Mit der zweiten Staffel des Formats konnte RTL II nicht ansatzweise die guten Quoten des Vorjahrs wiederholen.
Als «Big Brother»-Ersatz konnte die Sendung «X-Diaries - Love, Sun & Fun» im vergangenen Jahr durchaus überzeugen. Trotz des eher überschaubaren inhaltlichen Niveaus waren die Einschaltquoten nicht selten weit oberhalb des Senderschnitts, sodass eine Fortsetzung nur eine Frage der Zeit war. Seit Mitte März setzte man die Ausstrahlung zunächst auf dem gewohnten Sendeplatz fort, doch nach sehr überschaubaren Werten wurde das Format eine Stunde vorverlegt. Danach kam es zwar zu einer leichten Verbesserung, doch alles in allem enttäuschte die gescriptete Sendung eher.
Am 14. März sahen die erste neue Folge nur 0,50 Millionen Menschen, woraus sehr schwache 1,8 Prozent aller Zuschauer resultierten. In der wichtigen werberelevanten Zielgruppe kamen 3,7 Prozent bei 0,37 Millionen Zuschauern zustande, für solide Werte hätten etwa zwei Prozentpunkte mehr erreicht werden müssen. Da auch an den Folgetagen keine signifikante Steigerung einsetzen wollte, schnitt die erste Sendewoche mit 1,9 Prozent bei allen und 4,1 Prozent bei den jungen Zuschauern äußerst verbesserungswürdig ab. Die Reichweite betrug 0,53 Millionen. In der zweiten Woche verschlechterte man sich sogar noch, bei einer Reichweite von 0,49 Millionen wurden gerade einmal 1,9 und 3,9 Prozent erzielt.
Erst drei der letzten vier Maiausgaben machten Hoffnung auf Besserung. Die Montagsausgabe kam auf einen Zuschauerzuspruch von 0,58 Millionen, womit zumindest 2,3 Prozent des Gesamtpublikums erreicht werden konnten. Auch an den beiden Folgetagen wurde exakt dieser Wert generiert, auch die Zuschauerzahl schwankte nur minimal. Beim jungen Publikum kamen die Episoden auf Marktanteile zwischen 5,2 und 5,5 Prozent. Da jedoch die Zahlen am Donnerstag und Freitag erneut rückläufig waren, standen in der Endabrechnung nur 4,9 Prozent bei den Umworbenen zu Buche, insgesamt rutsche man immerhin nur auf 2,2 bei 0,53 Millionen ab. Die letzten Episoden um 19 Uhr fielen noch etwas ab, mehr als 5,5 Prozent in der Zielgruppe waren nicht zu holen.
Durchaus angespannt dürfte man gewesen sein, ob es bei dieser Schwäche zum Auftakt auf dem 18:05-Uhr-Sendeplatz bleibt, das Resultat am 2. Mai brachte die Programmverantwortlichen sicherlich nicht zum Strahlen. Nur 0,32 Millionen schalteten ein, mit 1,8 und 4,0 Prozent waren die Marktanteile erneut unterirdisch. Nach einer Verbesserung auf 0,40 Millionen und 2,3 bzw. 5,4 Prozent fiel man auf ähnliche Werte zurück, sodass nicht mehr als 4,6 Prozent der jungen Zuschauerschaft zu holen waren. Ganz anders sah der Einstand am Folgemontag aus, der mit 0,47 Millionen fast 150.000 Zuschauer hinzugewann. Mit 3,1 Prozent beim Gesamtpublikum und 7,0 Prozent bei den Werberelevanten wurde der Senderschnitt vor allem bei den Jüngeren weit überschritten. Doch dies blieb eine Eintagsfliege, im Wochenmittel waren erneut nicht mehr als 2,3 und 5,1 Prozent zu holen.
Die schlechtesten Anteile am Gesamtmarkt wurden sogar ebenfalls auf dem neuen Sendeplatz generiert, in der Woche zwischen dem 23. und 27. Mai wurden bei einer Reichweite in Höhe von 0,26 Millionen nicht mehr als 1,7 Prozent geschafft, bei den Jüngeren reichten 0,19 Millionen nur zu 3,7 Prozent. Kurioserweise folgte direkt danach die beste Woche der gesamten Staffel, zwischen Mai und Juni wurden 2,8 und 6,1 Prozent bei 0,41 Millionen erzielt. Auch der stärkste Zielgruppenwert mit einer Folge wurde hier markiert, die Montagsfolge kam auf 7,3 Prozent bei 0,36 Millionen Interessenten. Insgesamt sah es mit 0,41 Millionen und 2,9 Prozent weniger berauschend aus. Danach konnten nur fünf von 20 Folgen sechs Prozent oder mehr bei den Jüngeren holen, sodass auch der Juni insgesamt nur leichte Verbesserungen einbrachte.
Insgesamt kamen die 78 Folgen der zweiten Ausstrahlungsperiode gerade einmal auf einen Marktanteil von 2,3 Prozent bei 0,43 Millionen Zuschauern. Hiermit war man nicht nur dem Senderschnitt des abgelaufenen Fernsehjahres in Höhe von 3,6 Prozent unterlegen, sondern auch der ersten Staffel. Diese kam auf 3,2 Prozent des Publikums, die Reichweite betrug im Durchschnitt 0,79 Millionen. Wenngleich die Zuschauerzahlen aufgrund des zum Teil unterschiedlichen Sendeplatzes nicht 1:1 zu vergleichen sind, ist ein deutlicher Abstieg nicht von der Hand zu weisen. Eine einzige Folge erreichte die 3,2 Prozent, die zuvor noch den Durchschnittswert markierten. Besonders erfolgreich war die Sendung beim jungen Publikum, im Jahr 2010 wurden tolle 6,7 Prozent bei 0,57 Millionen Zuschauern erreicht. Diesmal kamen die «X-Diaries» gerade einmal noch auf 0,32 Millionen Menschen bei 4,8 Prozent, womit sie klar unter den Senderschnitt von 5,6 Prozent fielen.