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Forenecho Serien-Sommer: «V»

Wie gefiel den Foren-Usern die erste Staffel der ProSieben-Serie? Teil 2 von unserem Serien-Spezial…

Für vier Ausgaben steht die Rubrik Forenecho ganz im Zeichen von Serien. Was halten die Quotenmeter.de-Forumsteilnehmer von den aktuellen Serien im deutschen Fernsehen? Wo gibt es Kritik, was könnten die Autoren und Produzenten an Formaten wie «Inspector Barnaby» oder «Sherlock» verbessern? Und wie sind die entsprechenden Einschaltquoten einzuschätzen; spiegeln sie vielleicht die inhaltliche Qualität der Sendung wider? Dieses Mal nehmen unsere Foren-User die erste Staffel der ProSieben-Serie «V» unter die Lupe. Aber Vorsicht: leichte Spoiler sind nicht gänzlich ausgeschlossen.

Mystery-Serien sind so eine Sache: Auf der einen Seite können sie fesseln, sehr spannend sein und eine gute Verbindung zwischen Charakteren und Zuschauern aufbauen, auf der anderen Seite können sie aber auch viele Logiklöcher aufwerfen und Fragen, die im Laufe der Serie nie wieder erwähnt oder teils nur ungenügend aufgelöst werden, man erinnere an dieser Stelle nur an das viel kritisierte «Lost»-Ende. Dass das US-Network ABC nach dem Ende des J.J. Abrams-Dramas händeringend nach einem Nachfolger gesucht hat, ist ja bekannt: Neben dem bereits eingestellten «FlashForward» und «V» schaffte es aber verständlicherweise keine neue Serie, in die Fußstapfen der Losties zu treten, trotzdem setzte ABC sein Vertrauen in das Remake des 80er-Jahre-Klassikers. Doch ähnlich wie schon bei «FlashForward» sanken die Quoten von Folge zu Folge, zu unzufrieden waren die amerikanischen Zuschauer wohl mit den Geschichten um die außerirdischen Besucher. Unsere Quotenmeter.de-Forumsteilnehmer waren ebenfalls nicht alle begeistert von dem Format, doch ProSieben fuhr dennoch erfolgreich damit: Im Schnitt kam die zwölfteilige erste Staffel, gesendet in vier großen Blöcken mit je drei Episoden, auf einen Zielgruppen-Marktanteil von 16,4 Prozent. Die zweite Staffel soll ebenfalls im Schnelldurchlauf gesendet werden, danach stehen dem Münchner Privatsender ohnehin keine Folgen mehr zur Verfügung.

Die deutliche Mehrheit unserer User finden, dass die Serie qualitativ eher mäßig ist, so zum Beispiel Sid, dem gleich zum Auftakt mehrere Sachen störten: „Die Besucher tauchen auf, sagen, sie benötigten nur ein Mineral von der Erde, und wenn sie das haben, wären sie wieder weg. Zum Dank gäben sie ihr technologisches Wissen preis. Zeitsprung: Zwei, drei Wochen später haben Politik und die Mehrheit der Gesellschaft das ganze Phänomen akzeptiert und nur eine wütende Minderheit protestiert.“ Für ihn sei das eine „klaffende Lücke in der Story“ gewesen. Mr. Silver war ebenfalls nicht angetan von der Serie, verwies auf das Original aus den 80-er-Jahren.

So dachten viele andere Mitglieder auch. Doch es gab auch andere Meinungen, die von Fafi fiel positiv aus. Er fand die subtile Art der ersten Folgen „ganz gut.“ Und weiter schrieb er: „Ganz gut gefällt mir das Motto ‚Vertraue niemanden‘. Denn Verräter gibt es auf beiden Seiten, selbst auf der ‚bösen‘. Da war ich bei Ericas Kollegen, der selbst verraten wurde dann doch überrascht. Lädt zum miträtseln ein.“ Markus F. war von der Premiere am 18. Juli ebenso überrascht: „Ich würde den drei Folgen schon acht bis neun von zehn Punkten geben...“ Zach dazu: „Die Charaktere gefallen mir soweit auch ganz gut, aber die Erica-Tyler-Beziehung ist ein bisschen Klischee und naja mal schauen was da noch kommt. Wayne Palmer ist aber sehr cool und den Priester find ich auch ok. Ich denke aber ich werd auf Englisch umschalten, drei Folgen am Stück sind mir jede Woche zu viel und wieso hat Elizabeth Mitchell nicht ihre «Lost»-Stimme, die Sprecherin kam doch sogar in der Serie - wenn auch nur kurz - vor? Ansonsten will ich nicht meckern, die Synchronisation ist schon in Ordnung.“

„Wer «V» langweilig findet, was mir irgendwie nicht in den Kopf will, der findet auch «Falling Skies» oder «Terra Nova» langweilig. Ist halt kein «Independence Day». Da bei «V» die Kriegsflotte schon auf den Weg ist, wie man am Ende von Folge vier sehen konnte, wird es sicherlich schon mal Bumm machen“, stellt Mr. Cutty eine Woche später augenzwinkernd eine Faustregel auf. „Auch die unlogischen Handlungen nehmen zu“, kritisiert rem: „... Lernt man beim FBI wirklich, sich so seltsam zu benehmen (in der Schusslinie stehen, in Gefahrensituationen ein Plauderstündchen zu halten) usw. Dann einfach mal so hineingeworfen: die Außerirdischen präsentieren einen Fingerabdruck sozusagen als Bestandteil einer Animation: was beweist das? Das ist aber ein lustiges FBI, das einen solchen ‚Beweis‘ ohne Nachfrage akzeptiert. Das einzige, was überzeugen konnte, war die drastische Kultur der Außerirdischen und die Arten, wie sich die Echsen selber töten können!“ Tony-TOTAL! konnte sich nicht mit den Effekten anfreunden, sie seien ihm „zu künstlich, das ganze Setting der Serie zu ‚hell‘. Der Junge mit seiner Alien-Freundin geht mir auch auf die Nerven.“

Das Finale am 8. August 2011 stieß bei Maddi schließlich auf harte Kritik: „Ich habe es zwar schon mehrfach gesagt, aber dieser superextrem weichgezeichnete Look sieht einfach dermaßen dämlich aus, ich habe jedesmal das Gefühl es stimmt was mit meiner Brille nicht. Dann die schwache, und teils hanebüchene Story. Als Anna angedroht hat den Planeten zu verlassen, und sie alle wie ein paar Junkies angefleht haben zu bleiben. Ryan lässt sich dann auch ganz einfach so wieder umdrehen, und für das Baby war offensichtlich nicht mal genug Budget da, um irgendeine Echsenpuppe zu zeigen. Marcus und Hobbs machen gemeinsam Geschäfte damit man halt irgendeine Storyline mehr für Staffel zwei hat. Als Lisa Joshua die Hand unters Kinn gehalten hat und er sie ‚meine Königin‘ nannte, hätte das ein Hinweis darauf sein können, dass Lisa selbst zur Oberkommandierenden werden will. Leider wurde das dann überhaupt nicht weiterverfolgt […] Aber der absolute Höhepunkt war ja am Ende als Anna den Himmel an gefackelt hat. Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, wann ich wirklich schon mal so einen schlechten Effekt gesehen habe. Hätte ich den Episodentitel ‚Brennender Himmel‘ nicht vorher gelesen, hätte ich glatt rätseln müssen was das überhaupt darstellen soll.“

Beim Microbloging-Dienst Twitter hingegen fielen die Reaktionen umgekehrt aus, hier erntete ProSieben mehr Lob für die Serie. Unter anderem auch für die im Vorfeld gestartete Image-Aktion www.habt-keine-angst.de. Wie dem auch sei: Mit «V» hat der Münchner Privatsender einen erfolgreichen Sommer-Hit auf den Bildschirm gebracht. Wann Staffel zwei letztlich gezeigt werden soll, steht noch nicht fest. Fest steht dafür, dass man wohl an dem Ausstrahlungsrhythmus festhalten will.

Lesen Sie hierzu auch unsere Kritik zur Auftakt-Episode der ersten Staffel von Julian Miller.
Oder: Das umfassende Serien-Update zur zweiten Staffel.


Das nächste Forenecho Sommer-Spezial widmet sich dann der britischen BBC-Serie «Sherlock».
14.08.2011 14:26 Uhr Kurz-URL: qmde.de/51320
Daniel Sallhoff

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