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Die Kritiker: «White Collar» (1x01)

Inhalt
Als der virtuose Kunstfälscher Neal Caffrey wenige Monate vor seiner Entlassung aus einem Hochsicherheitsgefängnis flieht, nimmt der FBI-Agent Peter Burke sofort die Verfolgung auf. Burke kennt den Entflohenen gut, denn er hatte ihn jahrelang gejagt, bis er ihn vor vier Jahren endlich verhaften konnte - und er fragt sich, warum ein so kluger Mann wie Caffrey nicht noch die letzten Monate abgesessen hat, anstatt durch die rätselhafte Flucht eine erhebliche Verlängerung seiner Haft zu riskieren.

Die Antwort ist schnell gefunden, als Burke den gutaussehenden Gauner in der Wohnung stellt, die dieser mit seiner Freundin Kate bewohnt hatte. Denn Kate ist verschwunden, und Caffrey ist bereit, jedes Risiko einzugehen, um sie wiederzufinden. Doch daraus wird nichts, denn er muss sich von Burke wieder hinter Gitter bringen lassen - allerdings nicht ohne dem FBI-Mann ein Angebot zu machen. Denn Caffrey weiß, dass das FBI seit längerer Zeit ergebnislos Jagd auf einen international operierenden Kunstfälscher macht, der den Namen 'der fliegende Holländer' bekommen hat - und Caffrey bietet Burke nun an, ihm mit seinen umfangreichen 'Fachkenntnissen' bei den Ermittlungen zu helfen.

Burke ist nach längerer Überlegung tatsächlich einverstanden und erwirkt bei seinen Vorgesetzten, dass Caffrey aus der Haft entlassen und unter seine Aufsicht gestellt wird - allerdings mit einer elektronischen Fußfessel, die es ihm nur erlaubt, sich in einem Umkreis von drei Kilometern außerhalb des schäbigen Hotels, in dem er vom FBI untergebracht wird, zu bewegen. Als das skurrile Duo nun die Verfolgung des Holländers aufnimmt, kann Gauner Neal tatsächlich die entscheidenden Hinweise zu dessen baldiger Verhaftung liefern. Woraufhin Burke den Entschluss fasst, auch weiterhin mit Caffrey zusammenzuarbeiten - trotz aller Gegensätze, die die beiden trennen...

Darsteller
Matt Bomer («Chuck») ist Neal Caffrey
Tim DeKay («Carnivàle») ist Peter Burke
Willie Garson («John from Cincinnati») ist Mozzie
Tiffani Thiessen («Beverly Hills, 90210») ist Elizabeth Burke
Sharif Atkins («Emergency Room») ist Clinton Jones
Marsha Thomason («Las Vegas») ist Diana Barrigan
Diahann Carroll («Der Denver-Clan») ist June

Kritik
Der US-amerikanische Kabelsender USA Network ist vor allem für seine launige Mischung aus kurzweiligen Krimiserien bekannt. Nach dem Erfolg von «Monk» und Co. wurde der sendereigene Slogan „Characters Welcome“ entwickelt. So mancher Serienhit folgte, ein aktueller Ableger, «White Collar», kommt nun erstmals im deutschen Fernsehen zur Ausstrahlung. Die Krimiserie löst die ebenfalls von USA Network produzierte Serie «Royal Pains» ab, die sich fortan in einer Sendepause befindet. In den USA wurde bereits eine vierte Staffel in Auftrag gegeben, einen Erfolg in Deutschland vorausgesetzt, ist somit noch genügend Sendestoff vorhanden.

Die Serie bezieht sich mit dem Titel «White Collar» die Kurzform von „White Collar-Crimes“, den Wirtschaftsverbrechen. Haupt-Protagonisten sind der geniale Dieb und Kunstfälscher Neal Caffrey und sein Gegenpart, der FBI-Agent Peter Burke. Womit wir dann auch schon beim Thema Wirtschaftsverbrechen wären. Caffrey sitzt dank Burke im Hochsicherheitsgefängnis, bricht aber nur kurz vor seinem Entlassungstermin daraus aus – wegen einer Frau. Caffrey wird gewollt gestellt und bietet Burke einen kuriosen Plan an. Er möchte dem FBI beratend zur Seite stehen und einen berühmten Fälscher stellen. Gesagt, getan. Bereits kurze Zeit später steht Caffrey in Maßanzug und in nobler Herberge wieder mitten im Leben – von einer elektronischen Fußfessel einmal abgesehen. Doch auch dieser kann er so manchen Vorteil abgewinnen, wie sich im Verlauf der einstündigen Pilotepisode zeigen wird.

Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern Matt Bomer und Tim DeKay stimmt von der ersten Minute an. Das ist schon mal ein Riesenvorteil. Zudem watet Bomer mit enorm blauen Augen auf, ein Vorteil dem sich die Produzenten um Serien-Schöpfer und Executive Producer Jeff Eastin («Hawaii») durchaus bewusst sind und den sie stets ins rechte Bild zu rücken wissen. Den weiblichen Zuschauern wird das sicherlich gefallen. Doch auch das Zwischenmenschliche zwischen den beiden wurde glaubhaft inszeniert. Der Serie ging schließlich eine jahrelange Hetzjagd voraus, einem Fakt, der noch für die eine oder andere Folge Handlung bieten könnte. Gekrönt wird das Ganze dann noch von dem einen oder anderen sehr schön zugespitzten und augenzwinkernden Dialog, einem Fakt, der nicht bei jeder Übersetzung so gut funktioniert. Die Drehbücher sind intelligent geschrieben und vermitteln auch die gewisse Glaubwürdigkeit. Charmante Hauptdarsteller, spritzige Dialoge – was will das Zuschauerherz mehr?

Vielleicht noch ein wenig von der hübschen Kulisse? Eingebettet im mondänen New York und stets in kühlen, eher blaulastigen Tönen eingefangen, besitzt «White Collar» einen sehr ästhetischen und modernen Look, der sich vor keiner der großen Network-Serien verstecken muss. Das Ganze dann noch mit einer schnellen und guten Schnittfolge versehen, fertig ist ein potenzieller Hit. Jetzt müssen nur noch die deutschen TV-Zuschauer einschalten. Zuletzt blieben diese nämlich dem dienstäglichen 22:15 Uhr-Sendeplatz auf RTL ein wenig fern. Sowohl «Psych» als auch «Royal Pains» konnten hier nicht an die Erfolge von «Monk» anknüpfen. Möglich aber, dass RTL nun einen guten bis sehr guten Nachfolger gefunden hat.

RTL zeigt «White Collar» ab dem 13. September 2011 immer dienstags um 22:15 Uhr.
12.09.2011 15:04 Uhr Kurz-URL: qmde.de/51951
Torben Gebhardt

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White Collar

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