‚Sport ist Mord‘: Bis um Mitternacht zeigte Sat.1 Sport, doch funktioniert hat nichts. Besonders mit dem «Supercup» fiel man einmal mehr auf die Nase.
Ein ungewöhnlicher Freitagabend in Sat.1: Statt der üblichen Familien-Shows oder kostengünstigen Spielfilme standen ab 20.15 Uhr gleich drei Sportevents auf dem Sendeplan - dabei setzte man nicht nur auf König Fußball, sondern auch eine Kickboxen-Übertragung, mit der der Münchner Privatsender schon einmal hat gute Erfahrungen sammeln können. Dieses Mal fielen die Quoten nicht so gut wie noch im Mai dieses Jahres aus. Zudem versagte wie erwartet der «Supercup» auf ganzer Linie, immerhin lief er etwas stärker als 2010.
Doch der Reihe nach: Zunächst kickten zur besten Sendezeit der FC Barcelona, der Sieger der Champions League gegen den Meister der Euro League, FC Porto. Ein allzu großes Publikum fand der diesjährige
«UEFA Supercup» aber nicht - insgesamt schalteten die ersten 45 Minuten nur 1,74 Millionen Zuschauer ein, bei den zweiten waren 1,91 Millionen dabei. Das entsprach Marktanteilen von 8,2 bzw. 8,1 Prozent. Besonders bitter für Sat.1: Die Halbzeitanalyse blieb bei äußerst mageren 4,9 Prozent in der Zielgruppe hängen, bei Allen waren mit den knapp sieben Minuten langen Berichten gar nicht mehr als 4,0 Prozent zu holen. Auch die 30-minütige Vorberichterstattung bzw. Analyse am Ende des Spiels machten mit 5,8 bzw. 6,3 Prozent nicht gut von sich reden. 2010 verlagerte man das Sportevent zu kabel eins. Nicht ohne Grund handhabte man damals so, das Fußballspiel zwischen Inter Mailand und Atletico Madrid kam nämlich nicht über mickrige drei Prozent hinaus.
Um 23.29 Uhr startete schließlich
«Kickboxen», die erhoffte Besserung blieb aus. Live aus Karlsruhe meldeten sich Andrea Kaiser (Foto) und Matthias Killing, in den Ring stieg die Weltmeisterin Dr. Christine Theiss und die Russin Maria Zueva. Auch diese Übertragung machte sich hinsichtlich der Quoten nicht wirklich bezahlt, vermutlich lag das aber auch ein wenig am schlechten Vorlauf: Gerade einmal 0,58 Millionen junge Zuschauer wollten sich den Zehn-Runden-Kampf ansehen, das hatte einen mauen Marktanteil von 9,0 Prozent zur Folge - vor gut drei Monaten waren damit noch an die 14 Prozent möglich gewesen. Beim Gesamtpublikum schauten 1,26 Millionen zu, was zu nicht minder schlechten 9,2 Prozent führte.
Ebenfalls vom Publikum verschmäht wurde der im Vorfeld gezeigte
«Thaiboxen»-Fight zwischen Florian Pavic und Bob Sapp, mit den erzielten 9,5 Prozent in der wichtigen Zielgruppe wird man sich in Unterföhring jedenfalls kaum zufrieden geben können. Am Ende des Tages standen für den Münchner Privatsender daher nur 10,1 Prozent auf der Uhr, damit platzierte man sich nicht nur weit hinter dem Kölner Konkurrenten RTL, der es auf 18,9 Prozent brachte, sondern auch hinter ProSieben, das auf 10,5 Prozent kam. Der Sport-Abend entpuppte sich demnach als große Enttäuschung.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.