Mit «Tatort» und Fußball holten das Erste und ZDF am Sonntag Topquoten – zu Lasten der privaten Sender.
Weiter hält Sat.1 am Montagabend die Zügel in der Hand – zumindest in der jungen Bevölkerung:
«Der letzte Bulle» und
«Danni Lowinski» interessierten zur besten Sendezeit durchschnittlich 3,45 Millionen bzw. 3,04 Millionen Zuschauer und fantastische 17,7 bzw. 15,5 Prozent der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Beim Gesamtpublikum lag RTL mit
«Wer wird Millionär?» und
«Vermisst» vorne. Die Formate verzeichneten im Schnitt 5,85 Millionen bzw. 5,55 Millionen Zuschauer, 20,3 bzw. 19,0 Prozent Marktanteil und kamen beim werberelevanten Publikum auf 15,5 bzw. 17,0 Prozent Marktanteil. Das Erste unterhielt am Dienstagabend durchschnittlich 6,47 Millionen bzw. 6,45 Millionen Zuschauer und 21,0 bzw. 21,8 Prozent aller Fernsehenden mit seinen Serien
«In aller Freundschaft» und
«Um Himmels Willen». Bei den Jungen wurden ordentliche 7,6 bzw. 6,8 Prozent Marktanteil generiert.
«Daniela Katzenberger – Natürlich blond» sorgte bei VOX für durchschnittlich 1,80 Millionen Zuschauer und tolle 10,1 Prozent Zielgruppenmarktanteil, bevor
«Goodbye Deutschland – Die Auswanderer» rund 1,66 Millionen Zuschauer und 8,8 Prozent der werberelevanten Bevölkerung unterhielt.
Das
Qualifikationsspiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach brachte dem Ersten am Mittwochabend den Tagessieg ein: Im Schnitt verfolgten 6,80 Millionen Zuschauer und 23,7 Prozent des Gesamtpublikums die Partie, in der jungen Bevölkerung der 14- bis 49-Jährigen wurde tolle 19,5 Prozent Marktanteil erreicht. Bereits das
«Sportstudio live» interessierte im Vorfeld der Partie durchschnittlich 5,14 Millionen Zuschauer und 20,2 Prozent aller Fernsehenden, das junge Publikum war mit 16,5 Prozent Marktanteil vertreten. Auch im ZDF lief es rund: Die Show
«Rette die Million!» durfte sich über durchschnittlich 4,07 Millionen Zuschauern und 14,4 Prozent Marktanteil freuen; selbst bei den Jungen waren 6,6 Prozent Marktanteil möglich. Am Donnerstagabend konnte sich ProSieben wie gewohnt über seine Castingshow
«Germany‘s Next Topmodel» freuen, die im Schnitt 3,21 Millionen Zuschauer und tolle 20,1 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe erreichte. RTL unterhielt mit der Actionkomödie
«Nina Undercover» durchschnittlich 4,11 Millionen Zuschauer und 16,7 Prozent der werberelevanten Bevölkerung – deutlich zu wenig für die sündhaft teure Eigenproduktion.
Ein guter Erfolg war am Freitagabend die Show
«Mein Mann kann» bei Sat.1, die durchschnittlich 2,20 Millionen Zuschauer und 11,9 Prozent des jungen Publikums interessierte. Der große Bruder ProSieben fuhr schwerere Geschütze auf und landete zwei Volltreffer:
«xXx – Triple X» fesselte zur besten Sendezeit rund 2,28 Millionen Zuschauer und 15,5 Prozent der Zielgruppe,
«Born 2 Die» kam im Anschluss auf 1,93 Millionen Zuschauer und 17,3 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Bevölkerung. Am Samstagabend verfolgten rund 4,41 Millionen Zuschauer, 16,4 Prozent aller Fernsehenden und 19,4 Prozent der Jungen das
UEFA Champions League-Spiel zwischen dem FC Barcelona und Manchester United. Das ZDF konterte mit einem zweiteiligen
«Bella Block»-Krimi, den rund 4,49 Millionen bzw. 5,08 Millionen Zuschauer sowie 16,5 bzw. 19,4 Prozent des Gesamtpublikums verfolgten. Einzig bei den Jungen musste sich das ZDF mit 7,6 bzw. 7,9 Prozent Marktanteil dem Finalspiel auf Sat.1 geschlagen geben. Nicht so aber am Sonntagabend, wo die Mainzer selbst Fußball im Programm hatten: Rund 7,99 Millionen Zuschauer und 24,8 Prozent aller Fernsehenden interessierten sich für das Spiel
Deutschland gegen Uruguay. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen schnitt das ZDF mit 20,8 Prozent Marktanteil sehr gut ab. Im Ersten holte der
«Tatort: Ausgelöscht» dennoch gute Quoten: Im Schnitt schalteten 7,31 Millionen Zuschauer, 22,2 Prozent des Gesamtpublikums und 15,0 Prozent der jungen Bevölkerung ein.
...ist das
Öffentlich-Rechtliche Fernsehen. Im Schnitt unterhielten das Erste und das ZDF mit Fußball und Krimi am Sonntagabend 15,3 Millionen Zuschauer und damit 47 Prozent aller Fernsehenden, darunter 35,8 Prozent der jungen Bevölkerung – dagegen waren die Privaten machtlos.
...ist
«Nina Undercover». Vier Millionen Euro soll RTL für die Actionkomödie ausgegeben haben – mit Option auf Serienproduktion. Rund 4,11 Millionen Zuschauer und 16,7 Prozent Zielgruppenmarktanteil sind zwar kein schlechtes Ergebnis, in Relation gesehen aber ein enttäuschendes.
...ist
«Daniela Katzenberger – Natürlich blond». Noch sind die Deutschen nicht müde, der blonden Alleskönnerin bei ihren Sperenzchen im Fernsehen zuzusehen. Für VOX lohnt sich das, denn mit 1,80 Millionen Zuschauern und 10,1 Prozent Marktanteil holte die Katze am Dienstagabend nicht nur ein tolles Ergebnis, sondern bot sich auch als gutes Lead-In für das stark vom Vorprogramm abhängige «Goodbye Deutschland» an.
...
14,0 Prozent. So viel Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen verzeichnete der Start der dritten Staffel von «Nachbarschaftsstreit» auf RTL. Für die Kölner ein denkbar schlechtes Ergebnis, das den neuen Beratungsmittwoch eventuell vor ein Quotenproblem stellt.
Sehr gut aufgestellt ist nach wie vor Sat.1: Mit «Der letzt Bulle» und «Danni Lowinski» fängt die Woche quotenstark an, der ein oder andere durchschnittliche Film mit soliden Quoten wird ausgesessen, um am Wochenende mit Shows, Fußball und Krimiserien zu punkten. Das kann ProSieben nicht von sich behaupten, denn außer «Germany‘s Next Topmodel» ist kein einziger Quotenkracher im Programm. Selbst der obligatorische Sonntagsfilm kann bei entsprechendem Gegenprogramm schonmal zum Appetithäppchen verkommen, weil es für die ganz große Quote nicht ausreicht. Gut für die öffentlich-rechtlichen Sender ist es, dass sie immer öfter in der Lage sind, ein starkes Konkurrenzprogramm auf die Beine zu stellen: Ob Fußball, Krimiserien oder Shows, das Erste und das ZDF mischen irgendwie immer mit. Selbiges galt einst für RTL, doch die Kölner können sich so ganz ohne «Deutschland sucht den Superstar», «Bauer sucht Frau», «Das Supertalent» oder «Let‘s Dance» nicht wirklich auf eine gute Quote berufen. Zwar sind «Wer wird Millionär?» und die US-Serien nach wie vor stark, der neue Mittwoch lässt allerdings zu wünschen übrig. Was quotentechnisch aus dem Sendeplatz am Donnerstagabend wird, ist ebenfalls abzuwarten – der Versuch, eine eigenproduzierte Actionkomödie unterzubringen, ließ noch zu wünschen übrig.