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Primetime-Check: Freitag, 5. August 2011

Wie schlug sich das Fußballmatch zwischen Borussia Dortmund und dem Hamburger SV im Ersten? Wie steht es um die Jürgen-von-der-Lippe-Show «Ich liebe Deutschland»? Und konnte kabel eins einmal mehr mit seinem Serien-Freitag überzeugen?

Die Nase vorne hatte am Freitagabend wenig überraschend nicht RTL, sondern König Fußball (weiter unten mehr dazu). Obwohl Oliver Geissen mit seiner «Chartshow» den einen oder anderen Verlust einstecken musste: Mit 1,66 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern reichte es dennoch zu einem guten Marktanteil von 17,1 Prozent. Auch beim Gesamtpublikum gab man minimal ab, von 3,04 Millionen Zuschauern in der Vorwoche ging es auf 2,62 Millionen hinab, der dazugehörige Marktanteil belief sich nur noch auf 10,0 Prozent. Das anschließend gesendete Bühnenprogramm von Cindy aus Marzahn «Schizophren – Ich wollte ‘ne Prinzessin sein» schlug sich ähnlich, in der wichtigen Zielgruppe holte die Komikerin einen durchaus ordentlichen Marktanteil von 18,8 Prozent. Damit sicherte sich der Kölner Privatsender zwar nicht die Marktführung unter den begehrten 14- bis 49-Jährigen, der Tagesmarktanteil fiel trotzdem ansehnlich aus, er betrug 18,2 Prozent.

Platz drei des Tages-Rankings führte somit – und auch das ist keine sonderlich große Überraschung – ProSieben an, das erneut stärkster Verfolger von RTL war. Die Münchner setzten zur besten Sendezeit auf den Wes Craven-Thriller «Red Eye» und lockten damit 0,86 Millionen Werberelevante vor die Bildschirme, was unterdurchschnittlichen 9,2 Prozent entsprach. Bei allen Zuschauern blieben die Werte ebenfalls auf einem enttäuschenden Niveau, denn hier standen 1,47 Millionen sowie ein Marktanteil von 5,5 Prozent zu Buche. Ein weiterer Spielfilm, «Flightplan», begeisterte ab 21.45 Uhr noch 9,5 Prozent aller jungen Fernsehenden. Am Ende des Tages standen dann 10,0 Prozent auf der Uhr, Sat.1 jammert indes weiterhin über seine Freitags-Primetime. Und das zurecht.

Denn dort will, verflixt noch einmal, die Jürgen von der Lippe-Show «Ich liebe Deutschland», die erst kürzlich so glanzvoll gestartet ist, nicht wirklich in die Puschen kommen. Wurde in der vergangenen Woche mit 10,5 Prozent Marktanteil immerhin mal wieder ein zweistelliger Marktanteil eingefahren, so kamen die Partyspielchen dieses Mal nicht über magere 7,9 Prozent hinaus; ein Tiefstwert, insgesamt schauten 0,75 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren zu. Beim Gesamtpublikum ab drei Jahren lief es nicht minder schlecht, mehr als 7,3 Prozent waren nicht drin, die Reichweite lag bei 1,94 Millionen. Es deutet momentan also alles darauf hin, als würde sich die Show nicht mehr aus dem Quotensumpf befreien können. Selbiges kann man inzwischen auch von «Genial daneben» behaupten, das weiterhin vor sich hin dümpelt, in Woche vier erzielte die Promi-Raterunde nur 7,4 Prozent, konnte sich im Gegensatz zu seinem Lead-In somit nicht steigern. In ziemlich guter Form hat sich zuletzt immer wieder auch kabel eins präsentiert, das mit seiner US-Serie «Castle» vor einer Woche sogar einen Allzeit-Rekord einheimste. Dieses Mal konnte das Ergebnis von 7,2 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen nicht gehalten werden, mit den nun erreichten 4,9 Prozent wird man wohl nicht gerade glücklich sein, insgesamt schauten 0,76 Millionen Leute zu. «Cold Case» erzielte danach im Doppelpack noch 0,71 bzw. 0,86 Millionen aller Fernsehenden, die hierzu passenden Marktanteile lagen bei 3,5 bzw. 5,3 Prozent.

Bleibt noch die Frage: Wer siegte bei Jung und Alt? Die Antwort ist ganz eindeutig: Das Erste. Dort hatte um 20.23 Uhr König Fußball das Sagen, denn die Bälle der Bundesliga rollten erstmals seit der mehrmonatigen Pause wieder. Den ersten Spieltag läutete die Partie Borussia Dortmund gegen Hamburger SV ein, insgesamt 6,82 Millionen Zuschauer ab drei Jahren wollten das Spiel sehen und bescherten der ARD einen hervorragenden Marktanteil von 25,1 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief es optimal, hier kam das rund 90-minütige Spiel auf eine Reichweite von 2,32 Millionen Zuschauern und einen Marktanteil von 23,0 Prozent. «Waldis Club» (Foto) unterhielt gegen 22.45 Uhr schließlich noch 2,06 Millionen aller Fernsehenden, der Marktanteil fiel auf 10,2 Prozent. Der Tagesmarktanteil der ARD lag dank Fußball also richtig hoch: Mit 14,2 Prozent war man weder vom ZDF (11,9 %) noch von RTL (12,5 %) einzuholen. Das ZDF konnte sich mit seinen Krimis nur bedingt gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. Zunächst waren bei «Ein Fall für zwei» 4,04 Millionen dabei, ehe danach über 0,30 Millionen abschalteten und sich «SOKO Leipzig» mit nur 3,72 Millionen zufrieden geben musste. Die dazugehörigen Marktanteile lagen bei 15,2 und 13,9 Prozent – also in einem sicherlich nicht zufriedenstellenden Bereich.

Bei den kleineren TV-Sendern erwischte wie bereits erwähnt kabel eins einen schlechten Tag (Tages-MA: 5,5 %), VOX hingegen wusste mit Serien zu punkten. Allerdings erst zu späterer Stunde, denn zuvor ließen zwei Episoden von «CSI: NY» zu wünschen übrig. Gerade einmal bzw. 1,55 Millionen Zuschauer wurden gemessen, das hatte schwache Zielgruppen-Marktanteile von 6,5 bzw. 7,3 Prozent zur Folge. RTL II ging mit der 90er-Jahre-Actionkomödie «Ein Vogel auf dem Drahtseil» baden. Im Schnitt wurde der Film nur von 0,81 Millionen Menschen verfolgt, 5,2 Prozent in der wichtigen Zielgruppe waren die Folge. «Police Academy V - Auftrag Miami Beach» legte anschließend kräftig zu und verzeichnete 7,7 Prozent in der Zielgruppe. Das tröstet jedoch nur wenig darüber hinweg, dass man sich mit einem Tagesmarktanteil von 5,6 Prozent nur knapp vor Mitstreiter kabel eins platzierte.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
06.08.2011 09:31 Uhr Kurz-URL: qmde.de/51264
Daniel Sallhoff

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CSI: NY Bundesliga SOKO Leipzig

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