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Was wäre das ZDF ohne RTL?

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Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin. Immer öfter versucht der öffentlich-rechtliche Sender, mithilfe von populären RTL-Formaten wie «DSDS» oder dem Dschungelcamp junge Zuschauer anzulocken. Plus: Erinnerungen an die Rettung von «Futurama».



Was geschah vor genau fünf Jahren?

Am 23. Juni 2006 wurde bekannt, dass Sabine Christiansen ihre sonntägliche Talkshow ab Sommer 2007 nicht mehr fortsetzen würde. Als Ersatz verkündete die ARD überraschend die Verpflichtung von Günther Jauch. Der damalige Programmdirektor Dr. Günter Struve kommentierte die Personalie entsprechend euphorisch: „Mit Günther Jauch ist es uns gelungen, nicht nur eines der bekanntesten Fernsehgesichter Deutschlands zu gewinnen, sondern mehr noch einen exzellenten Journalisten.“ Auch Günther Jauch äußerte sich zufrieden: „Noch sind die Verträge nicht unterschrieben, aber die ARD und ich hoffen, dass uns gemeinsam ein ebenso anspruchsvolles wie beim Publikum erfolgreiches Format gelingen wird." Es schloss sich eine umfangreiche Diskussion um die Person Jauch an, an der nahezu jeder ARD-Funktionär teilnahm. Obwohl grundsätzliche Einigkeit über seine Eignung bestand, sahen viele Köpfe sein Engagement kritisch. Zu hoch wäre das geforderte Budget und zu unglücklich sein Doppelengagement bei RTL und der ARD. Letztlich gerieten die Debatten derart außer Kontrolle, dass Jauch im Januar 2007 verärgert das Handtuch warf. Daher beerbte letztlich Anne Will die scheidende Sabine Christiansen. Erst vier Jahre später gelang es, Jauch mit einem neuen Anlauf zu verpflichten. Im Juli 2010 wurde die Unterzeichnung der entsprechenden Verträge verkündet. Die Verantwortlichen hatten offenbar aus ihren Fehlern gelernt, denn die Diskussionen fanden diesmal weniger öffentlich statt. Am 11. September 2011 wird die Sendung dann erstmals über den Schirm laufen.

Zur gleichen Zeit überraschte der amerikanische Kabelsender Comedy Central mit der Meldung, dass er die Ausstrahlungsrechte der Zeichentrickserie «Futurama» gekauft hätte und darüber hinaus plane, neue Episoden der längst vom ursprünglichen Sender FOX eingestellten Reihe herstellen zu lassen. Dazu hätte es bereits Verträge mit allen relevanten Synchronsprechern gegeben. Letztlich entstanden vier Filme, die zunächst exklusiv auf DVD veröffentlicht und später in insgesamt 16 Folgen aufgeteilt auf dem Kanal ausgestrahlt wurden. In Deutschland waren diese ab September 2010 erstmals im Free-TV zu sehen. Weil sowohl die Verkaufserlöse als auch die Quoten stimmten, beschloss der Sender im Juni 2009, insgesamt 26 neue Episoden in Auftrag zu geben. Die erste Hälfte wurde mit großem Erfolg ein Jahr später in den USA gezeigt. Ein Sendetermin in Deutschland ist für sie noch nicht bekannt.



«Einer flog über das Kuckucksnest»


(Montag, 27. Juni, 20.15 Uhr, arte)

Eigentlich will der Ganove McMurphy mit seiner Einweisung in die Psychiatrie nur dem Gefängnis entgehen, doch dann entdeckt er hinter den Mauern der Anstalt eine erschreckende und zugleich faszinierende Welt. Der 1975 veröffentlichte Film des Regisseurs Miloš Forman verhalf Hauptdarsteller Jack Nicholson zu seinem endgültigen Durchbruch. Seine grandiose Leistung brachte ihm neben vielen anderen Preisen seinen ersten von bisher drei Oscars ein. Auch der gesamte Film sowie das Drehbuch, die Regiearbeit und die Darstellung von Louise Fletcher wurden mit dem wichtigsten Filmpreis ausgezeichnet. In weiteren Rollen tauchen zudem die damals noch unbekannten Schauspieler Christopher Lloyd und Danny DeVito auf.



Jeden Sonntag duellieren sich RTL und ProSieben mit ihren Blockbustern und die Zuschauer haben die Qual der Wahl. Doch Quotenmeter.de verrät, wo sich das Einschalten mehr lohnt.

«Mad Money» (RTL)


Für die verwöhnte Bridget gab es bisher keine Geldsorgen. Doch als ihr Mann Don seinen Job verliert, muss sie als Putzkraft in der Zentralbank arbeiten, in der auch die nicht mehr gebrauchten Geldscheine zerschreddert werden. Zusammen mit ihren Kolleginnen Nina und Jackie schmiedet sie bald einen Plan, an das zu vernichtende Geld heranzukommen...
Die Hauptrollen sind mit Diane Keaton, Ted Danson, Katie Holmes und Queen Latifah namhaft besetzt. Regisseurin Callie Khouri schrieb zuvor das Drehbuch zu «Thelma & Louise» und inszenierte den Film «Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern».

«Der unglaubliche Hulk» (ProSieben)


Nach einem missglückten Experiment verwandelt sich der Wissenschaftler Bruce Banner bei gesteigertem Blutdruck stets in das rasende Kraftpaket Hulk. Fortan vom US-Militär gejagt, taucht Banner erfolgreich in Südamerika unter. Nach einem unachtsamen Missgeschick gelingt es dem skrupellosen General Thaddeus Ross Bruce aufzuspüren. Auch wenn dieser zunächst knapp entkommen kann, ist ihm Ross mit seinen Männern dicht auf den Fersen...
Als der taiwanesische Regisseur Ang Lee («Tiger & Dragon», «Brokeback Mountain») fünf Jahre zuvor versuchte, die Comicvorlage mit Eric Bana auf die große Leinwand zu bringen, zeigten sich sowohl viele Kritiker als auch Mitproduzent Marvel Comics mit der Verfilmung trotz eines visuell originellen Ergebnisses unzufrieden. Nach anfänglichen Plänen für eine direkte Fortsetzung, entschied man sich, die „Reihe“ mit Edward Norton noch einmal neu zu starten. Im nächsten Kinoauftritt der Figur wird dann jedoch mit Mark Ruffalo bereits der dritte Darsteller seinen Dienst antreten.

Die Empfehlung


Ein „Blockbuster Battle“ findet in dieser Woche eigentlich nicht statt, denn «Mad Money» schaffte es in Deutschland nie zu einer Kinoauswertung, sondern erschien direkt auf DVD. Völlig zu recht, denn die Story ist dämlich und löchrig, der Humor mäßig und die eigentlich guten Darsteller überfordert. Finger weg davon!
Als Meilenstein der Kinogeschichte kann zwar auch «Der unglaubliche Hulk» nicht bezeichnet werden, aber der Film ist wenigstens ertragbar. Auch wenn die Figurenzeichnung mangelhaft, Norton deutlich unterfordert und der Plot nur wenig überzeugend ist, sind wenigstens die Effekte anständig und die Inszenierung rasant. Ein grundlegendes Problem ist jedoch, dass sich der Film trotz seiner absurden Geschichte die meiste Zeit selbst viel zu ernst nimmt. Dennoch ist er wesentlich besser als das üble Machwerk «Mad Money».

Der Sieg geht an «Der unglaubliche Hulk» um 20.15 Uhr auf ProSieben.

Der Zwischenstand 2011


In der vergangenen Woche duellierten sich «Die Super-Ex» (RTL) und «8 Blickwinkel» (ProSieben). Während RTL damit einen werberelevanten Marktanteil von 13,9 Prozent erreichte, siegte ProSieben mit einem Wert von 14,9 Prozent. Der Quotenpunkt geht daher an ProSieben.

Nach Empfehlungen:
RTL : ProSieben = 6 : 12

Nach Quoten:
RTL : ProSieben = 5 : 12

QamS - Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin erscheint jeden Samstag und bietet die ideale Mischung an unterhaltsamen Themen für ein perfektes Wochenende an.

Und nicht vergessen: Wir suchen weitere Beispiele für den größten Dünnpfiff im Fernsehen. Haben auch Sie einen Kandidaten für den „Haufen der Woche“ entdeckt? Dann schicken Sie eine Lesermail mithilfe des obigen Links.
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25.06.2011 09:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/50384
Christian Richter

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