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Die Kritiker: «V - Die Besucher»

Inhalt:
Unfassbares braut sich zusammen: Nach gewaltigen Erderschütterungen erscheinen über den größten Metropolen der Erde riesige Raumschiffe. Kurz darauf kommen außerirdische Besucher in Menschengestalt auf die Erde und streben einen außergewöhnlichen Handel mit den Menschen an: Sie wollen Rohstoffe, die für ihren Planeten überlebensnotwendig sind, dafür liefern sie der Bevölkerung imposante technische Fortschritte. Ergeben vergöttern viele Erdlinge die „Besucher“, die medizinische Wunder und bahnbrechende Technologien versprechen.

Nur wenige Menschen hinterfragen die Pläne der Außerirdischen. FBI-Agentin Erica Evans stellt allerdings schnell fest, dass die Aliens schon seit langem eine Invasion der Erde vorbereiten und absolut keine friedlichen Absichten haben. Daraufhin schließt sie sich einer mutigen Widerstandsbewegung an, die die Welt vor den reptilienartigen Eindringlingen in Menschengestalt schützen will. Ericas Sohn Tyler hingegen ist begeistert von der fremden Spezies und lässt sich unterwürfig als Friedensbotschafter rekrutieren. Wem kann man noch vertrauen? Welche grausamen Absichten haben die Besucher wirklich? Ein unerbittlicher Kampf zwischen Menschen und Außerirdischen beginnt.

Darsteller


Elizabeth Mitchell («Lost») als Erica Evans
Logan Huffman («America») als Tyler Evans
Morris Chestnut («Die Akte Jane») als Ryan Nichols
Joel Gretch («Taken») als Jack Landry
Lourdes Benedicto («The Nine») als Valerie Stevens
Laura Vandervoort («Smallville») als Lisa
Morena Baccarin («Firefly») als Anna

Kritik


Großes Vertrauen scheint die Sendergruppe ProSiebenSat.1 Deutschland TV nicht in ihre neue Serie zu haben. Schließlich wurde «V» bereits einmal verschoben und wird nun im Sommerloch in Dreifachdosis vor sich hinsiechen. In Amerika starb die Sendung nach zwei kurzen Staffeln bereits im Mai dieses Jahres ihren Serientod, da sie in ihrem Mutterland allenfalls begrenzten Anklang beim Publikum fand.

Neu ist das Konzept nicht, denn es handelt sich um das Remake einer Serie aus den frühen 80ern aus der Feder von Kenneth Johnson. Johnson ist auch bei der Neuauflage wieder mit von der Partie und wird dabei von Scott Peters unterstützt, der bereits mit «The 4400» einige Science-Fiction-Erfahrung im amerikanischen Kabelfernsehen sammeln konnte. Beide zeichnen sich auch für die Entwicklung des Piloten verantwortlich, Peters erhielt jedoch den „Teleplay“-Credit allein.

Die visuelle Umsetzung der ersten Folge von Regisseur Yves Simoneau ist von Anfang an rundum gelungen, denn die erstklassigen Spezialeffekte können locker mit denen großer Action-Blockbuster mithalten; optisch erinnern die Raumschiffe (zumindest von außen) dabei ein wenig an die aus Roland Emmerichs «Independence Day». So bizarr das alles auch sein mag, was uns hier präsentiert wird, es bleibt nicht zuletzt durch die hervorragende Optik der Serie glaubhaft.

Dies ist gleichsam auch dem herausragenden Drehbuch geschuldet, das Sentimentalität und Hoffnung anbietet, ohne kitschig zu werden, und in seinen Dialogen, die auch in der synchronisierten Fassung noch außerordentlich stark sind, eine Menge zwischenmenschlicher (oder zwischenhumanoider) Konflikte transportiert. Zu Beginn mag der Pilot ein wenig gehetzt wirken, doch der Hook ist äußerst fesselnd, während sich die Spannungskurve kontinuierlich nach oben schraubt.

Im Gegensatz zu einem amerikanischen Publikum werden die deutschen Zuseher wohl jedoch eine große Menge des stets latent vorhandenen Subtextes nicht verstehen: Denn in den USA wurden die „Besucher“, die irgendetwas Unheimliches im Schilde führen, häufig als Allegorie auf Barack Obama und seine politischen Verbündeten gelesen: Die Außerirdischen scheinen Hoffnung in eine gespaltete, von Kriegen zerrüttete Welt zu bringen. Mit ihnen scheint alles gut zu werden. Ihre Anführerin führt sogar ein „universelles Gesundheitswesen“ ein. Zumindest einem Amerikaner fällt es da nicht schwer, eins und eins zusammenzuzählen – auch wenn ein derartiger Vergleich von den Machern, so offizielle Mitteilungen, gar nicht angestrebt wurde. Einer Vielzahl deutscher Zuseher werden diese Elemente allerdings wohl entgehen. Das soll nicht heißen, dass «V» eine Anti-Obama-Serie ist. Aber gewisse Töne lassen sich eben nicht überhören.

Durchgehend überzeugen können auch die Darsteller, von denen es keinen einzigen gibt, dem man seine Figur nicht abnehmen würde. Elizabeth Mitchell glänzt in ihrer Hauptrolle, während die Brasilianerin Morena Baccarin eine exzellente Besetzung für die heimtückische und gefährliche Anführerin der Außerirdischen ist. Endlich kommen die Aliens auch ins deutsche Free-TV. Nachdem sie aus dem amerikanischen Fernsehen bereits wieder vertrieben worden sind.

ProSieben zeigt «V-Die Besucher» ab Montag, 18. Juli 2011 (immer drei Folgen am Stück) um 20.15 Uhr.
18.07.2011 08:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/50816
Julian Miller

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V - Die Besucher

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