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Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin. Immerzu werden innerhalb einer Sendung die gleichen Szenen wiederholt, bis auch der letzte Dödel verstanden hat, worum es geht. Plus: Der Abschied der DFB-Elf und der Tod einer TV-Legende.
Und ewig grüßt der Goldfisch!
Beinahe so lange wie es das Fernsehen gibt, wird über zu viele Wiederholungen geschimpft, doch in den vergangenen Monaten nahm der Wiederholungswahn groteske Züge an. Dabei geht es gar nicht mehr darum, dass Programme zu oft ausgestrahlt werden, sondern, dass innerhalb einer Sendung immer wieder die gleichen Passagen gezeigt und die Sendungen dadurch künstlich verlängert werden. Nun, solang wie es das Fernsehen gibt, wird bereits über zu viele Wiederholungen geschimpft, doch dieses spezielle Ärgernis hat sich erst in den vergangenen Monaten derart stark herausgebildet.
Gehäuft ist dies in Castingshows, Dokusoaps und Castingshows zu beobachten. Dabei werden einzelne Darbietungen, spektakuläre Szenen oder vermeintliche Highlights bereits im Teaser zu Beginn der Show gezeigt. Danach folgt eine weitere Ausstrahlung vor den Werbeblöcken, bis der eigentliche Ausschnitt kommt. Es ist also so, dass erst ein Ausschnitt als Ankündigung gezeigt wird, dann kommt die Werbung...
... und erst dann wird er wirklich präsentiert. Doch damit nicht genug, denn anschließend wird er zusätzlich nochmals mehrfach wiederholt – diesmal jedoch als Rückblende mit entsättigten Bildern. Besonders häufig tritt dieses Verfahren bei Castingshows oder Dokusoaps auf. Garniert werden diese Ausschnitte und Rückblenden mit Statements der Kandidaten, Jurymitglieder oder Coaches, die das eben gesagte zusätzlich mehrfach paraphrasieren. Bis zum Finale schafft es manche Aussage so bis zu zehn Mal innerhalb einer Ausgabe wiederholt zu werden.
Man könnte meinen, die Fernsehsender produzieren ihr Programm hauptsächlich für Goldfische, die nur ein Erinnerungsvermögen von wenigen Minuten haben. Damit mögen die Kanäle zwar auf ein erhöhtes Zapping-Verhalten reagieren können und auch jedem frisch zugeschalteten Zuschauer es ermöglichen, in das Geschehen hinein zu kommen, doch sollte man dabei das Denkvermögen des Publikums nicht unterschätzen. Es scheint nämlich derzeit so, als ob den Zuschauern nur ein Erinnerungsvermögen von wenigen Minuten zugetraut wird – fast wie bei Goldfischen. Auf diese Weise kann man vielleicht dem Zapping-Verhalten einiger Zuschauer begegnen, doch sind die Handlungen der Sendungen selten so komplex, dass sie nicht ohne Rückblenden zu verstehen sind. Man sollte das Publikum daher nicht unterschätzen. Außerdem besteht die Gefahr, die Zuschauer, die von Anfang an dabei sind, wegen der unnötigen Redundanz zu vergraulen. Das Ansehen einer kompletten Folge wird dadurch nämlich unerträglich. Die gewöhnlichen Zuschauer sind schließlich keine Goldfische, die nur ein Erinnerungsvermögen von wenigen Minuten haben. Dadurch besteht die Gefahr sie mit der unnötigen Redundanz zu vergraulen.
Doch nicht nur Shows sind vom Wiederholungswahn befallen. Selbst in täglichen Serien besteht mittlerweile ein hoher Anteil der Laufzeit aus Rückblenden und Wiederholungen. Es sind also nicht nur Shows vom Wiederholungswahn befallen. Nicht nur, dass zu Beginn jeder Folge der obligatorischen Zusammenschnitt gezeigt wird, sondern mittlerweile auch innerhalb der Episoden zahlreiche Rückblenden, Erinnerungen und Gedankenstimmen. Das kann vereinzelt ganz nett und hilfreich sein, aber wenn dies fortwährend passiert und der Originalausschnitt teilweise erst wenige Minuten alt ist, wird es schnell nervig. Die gewöhnlichen Zuschauer sind schließlich keine Goldfische, die nur ein Erinnerungsvermögen von wenigen Minuten haben. Auf diese Weise kann man vielleicht dem Zapping-Verhalten einiger Zuschauer begegnen, doch sind die Handlungen der Serien selten so komplex, dass sie ohne Rückblenden nicht zu verstehen sind. Außerdem besteht die Gefahr, die Zuschauer, die von Anfang an dabei sind, wegen der unnötigen Redundanz zu vergraulen. Das Ansehen einer kompletten Folge wird dadurch nämlich unerträglich. Nun, solang wie es das Fernsehen gibt, wird bereits über zu viele Wiederholungen geschimpft, aber diese Plage ist erst in den vergangenen Monaten derart groß geworden.
Das ist gerade bei Soaps unnötig, weil diese ohnehin eine treue Zuschauerschaft haben und die Geschichten auch nicht derart komplex sind, dass sie sich nicht auch ohne Rückblenden erfassen lassen. Auch, wenn man auf diese Weise dem Zapping-Verhalten einiger Zuschauer begegnen kann, sollte ihr Denkvermögen nicht unterschätzt werden. Außerdem besteht die Gefahr, die Zuseher, die von Anfang an dabei sind, wegen der unnötigen Redundanz zu vergraulen – ZU VERGRAULEN!
Da kommt man sich glatt wie ein Goldfisch vor!
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