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Jury-Präsidentin Ina Müller: „«ESC» ist eine Mischung aus gutem Pop und Trash“

Die deutsche Grand Prix-Jurypräsidentin Ina Müller wird am Samstagabend live von der Hamburger Reeperbahn verkünden, wie Deutschland die «ESC»-Finalisten bewertet. Über die Punkte entscheiden je zur Hälfte das Fernsehpublikum sowie nationale Experten-Jurys aus jedem Teilnehmerland. Ina Müller feierte zuletzt selbst als Sängerin mit ihrem aktuellen Album „Das wär dein Lied gewesen“ Chart-Erfolge. Bei der Generalprobe am Freitagabend sowie beim zweiten Halbfinale urteilte sie mit vier weiteren Experten über die «ESC»-Musiker. Vor dem großen «ESC»-Finale nahm sie sich Zeit für Quotenmeter.de.

Was sollte ein «ESC»-Siegertitel mitbringen?
Wenn ich das wüsste, würde ich einen komponieren. Wenn man die Siegertitel der letzten Jahre vergleicht, sind das fast ausnahmslos unterschiedliche Stile. Im Endeffekt läuft es wohl nur darauf hinaus, in diesen drei Minuten auf der Bühne die Menschen irgendwie berührt zu haben. Man muss das Publikum entweder zum Nachdenken bringen oder zum Lachen oder zum Tanzen oder alles zusammen. Im besten Fall sagt der Zuschauer "Ja, damit kann ich mich identifizieren" - und es ist egal, ob das Lied aus Skandinavien oder Osteuropa kommt.

Was halten Sie von Lenas zweiter Teilnahme?
Ich finde Lena sehr mutig. Ich habe schon höchsten Respekt vor ihr, dass sie diesen Medienrummel so locker nimmt. Jeder will was von ihr. Und sie macht das alles so charmant und so selbstbewusst, als würde sie das schon immer machen. Dabei ist sie noch so jung. Und mir geht hier schon die Düse, wenn ich nur die Bühne sehe.

Was ist das Besondere an dem Event für Sie?
Dass man hier Europa in wenigen Stunden geballt kriegt. Unterschiedliche Musikstile und unterschiedliche Kulturen. Und dass man sehen kann, wie sich diese Kulturen aufeinander zubewegen. Und natürlich macht den Wettbewerb aus, dass manche Sachen so schlecht sind, dass man als Zuschauer nur denkt ... Aha. Aber wenn alles super wäre, wäre das ja auch wieder langweilig. Es ist die Mischung aus gutem Pop und Trash.

Sie werden die deutschen Punkte am Samstag in Hamburg vor einem dreistelligen Millionenpublikum verlesen. Was war Ihr erster Gedanke, als Sie diese Aufgabe bekamen?
Das mach ich! Ich bekam einen Anruf. Willst du? Ja, Nein, Vielleicht? Und ich sagte sofort: Ja! Kann ja nix passieren. Soviel hab ich nicht zu tun. Und die Ehre, einmal Jury-Präsidentin zu sein, kommt höchstens einmal im Leben. Ich freu´ mich, dass ich das aus Hamburg machen darf. Wir machen daraus ´ne richtig geile Party.

Warum treten Sie nicht auch selbst mal beim «ESC» an?
Meine Oma hat immer gesagt "Lass das mal die Jungen machen." Daran halt ich mich.

Sie haben ja bereits mit Ihren Jury-Kollegen bewertet. Wie genau lief das ab?
Das war ein richtig schöner Abend. Wir saßen in einem Raum und schauten zusammen die Generalprobe. Und mit uns saß ein Notar der EBU im Raum, der aufpasste, dass wir uns nicht absprechen. Jeder musste für sich eine Wertung machen und dann wurde daraus ein Mittelwert, also unsere deutsche Jury-Wertung.

Vielen Dank für das Interview, Ina Müller.
Gerne – Mors, Mors... (lacht)

...Hummel, Hummel... oder andersherum... und alles Gute für das «ESC»-Finale!
14.05.2011 12:52 Uhr Kurz-URL: qmde.de/49627
Benjamin Horbelt

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Tags

Ina Müller. Eurovision

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