Der in einen Abhörskandal verwickelte Medienmogul hat sein Übernahmeangebot zurückgezogen.
Der
Abhörskandal, in den Zeitschriften und Zeitungen des Medienmoguls Rupert Murdoch verwickelt sind, hat die Pläne einer Komplettübernahme des britischen Pay-TV-Senders BSkyB offenbar endgültig verhindert. Eigentlich war für diese Woche grünes Licht vom britischen Parlament erwartet worden – dann aber kam der Abhörskandal dazwischen.
Jüngst versuchte der 80-jährige Murdoch zu retten, was nicht mehr zu retten war: Er stellte die 168 Jahre alte Zeitung „News of the World“ binnen einer Woche ein und bot sogar an, seine Zeitschriften „The Sun“ und „The Times“ zu verkaufen (
wir berichteten). Für BSkyB, das derzeit mehr als zehn Millionen Kunden zählt, wollte Murdoch neun Milliarden Pfund auf den Tisch legen – umgerechnet also rund acht Milliarden Euro.
Dafür hätte Murdoch die ihm noch fehlenden 61 Prozent an der Firma bekommen. Die BBC berichtete nun am Mittwochnachmittag, dass Murdoch sein Angebot einer Übernahme von BSkyB in Folge des Abhörskandals zurückgezogen habe. Am Nachmittag äußerte sich Chase Carey, COO des Unternehmens News Corp. und Aufsichtsratsvorsitzender von Sky Deutschland: „Wir glaubten, dass durch eine Übernahme von BSkyB durch News Corporation beide Firmen profitiert hätten, aber es ist uns klar geworden, dass es zu schwierig ist, dies in diesem Klima voranzutreiben.“ News Corp. will nun langfristig Teilhaber an BSkyB werden; und freut sich laut Carey über den Erfolg des Senders.
Die Aktie von BSkyB lag am Nachmittag nur leicht im Minus, die Papiere von Sky Deutschland zeigten sich davon sogar gänzlich unbeeindruckt. Sie lagen um 15.30 Uhr sogar im Plus.