Auch bei ProSieben ein Flop: Die zweite Staffel der Serie präsentierte sich im desolaten Zustand.
Auch bei ProSieben ein Flop: Die zweite Staffel der Serie präsentierte sich im desolaten Zustand.
Im vergangenen Jahr lief die US-Sitcom «Cougar Town - 40 ist das neue 20» noch bei Sat.1. Weil die Quoten aber zu wünschen übrig ließen und der Sonntag später ausschließlich den Krimis vorbehalten war, schob man die Serie zu ProSieben. Den Sprung in den zweistelligen Bereich schaffte man dort allerdings an äußerst wenigen Mittwochabenden, obwohl das Umfeld mit den relativ quotenstarken US-Serien zumeist gestimmt hat. Das Ende vom Lied war dann, dass man Courtney Cox immer später auf Sendung gingen ließ; zum Ende waren die Folgen nur noch gegen 1 Uhr zu sehen. Doch angefangen hat alles auf dem 22.15-Uhr-Sendeplatz…
Und angefangen hat ProSieben kurioserweise nicht mit der zweiten Staffel. Stattdessen zeigte man die beiden letzten Folgen von Staffel eins, nämlich "Die Abschlussfeier" sowie "Wer sagt es Bobby?". Diese wurden von Sat.1 nicht mehr gezeigt, da man das Format vorzeitig aus dem Programm geworfen hatte. Nach fast einem halben Jahr fanden sie aber dennoch den Weg zum deutschen Publikum, allerdings fielen die Quoten am 22. Juni 2011 sehr bescheiden aus: Gerade einmal 0,92 bzw. 0,76 Millionen junge Zuschauer wollten sich das ansehen, die Marktanteile in der wichtigen Zielgruppe lagen somit bei 8,9 bzw. 8,7 Prozent - also deutlich unter dem, was ProSieben sonst in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen erreicht.
Zudem verlor man durch den Senderwechsel etliche Zuschauer, das machte sich besonders beim Gesamtpublikum bemerkbar. Waren bei Sat.1 im Dezember 2010 gegen Ende noch 1,54 Millionen dabei, blieben knapp sechs Monate später nur noch 1,07 bzw. 0,87 Millionen übrig. Hat man aber mal einen Blick über den Tellerrand hinaus geworfen, stellte man schnell fest, dass das Vorprogramm seine Sache dennoch sehr gut machte. Denn: Die beiden US-Serien «Grey‘s Anatomy» und «Private Practice» erzielten ungefähr 13 bzw. 11 Prozent Marktanteil.
Doch es kam noch schlimmer: Den Tiefpunkt markierte man nämlich am 13. Juli 2011, als bei der Folge "Kleine Alimente mehr" nur 7,4 Prozent Marktanteil gemessen wurden, insgesamt belief sich die Reichweite auf äußerst maue 0,86 Millionen. Die zweite Folge des Abends kam auf kaum minder schlechtere 8,0 Prozent. So konnte es für ProSieben schlicht nicht weitergehen, zu schlecht waren die Quoten für einen solch doch prominenten Sendeplatz. Daher verschob sich die Ausstrahlung fortan um eine Stunde, als Ersatz hievte man wieder «How I Met Your Mother» mit Wiederholungen ins Programm.
Diese Änderung hat zunächst ein wenig Hoffnung gemacht. Immerhin reichte es mit den nächsten sechs Folgen vier Mal zu zweistelligen Werten, der höchste lag dabei bei 11,3 Prozent und wurde am 3. August dieses Jahres auf dem 23.45-Uhr-Slot erzielt. Das war im Übrigen auch der Bestwert von Staffel zwei. Zum Vergleich: Der höchste Wert, der bei Staffel eins verzeichnet wurde, lag noch bei deutlich höheren 13,7 Prozent - so viel erreichte die Premiere im Juli 2010 bei Sat.1. Die sechs verbliebenen Folgen des Durchlaufs versendete man dann gar erst zwischen 0.15 und 1.40 Uhr, die Zielgruppen-Marktanteile bewegten sich zwischen 8,3 und 10,7 Prozent. Es war also bis zum Schluss keine Besserung in Sicht.
Bei diesen Ergebnissen würde es kaum wundern, wenn man bei der ProSiebenSat.1-Group denselben Weg wie bei «The Vampire Diaries» gehen würde - eine Ausstrahlung beim Frauensender sixx scheint zumindest nicht gänzlich ausgeschlossen zu sein. Dort wird aktuell gerade die zweite Staffel wiederholt. Im Schnitt wurden die 22 Folgen der zweiten Staffel von 0,57 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern verfolgt, daraus resultierte ein sehr schwacher Marktanteil von 9,3 Prozent. Staffel eins brachte es wenigstens noch auf 9,7 Prozent.
Beim Gesamtpublikum ab drei Jahren standen im Mittel 0,64 Millionen Zuschauer zu Buche. Im Vergleich zur ersten Staffel verlor man also fast eine Million Fans. Mehr als 5,0 Prozent Marktanteil waren nicht drin, hier musste man einen Verlust von 1,1 Prozentpunkten verkraften. In den USA läuft übrigens im November dieses Jahres die dritte Staffel an.