Wie viele Leute sahen sich das Fußballspiel im Ersten an? Wie gefragt war die «Ultimative Chart Show» bei RTL? Und wie steht es um den kabel eins-Serienabend, insbesondere um das zuletzt erstarkte «Castle»?
Jogis Jungs machen’s möglich: Sowohl bei Jung als auch Alt war die ARD am Freitagabend Marktführer. Mit dem
EM-Qualifikationsspiel zwischen Österreich und Deutschland erreichte man fabelhafte Quoten – und stellte jegliche Konkurrenz in den Schatten. 10,53 Millionen Zuschauer verfolgten das 90-minütige Spiel, welches mit 2:1 versöhnlich für die Deutschen ausging. Beim Gesamtpublikum reichte das für tolle 37,6 Prozent. Ebenso prächtig fielen die Werte beim jungen Publikum aus: 3,59 Millionen wollten sich das Duell nicht entgehen lassen, daraus kam ein Marktanteil von 34,6 Prozent zustande. Ein Blick auf die Tagesmarktanteile zeigt: Mit 19,9 Prozent bei Allen war die ARD nicht einzuholen. Das ZDF zum Beispiel kam auf vergleichsweise geringe 9,9 Prozent. Zur besten Sendezeit wollten die Mainzer mit einer Wiederholung des Krimis
«Der Kriminalist» punkten; doch so richtig funktionieren sollte das nicht. Gegen König Fußball waren gerade einmal 3,67 Millionen Zuschauer drin, der Marktanteil belief sich auf 13,9 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen entsprachen 0,53 Millionen Interessierte 5,8 Prozent Marktanteil, womit man auch in dieser Zuschauergruppe unbefriedigende Ergebnisse verkraften musste. Zwei Folgen von
«SOKO Leipzig» machten ihre Sache im Anschluss nicht besser. 3,08 Millionen Bundesbürger schalteten die erste Ausgabe um 21.15 Uhr ein, bei der zweiten waren es nur noch 2,76 Millionen, die sich Wiederaufgüsse von 2005 zu Gemüte führten. Die dazugehörigen Marktanteile betrugen 10,8 und 9,9 Prozent.
Einen allzu großen Erfolg hat sich wohl auch RTL schon im Vorhinein nicht ausgerechnet, denn mit der
«Ultimativen Chart Show: 50 Jahre deutsche Charts» (Foto) kramte man eine Wiederholung aus dem Jahre 2009 hervor. Die vierstündige Show mit Oliver Geissen brachte es nur auf 2,38 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, der Marktanteil lag bei miserablen 9,4 Prozent. In der wichtigen Zielgruppe erzielten die Kölner einen Marktanteil von 14,1 Prozent (1,37 Millionen Zuschauer) – ein Wert, der deutlich unter dem Senderschnitt liegt und an vergleichsweise konkurrenzarmen Tagen als glatter Misserfolg zu bewerten wäre. Ähnlich maue Zahlen hatte auch Sat.1 vorzuweisen:
«Mein Mann kann» konnte sich einfach nicht durchsetzen und markierte einen neuen Allzeit-Tiefstwert. Lediglich 1,64 Millionen Zuschauer entschieden sich für die von Britt Hagedorn präsentierte Spielshow, der Gesamt-Marktanteil bewegte sich deshalb bei 6,0 Prozent. Bei den Werberelevanten schalteten 0,83 Millionen ein, das hatte katastrophale 8,5 Prozent zur Folge. Noch schlimmer erwischte es
«Die Wochenshow», die mit ihrer dritten Ausgabe um 22.15 Uhr nicht über 1,28 Millionen Zuschauer ab drei Jahren hinaus kam und somit erstmals einen einstelligen Marktanteil in der Zielgruppe erzielte. Von 10,6 Prozent in der Vorwoche ging es auf 8,0 Prozent runter.
Schwestersender ProSieben hatte am Freitag ebenfalls keinen Grund zur Freude, denn der Action-Spielfilm
«xXx – The Next Level» geriet völlig unter die Räder. Gerade einmal 1,49 Millionen Zuschauer konnten sich hierfür begeistern, mehr als 5,4 Prozent Marktanteil waren nicht drin gewesen. Von den Umworbenen schauten 0,97 Millionen Leute zu (MA: 9,8 %).
«Resident Evil: Apocalypse» kam danach immerhin auf einen leicht besseren Wert von 10,3 Prozent. Dass es ProSieben dennoch auf einen guten Tagesmarktanteil von 13,0 Prozent geschafft hat, ist einzig und allein der starken Daytime zu verdanken. Auf dem Programmplan von VOX standen wie gewohnt US-Serien. Zunächst versagte
«CSI: NY» (Foto) mittels 1,07 Millionen Gesamt-Zuschauern und daraus resultierenden 5,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe,
«The Closer» blieb bei unzureichenden 1,29 Millionen und 6,1 Prozent hängen.
Zu kabel eins: Dort entwickelte sich zuletzt die dritte Staffel von
«Castle» etwas überraschend zum Quoten-Hit; seit vergangener Woche sind nichtsdestotrotz wieder Re-Runs von der zweiten Runde zu sehen – und selbst die kamen bislang gut an. Zumindest gestern war dann aber wieder Ernüchterung unter den Verantwortlichen angesagt, denn die Krimiserie lockte lediglich 0,71 Millionen Zuschauer vor die TV-Geräte (2,7 %). Aus der Gruppe der Werberelevanten sahen 0,42 Millionen zu (4,7 %). Eine Doppelfolge
«Cold Case» sprach bestenfalls 0,75 Millionen Zuschauer aller Fernsehenden an. In der Zielgruppe standen maximal 4,9 Prozent Marktanteil zu Buche. RTL II blieb ebenfalls auf der Strecke. Das Liebesdrama
«Nur mit dir» riss trotz überdurchschnittlichen Werten – nämlich 1,01 Millionen Zuschauern sowie 3,7 Prozent Marktanteil – keine Bäume aus. Gleiches galt für die Zielgruppe, wo 0,66 Millionen und 6,8 Prozent auf dem Konto standen.
«Schrei, wenn du kannst!» verbuchte schließlich 0,79 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil in Höhe von 3,9 Prozent. Bei den Jungen wurden 0,49 Millionen Menschen und 5,6 Prozent gemessen. Und so müssen sich die Grünwälder im Tages-Ranking den letzten Platz mit kabel eins teilen, denn beide Sender erzielten 5,6 Prozent in der Zielgruppe. VOX brachte es auf 6,6 Prozent.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.