ZDF zeigt «Borgia» an drei Abenden pro Woche

Programmdirektor Thomas Bellut hat für das internationale Großprojekt mehrere Primetime-Plätze beim Mainzer Kanal freigeräumt. Ab Mitte Oktober ist das Epos zu sehen.

Kurz vor dem Wechsel in das Amt des Intendanten steht für Thomas Bellut (Foto) im Herbst noch ein programmliches Wagnis auf dem Plan. Laut dem Nachrichtenmagazin „Focus“ räumt der ZDF-Programmdirektor für die Serie «Borgia» ab 17. Oktober 2011 viel Platz im Hauptabendprogramm des Mainzer Kanals frei. Das gewaltige Epos über ein dunkles Kapitel der Kirche kommt zur besten Sendezeit auf den Bildschirm. Die sechs Folgen von je 100 Minuten Länge werden in zwei Wochen montags, mittwochs und donnerstags um 20.15 Uhr ausgestrahlt.

In opulenten und drastischen Bildern schildert das von Jan Mojtos Eos Entertainment, Canal+ und dem ZDF produzierte Großprojekt die despotische Herrschaft des spanischen Emporkömmlings Rodrigo Borgia, der 1492 als Alexander VI. den Papstthron bestieg. Am Übergang vom Mittelalter zur Renaissance ging es freizügig und gewalttätig zu. Entsprechend üppig geriet das Werk von Regisseur Oliver Hirschbiegel in der Ur-Fassung, die für eine Sendezeit nach 22 Uhr geplant war.

Aus Gründen des Jugendschutzes mussten nun besonders handgreifliche Szenen entschärft werden, berichtet der „Focus“. Mit der Ausstrahlung der «Borgia»-Filme an drei Abenden pro Woche kommt man sogar der gleichnamigen Serie auf Sat.1 zuvor, was als weiterer Coup Belluts angesehen werden darf. Eine Einigung des ZDF mit dem Konkurrenten Sat.1 wurde erzielt. Der Privatsender bringt seine zehnteilige «Borgia»-Serie mit Jeremy Irons in der Hauptrolle erst zur Jahreswende.

Gerade Sat.1 hat Anfang des Jahres mit «Die Wanderhure» und «Die Säulen der Erde» erfahren, wie erfolgreich Geschichten aus dem Mittelalter im deutschen Fernsehen sein können. Hohe Reichweiten und starke Marktanteil waren dem Privatsender sicher gewesen.