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Popcorn und Rollenwechsel: Terminator zu erneuern

Wo bleibt die versprochene Rückkehr des Terminators? Und was hätte einer der «Lost»-Macher dazu beizusteuern?

Der «Terminator» liegt am Boden. «Terminator: Die Erlösung» nahm 2009 weltweit 371 Millionen Dollar ein, was angesichts der Produktionskosten und Erwartungen in den geplanten Start einer zweiten «Terminator»-Trilogie enttäuschte. Die durchwachsene Rezeption der Fans sowie die niederschmetterten Kritiken der Presse taten ihr übriges. Obwohl… das stimmt nicht ganz. Der Bankrott des damaligen Rechteinhabers an der «Terminator»-Lizenz dürfte die Zukunft der Filmreihe wesentlich mehr in Mitleidenschaft gezogen haben. Davon handelte bereits eine der ersten Ausgaben dieser Kolumne.

Im Februar dieses Jahres vermeldete Universal, man liebäugle mit einem fünften Teil der Reihe. Dieser solle mit dem ins Schauspielfach zurückkehrenden Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle sowie Justin Lin («Fast & Furious Five»)als Regisseur bestechen. Im Mai ergatterte aber die Produzentin Megan Ellison die Rechte am Franchise. Seither wartet die Filmwelt auf eine offizielle Verlautbarung, welches große Studio ihr als finanzielle Stütze und Vertrieb unter die Arme greifen wird. Genauso benötigt «Terminator 5» noch einen Drehbuchautor. Anders gesagt: In trockenen Tüchern ist die Filmreihe längst nicht.

Wohl auch deshalb gönnte sich das US-Portal Wired.com den Spaß und fragte «Resident Evil»-Regisseur Paul W. S. Anderson sowie «Lost»-Mastermind Damon Lindelof, was sie verbrechen würden, läge das Schicksal des Terminators in ihren Händen. Anderson, der mit «Die drei Musketiere» bald seine Ehefrau Milla Jovovich und einen lächerlich kostümierten Orlando Bloom in Zeitlupe durch das 17. Jahrhundert ballern lässt, gab eine sehr strikte Antwort. Im schwebt ein typischer «Terminator»-Film vor, der die gewaltigen Kampfszenen in der Zukunft einer Handlung in der Gegenwart gegenüberstellen würde. Der Film müsse in Kalifornien spielen, denn „Sonnenschein, Palmen und Einkaufszentren sind die perfekte Hintergrundkulisse für Zerstörung.“ Anderson möchte in seiner Traumfortsetzung der «Terminator»-Saga davon Gebrauch machen, dass der Terminator gebaut wurde, um die Menschen zu unterwandern. Der Regisseur würde deshalb die Erzählweise des Films mit zahlreichen Handlungswendungen und Enthüllungen spicken, so dass der Zuschauer ständig rätseln müsse, wer ein Roboter und wer ein Mensch ist. Gleichzeitig aber wünscht sich Anderson, den seit mehreren Filmen angedeuteten Kampf um das Schicksal der Menschheit auf der Leinwand sehen zu können.

Damon Lindelof nahm die Frage weniger ernst. Scheint es, zumindest: „Dieser ganze ‘düstere, deprimierende futuristische Apokalypse‘-Kram ist vollkommen ausgelutscht”, erklärt der Co-Autor von «Cowboys & Aliens». Er fährt vor: „Wir brauchen etwas COMEDY. Schaut euch die Einspielergebnisse von «Brautalarm» und «Hangover 2» an. Könnt ihr euch deren Einnahmen vorstellen, wenn in diesen Filmen MÖRDERISCHE ROBOTER vorkämen?!?” In Erwartung hoher Besucherzahlen schlägt Lindelof vor, «Terminator» mit einem anderen Erfolgsfilm Schwarzeneggers zu kombinieren: «Kindergarten Cop». „In einer finsteren Zukunft erfahren die Menschen, dass ein Terminator durch die Zeit zurückgereist und eine Frau geschwängert hat, was in ein halb-cybertechnisches Kind mündet, welches zum ZERSTÖRER der Menschheit aufwachsen wird”, schwärmt Lindelof. Aufgrund technologischer Unfähigkeit sind die Menschen unfähig, die Identität dieser Mutter herauszufinden, allerdings kann man die Schule des zukünftigen Menschenkillers in Erfahrung bringen. „Und so beginnt unsere Geschichte mit einem grimmigen, harten Kerl aus der Zukunft, der wahres komödiantisches Talent hat (wir sind im Eimer, wenn Rock absagt), der die letzte Hoffnung der gesamten Menschheit darstellt und ins Jahr 2012 zurückreist, um als Aushilfs-Kindergärtner getarnt das fünfjährige Halb-Terminator-Kind zu identifizieren.”

Lindelof plant eine niedrigen Jugendfreigabe (dem US-Pendant der FSK ab 12 Jahren), die er ganz gewiss einhalten kann, „so lange niemand raucht und wir dem Kind ganz niveauvoll ins Gesicht schießen.”

Klingt eigentlich gar nicht so übel. Besser als die garantiert irgendwo in Hollywood diskutierte Idee, stattdessen einen anderen Schwarzenegger-Film herbeizuzitieren und «Terminator vs. Predator» auf die Welt loszulassen.
01.08.2011 00:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/51131
Sidney Schering

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Popcorn

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