Das einstige Erfolgsmagazin hat am Nachmittag bei ProSieben inzwischen schwer zu kämpfen. Oftmals reicht es nicht einmal mehr für zweistellige Marktanteile.
Während das Nachmittagsprogramm bei RTL Marktanteile von bis zu 30 Prozent in der Zielgruppe holt und damit so erfolgreich läuft wie schon lange nicht mehr, hat ProSieben mit einigen Quotenproblemen zu kämpfen. Zumindest bis 15 Uhr läuft es dank Serien wie «How I Met Your Mother» noch recht ordentlich, danach fallen die Werte jedoch ab. In diesem Umfeld tut sich auch das Boulevardmagazin «taff» zunehmend schwer. Das Vorprogramm, zuletzt «Wild Wedding», konnte überhaupt nicht punkten und stürzte regelmäßig auf unter 9 Prozent Marktanteil ab. «taff» machte um 17 Uhr zwar meistens wieder ein paar Prozentpunkte gut, landete aber dennoch häufig unter dem Senderschnitt. Quotenmeter.de blickt auf die Zahlen der letzten Monate zurück.
Größere Veränderungen hat es bei den Quoten in den letzten Monaten nicht gegeben. Im Monat April haben durchschnittlich 0,54 Millionen Zuschauer eingeschaltet und entsprachen damit im Mittel 4,5 Prozent Marktanteil. Damit lag die Sendung beim Gesamtpublikum deutlich unter dem Senderschnitt. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen wurden 0,45 Millionen Zuschauer gemessen, was gerade so für 10,1 Prozent reichte. Auch damit dürfte «taff» hinter den Erwartungen gelegen haben.
Am 19. April wurde mit 0,37 Millionen Zuschauern übrigens auch einmal der Tiefstwert des Zeitraums April bis August eingefahren. Am 18. August hat sich das außerdem noch einmal wiederholt. Auffällig ist darüber hinaus eine relativ hohe Fluktuationsrate, so pendelten die Reichweiten im April und im Mai meistens zwischen 0,40 und 0,70 Millionen Zuschauern. Unterm Strich blieben die Werte im Mai aber relativ konstant, im Schnitt schalteten erneut 0,54 Millionen Zuschauer ein, der Zielgruppen-Marktanteil stieg minimal auf 10,4 Prozent an.
Im Juni wurde dann schließlich der vorläufige Höchstwert des Betrachtungszeitraums eingefahren, das waren am 20. Juni insgesamt 0,84 Millionen Zuschauer. Auch der Zielgruppen-Marktanteil schlug einige Male deutlich aus, am 3. und am 20. Juni reichte es für 14,0 Prozent, am 15. Juni wurden sogar 15,0 Prozent erzielt. Der Monats-Durchschnittswert lag bei 11,0 Prozent, die durchschnittliche Gesamtreichweite legte auf 0,60 Millionen Zuschauer zu. Der Gesamtmarktanteil verbesserte sich ebenfalls auf 5,1 Prozent, blieb damit aber weiterhin unter dem ProSieben-Schnitt.
Ab Juli schwächten sich die Quoten dann wieder etwas ab. In der Zielgruppe ging es um 0,4 Prozentpunkte auf nur noch 10,6 Prozent hinab, der Gesamtmarktanteil verschlechterte sich auf 4,8 Prozent. Auch die Reichweiten verringerten sich ein wenig und lagen noch bei 0,57 Millionen Zuschauern. Auffallend ist jedoch die «taff»-Sendung vom 18. Juli, die sowohl bei den Zuschauern ab drei Jahren als auch in der Zielgruppe neue Bestwerte holte. So schalteten an dem Montag durchschnittlich 0,88 Millionen Zuschauer ein und sorgten damit selbst beim Gesamtpublikum für ordentliche 7,0 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe reichten 0,75 Millionen Zuschauer für starke 15,7 Prozent, womit «taff» rund vier Prozentpunkte über dem ProSieben-Schnitt lag. Die guten Quoten lassen sich mit dem Vorprogramm erklären: Das bestand damals aus einer Wiederholung von «Men in Black II», die auf durchschnittlich 0,78 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sowie auf 16,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen kam.
Bis zum 26. August sind die Quoten dann weiter gefallen, auch positive Ausrutscher nach oben gab es kaum mehr. Das änderte sich erst in den letzten Tagen des Monats – am 25. und am 31. August wurden beispielsweise 12,7 Prozent in der Zielgruppe
verzeichnet, am 29. August durfte sich das Magazin sogar über 15,0 Prozent freuen. Die durchschnittliche Monatsreichweite fiel dennoch auf 0,54 Millionen Zuschauer, der Zielgruppen-Marktanteil legte nur aufgrund der guten Werte der letzten Augustwoche auf 10,9 Prozent zu.
Die Gesamtbilanz fällt für den Zeitraum April bis Ende August trotzdem nur mäßig aus. Im Durchschnitt schalteten 0,56 Millionen Zuschauer ein, was im Mittel zu einem Marktanteil von 4,8 Prozent führte. Bei den jüngeren Zuschauern wurden 0,45 Millionen sowie 10,6 Prozent gemessen. In unserem letzten Vergleichszeitraum, Mitte Juli bis Ende September 2010, wurden noch 11,0 Prozent erzielt.
Wirklich gut sind die Einschaltquoten des Boulevardmagazins somit nicht mehr, allerdings dürfte ProSieben mit den zweistelligen Marktanteilen noch zufrieden sein. Unter die Zehn-Prozent-Marke sollte «taff» allerdings nicht fallen. Auf der anderen Seite spielt aber auch das jeweilige Vorprogramm eine wichtige Rolle – an dieser Stelle sieht es bei ProSieben derzeit äußerst mau aus. Auch das am Dienstag gestartete «Das Model und der Freak» überzeugte bisher nicht wirklich. Sobald es ProSieben allerdings schafft, auf dem 16-Uhr-Sendeplatz ein Programm erfolgreich zu etablieren, dürfte das auch «taff» zu Gute kommen. Momentan scheint man davon allerdings noch ein Stück entfernt zu sein.