Aliens im Wilden Westen, unglückliche Todesfälle, Schweighöfers Regiedebüt und das Erwachsenwerden.
«Cowboys & Aliens»
In dieser Woche startet mit «Cowboys & Aliens» ein starbesetzter und ungewöhnlicher Mix aus Western und Science Fiction in den deutschen Kinos. Quotenmeter.de hat die von «Iron Man»-Regisseur Jon Favreau inszenierte Comicverfilmung vorab gesehen und verrät in der
ausführlichen Kritik, ob sich ein Kinobesuch lohnt.
OT: «Cowboys & Aliens» von Jon Favreau; mit Daniel Craig, Harrison Ford, Olivia Wilde, Sam Rockwell und Keith Carradine.«Final Destination 5»
Auch wenn der Fortsetzungswahn in Hollywood schon seit Jahren generell ungebrochen ist, kann wohl kaum ein Genre mehr berühmte, scheinbar endlos fortgeführte Reihen mit teils äußerst populären Antagonisten vorweisen als das des Horrorfilms. Kindermörder Freddy Krüger machte zunächst in acht Filmen und später noch in einem Remake die Träume seiner Opfer unsicher. Psychopath Michael Myers durfte ebenfalls in acht regulären «Halloween»-Teilen und einer Neuverfilmung samt eigener Fortsetzung sein Unwesen treiben. Serienkiller Jason Voorhees schlitzte sich durch sage und schreibe zehn von insgesamt zwölf «Freitag der 13.»-Teilen (inklusive Reboot und Freddy-Krüger-Crossover). Der Jigsaw-Killer bzw. seine Anhänger und die mehr und mehr zum sinnlosen Folterreigen mutierte «Saw»-Reihe scheinen inzwischen nach dem siebten Teil (vorerst) ein Ende gefunden zu haben. Die Aufzählung ließe sich noch mühelos mit einigen weiteren prominenten Beispielen ergänzen.
Anwärter auf einen Platz zwischen ihnen ist mittlerweile auch zweifellos das «Final Destination»-Franchise, das nunmehr mit seinem fünften Kinofilm ein weiteres Mal auf das Publikum losgelassen wird. Und das, wie auch schon sein direkter Vorgänger, in 3D. Auch wenn die Macher ihr neuestes Werk als Prequel verstehen, bleibt auch Teil 5 den Tugenden der Reihe sehr treu. Da gehört es wohl noch zu den größeren Neuerungen, dass nach James Wong (Teile 1 und 3) und David R. Ellis (Teile 2 und 4) mit Steven Quale nun ein Serienneuling auf dem Regiestuhl Platz genommen hat. Am Grundprinzip der Reihe, das ursprünglich auf einer für eine «Akte X»-Folge erdachten, dann jedoch zunächst verworfenen Idee basiert, hat sich allerdings so gut wie nichts geändert. Nach wie vor ist es der Tod höchstselbst, der es auf eine Gruppe Menschen abgesehen hat, die ihm zuvor von der Schippe gesprungen ist. Ausgangspunkt ist diesmal der Einsturz einer Brücke, dem der das Unglück vorhersehende Sam (Nicholas D’Agosto) und einige seiner Arbeitskollegen knapp entrinnen. Fortan wird einer nach dem anderen jedoch von unglücklich verketteten Unfällen heimgesucht. Bald erfahren sie, dass es der Tod auf sie abgesehen hat und sie ihm nur entrinnen können, wenn sie selbst einen Mord an einer unbeteiligten Person begehen, der ihnen deren verbleibende Lebensjahre zusichern würde. Für Fans der Reihe und Freunde blutiger und absurd-kreativ gestalteter Todesszenen ist «Final Destination 5» somit wohl erneut ein Muss.
OT: «Final Destination 5» von Steven Quale; mit Nicholas D’Agosto, Emma Bell, Tony Todd, Jacqueline MacInnes Wood und Courtney B. Vance.
«What A Man»
Matthias Schweighöfer hat in seinen jungen Jahren schon eine erstaunliche Schauspielkarriere vorzuweisen. Nach einigen, meist kürzeren Fernsehausflügen und seinem Kinodebüt im Jugenddrama «Herz im Kopf» (2001) verschaffte ihm sein Auftritt neben Nora Tschirner in Gregor Schnitzlers Romanverfilmung «Soloalbum» (2003) schließlich den Durchbruch auf dem deutschen Filmmarkt. Mit seinen erinnerungswürdigen Auftritten in Kinofilmen wie Til Schweigers «Keinohrhasen» (2007), dessen Fortsetzung «Zweiohrküken» (2009) oder der Komödie «Friendship!» (2010) sowie in den viel beachteten biographischen Fernsehfilmen «Schiller» (2005) und «Mein Leben - Marcel Reich-Ranicki» (2009) wurde der heute 30-Jährige bald zu einem der derzeit beliebtesten Schauspieler Deutschlands. Sein Talent und seine Wandlungsfähigkeit brachten ihm darüber hinaus unter anderem einen Deutschen Fernsehpreis, einen Grimme-Preis, zwei Goldene Kameras und einen Bambi ein. Bei so viel positiver Resonanz kann einem die bloße Schauspielkunst unter Umständen auch irgendwann nicht mehr genügen. Und so hat sich Schweighöfer mit «What A Man» nun erstmals als Regisseur versucht. Aber damit nicht genug, fungierte er bei der romantischen Komödie doch außerdem als Co-Autor und Co-Produzent. Trotzdem ließ er es sich natürlich auch nicht nehmen, in seinem eigenen Film die Hauptfigur zu mimen.
Bei dieser handelt es sich um den Lehrer Alex, der auf unschöne Art erfahren muss, dass seine Freundin (Mavie Hörbiger, «Arme Millionäre») ihn seit einiger Zeit mit ihrem Nachbarn (Thomas Kretschmann, «Der Pianist») betrügt. Die beiden trennen sich und Alex zweifelt nun nicht nur an seiner eigenen Männlichkeit, sondern fragt sich darüber hinaus, was einen Mann überhaupt erst zu einem solchen macht. Mit der nur mäßig hilfreichen Unterstützung seiner beiden besten Freunde (Sibel Kikelli, «Gegen die Wand» und Elyas M’Barek, «Die Welle») startet er einen Selbstfindungstrip, in dessen Verlauf er jedoch vor allem mit bizarren Erlebnissen konfrontiert wird. Trotz guter Vorzeichen und einer groß angelegten Marketingkampagne (zu welcher auch der von Lena Meyer-Landrut interpretierte Titelsong gehört, in dessen zugehörigem Musikvideo wiederum auch Schweighöfer zu sehen ist) erntete «What A Man» bislang eher verhaltene Kritiken. Ab dieser Woche können sich die Kinobesucher schließlich selbst davon überzeugen, wie viel Wahres tatsächlich an den negativen Stimmen dran ist.
OT: «What A Man» von Matthias Schweighöfer; mit Matthias Schweighöfer, Mavie Hörbiger, Sibel Kikelli, Elyas M’Barek und Thomas Kretschmann.«Lollipop Monster»
Schon häufig lieferten die Probleme des Erwachsenwerdens Stoff für die unterschiedlichsten Arten von Filmen. Bei dieser enormen und genreübergreifenden Masse an Coming-Of-Age-Werken ist es natürlich umso schwerer, sich von der Masse abzuheben. Mit dem Drama «Lollipop Monster» startet nun ausgerechnet eine deutsche Produktion einen sehr ambitionierten Versuch, dies dennoch zu tun. Zu verdanken ist dies wohl in erster Linie Regiedebütantin Ziska Riemann. Die ansonsten hauptsächlich im Comic- und Musikbereich beheimatete Riemann hat das mit autobiografischen Elementen gespickte Drehbuch, welches sie gemeinsam mit ihrer Freundin, der ehemaligen Lucilectric-Sängerin Luci van Org, verfasst hat, als abwechslungsreichen visuellen Bilderrausch in Szene gesetzt.
Unter Verwendung verschiedenster stilistischer Mittel, vereinzelter Animationssequenzen, schneller Schnitte und stark kontrastierender Farbgebung versucht sie, das Gefühlschaos ihrer beiden jugendlichen Protagonistinnen dem Zuschauer eingehend näherzubringen. Da wäre zum einen die zu Depressionen neigende Oona (Sarah Horvath), deren Vater einst Selbstmord beging, nachdem er von einer Affäre seiner Frau erfahren hat. Auf der anderen Seite ist da Ari (Jella Haase), welche die fehlende Zuneigung ihrer Mutter durch Sex mit erwachsenen Männern zu kompensieren versucht. Die zunehmende Entfremdung von ihren brüchigen Familien führt Oona und Ari schließlich als Freundinnen zusammen, die sich fortan gemeinsam nach Freiheit sehnen und versuchen, mit ihren persönlichen Schwierigkeiten fertig zu werden.
OT: «Lollipop Monster» von Ziska Riemann; mit Jella Haase, Sarah Horvath, Nicolette Krebitz, Thomas Wodianka und Sandra Borgmann.