem gleichnamigen und mehrfach ausgezeichneten Roman von Uwe Tellkamp, der kaleidoskopartig anhand einer Dresdener Arztfamilie die finalen sieben Jahre der DDR erzählt, verfilmt Regisseur Christian Schwochow die Romanadaption von Thomas Kirchner. Seine Protagonisten sind Dresdner Bildungsbürger, die in einer Art Refugium im Turmviertel das sozialistische System zu ignorieren versuchen. Gedreht wird noch bis Anfang Dezember in Dresden und Umgebung, Görlitz, Bad Düben, Tschechien sowie in Berlin. Das Produktionsunternehmen teamWorx stellt das Historienepos in Koproduktion mit dem MDR und der Degeto Film sowie dem NDR, BR, WDR, SWR und rbb für Das Erste her, wo der Film dann 2012 als Zweiteiler zu sehen sein wird.
Der Cast ist mit Schauspiel-Größen wie Jan Josef Liefers, Claudia Michelsen, Sebastian Urzendowsky, Götz Schubert und Nadja Uhl stark besetzt. Zum Ensemble zählen auch Hans Uwe Bauer, Steffi Kühnert, Stephanie Stumph, Sergej Moya, Valerie Tscheplanowa, Peter Sodann, Ernst Georg Schwill, Udo Schenk, Christian Sengewald, Thorsten Merten, Annika Olbrich, Josephin Busch, Martin Seifert und Peter Prager. Im Film hofft der erfolgreiche Chirurg Richard Hoffmann (Liefers) hofft, als Nachfolger des Klinikchefs benannt zu werden. Doch eine Affäre mit der Sekretärin Josta Fischer, mit der er eine Tochter hat, wird ihm zum Verhängnis. Diese macht ihn für die Stasi ebenso erpressbar wie eine vor Jahrzehnten begangene Jugendsünde. «Der Turm» erzählt ferner die Geschichte des ältesten Bruders von Richards Frau Anne, dem Lektor Meno (Schubert), der sich in eine Schriftstellerin verliebt. Einerseits beachtet er die Vorgaben der Kulturbürokratie, andererseits steht er menschlich den Autoren nahe, die von der Zensur bedroht werden, und gerät durch seine Liebschaft in einen persönlichen Konflikt. Richards Sohn Christian landet derweil bei der NVA und nach unüberlegten Äußerungen dort bald darauf im Gefängnis. Nach seiner Freilassung erlebt er, dass sich die Stimmung im Land gewandelt hat.
„Uwe Tellkamp war erst Anfang 20 als die Mauer fiel. Es hat mich fasziniert, wie er mit einem unglaublich differenzierten Blick die letzten Jahre der DDR beschreibt. Tellkamp und ich haben uns in Dresden getroffen – es war eine offene Begegnung mit beidseitiger Neugier. Es freut und ehrt mich, dass Uwe Tellkamp mir und meiner Arbeit uneingeschränktes Vertrauen entgegenbringt“, sagt Regisseur Christian Schwochow, der bereits «Novemberkind» und den Kino-Streifen «Die Unsichtbare» inszenierte, über die Verfilmung von «Der Turm». „Selten hat mich ein Buch in den letzten Jahren so beeindruckt wie Uwe Tellkamps Roman «Der Turm». Für mich, Jahrgang 1959 und aus dem Westen stammend, ist diese Introspektion in eine außergewöhnliche Familiengeschichte der DDR etwas ganz Besonderes: Tellkamp hat mir Facetten eines Lebens in der DDR nahe gebracht, die ich so noch nicht erlebt und erfahren hatte. Die strukturelle Aufarbeitung des Romans ist eine ganz besondere Herausforderung - aufgrund der Romanstruktur wird hier sicherlich auch eine zweiteilige, epische Erzählweise fürs Fernsehen ein großer Reiz sein“, ergänzt Produzent und teamWorx-Geschäftsführer Nico Hofmann.