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«Eurovision Song Contest»: Lenas Konkurrenz in Düsseldorf

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Der zweite Teil der Quotenmeter.de-Reihe beschäftigt sich mit Teilnehmern, die sich in den beiden Halbfinal-Sendungen qualifiziert haben.

Anna Rossinelli – “In Love For A While” (Schweiz)


Als Frontsängerin der Pop-Soul-Formation Anne Claire ist die Musikerin Anna Rossinelli eine geübte Straßenmusikerin. Auf den Plätzen Europas gibt sie mit kräftig-souliger Stimme Coverversionen von Macy Gray oder Joy Denalane zum Besten. Der unmittelbare Kontakt zum Publikum ist ihr wichtig. Nach Düsseldorf kommt sie mit Marie-Claire-Musikern Georg Dillier (Bass) und Manuel Meisel (Gitarre). Ihr Song „In Love For A While“, dessen Reggae-Rhythmen zum Mitklatschen animieren, stammt aus der Feder des Basler Musikers David Klein. Manche «ESC»-Experten sehen der Schweizerin eine Antwort auf Lena Meyer-Landrut. Doch Art und Musikstil sind dennoch verschieden.

Zdob și Zdub – „So Lucky“ (Moldau)


Für die Moldauer, die im letzten Jahr groß auftrumpften, könnte eine Textzeile fatal sein. Die da lautet: „Aber ich kann nicht gewinnen“. Ob das für Zdob și Zdub ein schlechtes Omen ist sei dahin gestellt, denn bis ins Finale haben sie es schon geschafft. Sie begeistern mit einer Mischung aus Hip-Hop, Drum'n'Bass und Punk-Elementen. Obendrauf gibt es noch eine Portion landestypischer Folkloretöne. So sind die Moldauer Musiker auch nicht in der üblichen Besetzung aus Gesang, Bass, Gitarre und Schlagzeug am Start, sondern haben auch noch Tuba, Posaune, Trompete und Dudelsack mit auf der Bühne.

Hotel FM – „Change“ (Rumänien)


Im letzten Jahr waren die Rumänen nicht im Finale vertreten. Mit der Texterin Alexandra Ivan schrieb Hotel-FM-Gründer Gabriel Băruţă den Titel „Change“, der ihm beim rumänischen Vorentscheid die Gunst der Fernsehjury einhandelt: „Ich kann die Welt nicht alleine verändern“, singt der britische Leadsänger David Bryan und fordert die Hörer dazu auf, zu lächeln. Ein Lächeln könne alles verändern, heißt es weiter im Songtext. Hotel FM seien „derzeit die besten Botschafter für rumänischen Pop-Rock“, verspricht die Co-Autorin Ivan.

Nadine Beiler – “The Secret Is Love” (Österreich)


Eine irrwitzige Geschichte hat Nadine Beiler zu erzählen. Denn mit 20 Jahren feiert sie bereits ein Comeback. Bekannt wurde sie im Alpenland nämlich schon mit 16 Jahren, als sie bei der dritten Staffel des österreichischen Casting-Wettbewerbs «Starmania» mitwirkte – und gleich auch gewann. Einem regelrechten Hype um die Tirolerin folgten Jahre der Schaffenspause. Es wurde sehr ruhig um Nadine Beiler, die von dem Trubel allmählich überfordert war. Mit der Rückkehr von Österreich in den «Eurovision Song Contest»-Wettbewerb war die Zeit auch Reif für Nadine Beilers Comeback. Sie kontaktierte den Showproduzenten Thomas Rabitsch, der vor allem als Bandleader von Falco und Produzent von posthum veröffentlichten Werken des Wiener Pop-Stars bekannt ist. Er kannte sie bereits aus «Starmania»-Zeiten. Sie komponierten eine soulige Ballade und gelten als ähnliches Gespann wie Lena und Raab.

Ell/Nikki – „Running Scared“(Aserbaidschan)


Hinter dem Duo verbergen sich die Sängerin Nigar Jamal, die auch von ihrer Familie nur Nikki genannt wird, und Sänger Eldar Qasimov. Beide Interpreten sind in Baku geboren, der Hauptstadt von Aserbaidschan. Und wieder einmal gehört Aserbaidschan zum Favoritenkreis. Die schmusig-moderne Pop-Ballade „Running Scared“, mit der Ell/Nikki in Düsseldorf antreten, stammt aus der Feder von Stefan Örn, Sandra Bjurman and Iain Farquharson. Das kreative dreiköpfige Team hatte 2010 schon Safura mit dem Song „Drip Drop“ versorgt, mit dem die Sängerin den fünften Platz für Aserbaidschan errang. Genau wie Ell/Nikki war Safura bei den Buchmachern hoch gehandelt worden.

Maja Keuc – „No One“ (Slowenien)


Slowenien gehört nicht gerade zu den erfolgreichsten Ländern beim «Eurovision Song Contest». Das soll sich ändern, nachdem man es ins Finale geschafft hat. Maja Keuc singt über eine verlorene Liebe, aber mit Trotz: "Ich werde es überleben". Sie ist gewissermaßen die slowenische Anastacia, wird ihr oft nachgesagt. Sie selbst will aber von einem solchen Vergleich gar nichts wissen. Immerhin blickt sie auf eine lange eigene Bühnenkarriere zurück. Doch – wie heutzutage üblich – war auch für sie eine Talentshow der Karrierestart. Bei «Slovenia's Got Talent 2010» machte sie den zweiten Platz. Keuc wurde zum «ESC»-Vorentscheid eingeladen und setzte sie sich durch. Dort hieß das Lied noch „Vanillija“, Slowenien hat aber beschlossen den Song in englischer Sprache vorzutragen, so dass Keuc nun „No One“ singt. Die Komponisten des Songs sind das Ehepaar Matjaž und Urša Vlašič.

Sjonni's Friends – „Coming Home“ (Island)


Hinter Sjonni's Friends stehen der Gitarrist Vignir Snaer Vigfusson, der „Coming Home“ zusammen mit Sjonni Brink produziert hat, Schlagzeuger Benedikt Brynleifsson und Pianist Palmi Sigurhjartarson, außerdem Gitarrist Gunnar Ólason, Bassist Hreimur Örn Heimisson und Sänger Matthias Matthiasson. Thorunn Clausen, die Frau des verstorbenen Sjonni Brink, hat den Text geschrieben. Von den sechs Musikern haben zumindest Gunnar, Vignir und Benedikt bereits «ESC»-Luft geschnuppert.

Mika Newton – „Angel“ (Ukraine)

Die diesjährige ukrainische Vertreterin Mika Newton tritt in riesige Fußstapfen ihrer Vorgängerinnen, die in den vergangenen Jahren gut abgeschnitten hatten. Davon beeindrucken lassen will sich die selbstbewusste Kandidatin jedoch nicht. Wie so viele ihrer Mitstreiter beim «ESC» hat sie früh ihre musikalische Karriere begonnen, gewann mit neun Jahren etliche Gesangswettbewerbe. 2005 stieg sie als Profi ins Musikgeschäft ein und erhielt ihren ersten Plattenvertrag. Insgesamt drei Alben kann die Sängerin in ihrer musikalischen Vita aufweisen. Der Beitrag „Angel“, mit dem Mika Newton beim Finale des ukrainischen Senders TRC gewonnen hat, stammt aus der Feder des Komponisten Afanasieff.

Nina – „Caroban“ (Serbien)


Ein schlichter Name, aber ein magisches Auftreten. Nina, die als Danica Radojcic in Belgrad geboren wurde, wurde ganz modern auf YouTube entdeckt. Der Fernsehsender RTS hatte das berühmte Komponisten-Trio Kovac – eine Art Siegl-Clan des Balkans - damit beauftragt, die Songs fürs Finale zu schreiben. Kristina Kovac hatte Nina zuvor auf YouTube entdeckt und zum Finale eingeladen. Ihre Siegerkomposition heißt „Caroban“, zu Deutsch: „Magisch“. Der Textinhalt von „Caroban“ könnte indes nicht im krasseren Gegensatz zu dessen Melodie und Inszenierung stehen. Die 21-jährige Pharmaziestudentin singt ihn in ihrer Landessprache.

Eldrine – „One More Day“ (Georgien)

Ganz reibungslos verlief auch in diesem Jahr die Kandidatensuche in Georgien nicht. Kurz nach dem Vorentscheid im Februar verkündete der georgische Fernsehsender GPB einen überraschenden Personalwechsel am Mikro, wo die Sängerin Tamar Eldrine Vadachkoria, die Namensgeberin der Band, mit Sophio Toroshelidze eine neue Frontfrau vorgesetzt bekam. Offiziell gab es „Probleme mit dem Vertrag“. Beim «ESC 2010» in Oslo stand Sophio beim georgischen Act als Backgroundsängerin auf der Bühne. Eine wertvolle Erfahrung, auf die man auf der großen «ESC»-Final-Bühne in Düsseldorf nicht verzichten mochte.
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13.05.2011 13:24 Uhr Kurz-URL: qmde.de/49603
Jürgen Kirsch

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Eurovision Song Contest

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