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Die Kritiker: «CSI - Bombenalarm in Las Vegas»

Story:


Durch die schweren Stichverletzungen, die ihm Nate Haskell zugefügt hatte, hat Ray Langston dielinke Niere verloren. Wird er wieder ein ganz normales Leben führen können? Beim Versuch, "Dr. Jekyll" zu verhaften, waren zudem Nick verletzt und der junge Polizist Franklin Clark getötet worden. Als nun während seiner Trauerfeier auf dem Friedhof ein geparkter Wagen entdeckt wird, der mit Sprengstoff vollgestopft ist, explodiert plötzlich auch der Sarg von Officer Clark.

Damit nicht genug - kurz darauf zündet eine weitere Bombe, woraufhin die gesamte Trauergemeinde in Richtung Straße flüchtet, wo die Autobombe geparkt ist. Nick versucht die Menge aufzuhalten, doch es ist bereits zu spät … Vielleicht hätte Nick Schlimmeres verhindern können, doch es gibt erneut Tote zu beklagen. Bei der Suche nach den Tätern hilft nicht nur Ray Langston vom Krankenbett aus tatkräftig mit, auch eine neue Sprengstoffexpertin, Kacey Monohan, hat sofort alle Hände voll zu tun. Eine Spur führt schließlich auch zu Jason McCann.

Darsteller:
Laurence Fishburne («Matrix») als Raymond Langston
Marg Helgenberger («Columbus Day») als Catherine Willows
George Eads («Grapevine») als Nick Stokes
Jorja Fox («Next Exit») als Sara Sidle
Eric Szmanada («Little Athens») als Greg Sanders
Sienna Guillory («Resident Evil: Afterlife») als Kacey Monohan
Justin Bieber als Jason McCann

Kritik:
Der «CSI»-Effekt treibt amerikanische Anwälte und Richter seit Jahren in schöner Regelmäßigkeit zur Weißglut. Geschworenen muss immer wieder erklärt werden, dass die Realität anders aussieht als das, was man in Jerry Bruckheimers CBS-Franchise so nett darstellt. Dass forensische Analysen eben oft Tage oder Monate brauchen, bis sie Ergebnisse liefern; dass nur in seltenen Fällen dabei überhaupt ein „Smoking Gun“-Beweis herauskommt; dass man aus verpixelten Bildern nicht so ohne Weiteres aussagekräftige Beweise machen kann. Für die TV-Ermittler aus Las Vegas, Miami und New York ist nämlich all das überhaupt kein Problem.

Es lässt sich darüber streiten, ob man dies Anthony E. Zuiker, aus dessen Feder das Konzept der Serien stammt, zum Vorwurf machen kann. Schließlich kommt man in fiktionalen Produktionen um einen gewissen Grad an dramaturgischer Verdichtung nicht herum. Wo man konkret die Grenzen zwischen Realismus und fernsehgerechter Aufarbeitung ziehen muss, ist immer ein kleiner Tanz auf der Rasierklinge – der spätestens dann verloren ist, wenn die Glaubwürdigkeit leidet. Doch das passiert bei «CSI» nicht häufig, in der Auftaktfolge der mittlerweile elften Staffel überhaupt nicht.

Zumindest ist das im amerikanischen Original der Fall, wo immerhin bezüglich der wissenschaftlichen Inhalte auf ein Mindestmaß an Akkurarität geachtet wird. Die deutsche Synchronisation geht damit deutlich schlampiger um. Die Namen von chemischen Substanzen werden reihenweise falsch übersetzt oder ausgesprochen, und immer wieder stolpern die deutschen Dialogbücher über das Inch-oder-Zentimeter-Schlagloch. Ferner wird in der synchronisierten Version eher aneinander vorbeigeredet als miteinander kommuniziert; emotionale Tiefe kommt hier kaum zu Stande.

Die Serie zeigt – in den USA beginnt im Herbst bereits die zwölfte Staffel – mittlerweile zumindest dramaturgisch deutliche Ermüdungserscheinungen: Die Story von „Bombenalarm in Las Vegas“ ist zwar an sich nicht schlecht und die Plots sind durchaus recht interessant, es fehlt aber an Twists und Ideen. Auch die Kritik an der amerikanischen Regierung, die man krampfhaft in diese Folge gewebt hat, wirkt eher halbherzig und riecht stark nach Lückenfüller.

Zumindest bezüglich der Filmästhetik ist jedoch alles beim Alten geblieben, und der typische «CSI»-Stil ist auch in der elften Staffel unverkennbar. Ebenso bleiben die visuellen Effekte auf dem gewohnt hohen Niveau. Die Darsteller leisten nach wie vor ganze Arbeit und spielen ihre Figuren nachvollziehbar und emotional, aber ohne sich dem Kitsch zu ergeben. Die einzige Ausnahme bildet wohl Episodendarsteller Justin Bieber, bei dem jeder Satz aufgesetzt wirkt. Es fällt jedoch schwer, genau zu trennen, ob das nun primär an Bieber oder seinem deutschen Sprecher liegt.

«CSI» ist also auch noch in seinem elften Jahr ganz sehenswert – wenn die Serie ihren Zenit auch wohl schon seit einer Weile überschritten hat. Doch bevor man sich mit dieser außerordentlich schlechten Synchronfassung herumschlägt, greift man wohl lieber zur DVD-Box. Sorry, RTL!

RTL startet die elfte Staffel von «CSI» am Donnerstag, 1. September 2011 um 22.10 Uhr.
31.08.2011 08:30 Uhr Kurz-URL: qmde.de/51729
Julian Miller

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Tags

CSI

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