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Die Kritiker: «Lewis - Von Musen und Morden» (3x01)

Inhalt
Auf Einladung ihrer alten Studienfreundin Ginny Harris besucht Superintendent Innocent gemeinsam mit dem nur mäßig begeisterten Inspector Lewis die Buchpräsentation des erfolgreichen Fantasy-Autors Dorian Crane. Crane ist Ginny Harris' Pflegesohn und ein aufstrebender junger Schriftsteller. Am darauffolgenden Tag findet man in der Nähe des Veranstaltungsorts die junge Kellnerin Marina Hartner tot auf. Der Täter hat der jungen Frau einen antiken Spiegel auf den Kopf geschlagen und sie mit den Scherben tödlich verletzt. Da sich die Presse gierig auf den Fall stürzt, drängt Superintendent Innocent Inspector Lewis und seinen Kollegen Hathaway, den Fall rasch aufzuklären.

Eine erste Spur führt zu dem prominenten Literaturwissenschaftler Hamid Jassim, der den Spiegel als vermisst gemeldet hat. Auch sein Kollege Norman Deering gerät ins Visier der Ermittler, da er die junge Frau gekannt zu haben scheint. Gleichfalls verdächtig ist der Schriftsteller Dorian Crane, dessen neuestes Werk erstaunliche Parallelen zu dem Mordfall aufweist. Im Zuge ihrer Untersuchungen finden Lewis und Hathaway heraus, dass das Opfer nicht Marina Hartner, sondern Sabira Omerovic hieß und aus Bosnien stammte.

Professor Deering hatte sich Sabira über eine Partnervermittlung nach England "bestellt". Doch die junge Frau hatte die Beziehung beendet und eine Affäre mit Deerings Schwager Dr. Jem Wishart begonnen. Crane, Deering, Wishart - alle drei kommen als Täter in Frage. Und auch Wisharts Sohn Hayden, ein stiller Teenager, der Sabira heimlich anhimmelte und sich mehr als seltsam benimmt, ist tatverdächtig. Für die Ermittler ist klar, dass sie es mit einem Eifersuchtsdrama zu tun haben…

Darsteller
Kevin Whately («Auf Wiedersehen, Pet») ist DI Robert Lewis
Laurence Fox («Wired») ist DS James Hathaway
Rebecca Front («The Thick of It») ist CH. Supt. Innocent
Clare Holman («Messiah: The Promise») ist Dr. Laura Hobson
Anastasia Hille («Tripping Over») ist Ginny Harris
Cara Horgan («Jane Eyre») ist Alice Wishart
James Fox («Sherlock Holmes») ist Prof. Norman Deering
Art Malik («Borgia») ist Prof. Hamid Jassim
Tom Mison («Wenn Jane Austen wüsste») ist Dorian Crane
Adrian Lukis («The Bill») ist Jem Wishart
Olly Alexander («Gullivers Reisen») ist Hayden Wishart
u.a.

Kritik
Der gute alte «Inspector Barnaby» darf im ZDF eine wohlverdiente Verschnaufpause einlegen, für adäquaten Ersatz ist aber gesorgt. Am 10. April 2011 dürfen sich die Fans britischer Krimiserien auf ein Wiedersehen mit Inspektor Robert Lewis freuen, jenem eigenwilligen und cleveren Ermittler, der sich hierzulande bereits mit den ersten beiden Staffeln in den Jahren 2009 und 2010 eine große Fanbasis erarbeiten konnte. Nun startet in Deutschland mit dem Krimi „Von Musen und Morden“ bereits die dritte Staffel, in Großbritannien startete jüngst sogar schon die fünfte Runde – für Nachschub ist also gesorgt.

Nach wie vor besticht Kevin Whately als charismatische Titelfigur Robert Lewis. Ihm zur Seite steht weiterhin der ebenso überzeugende aber völlig gegensätzliche Laurence Fox alias DS James Hathaway. Leider kommen die in der Vergangenheit so herrlich ausgefochtenen Wortduelle der beiden Protagonisten in der aktuellen Folge nicht so zum Tragen, dafür ist der Fall aber umso interessanter. Zudem spielt erstmals seit dem Start der Reihe wieder eine Frau eine kleine Rolle im Leben des sonst so zurückgezogenen Ermittlers.

Basierend auf dem Drehbuch von Autor Stephen Churchett («Marple») werden hier Referenzen zum Schaffen und Leben der Fantasy-Autoren J. R. R. Tolkien (Der Herr der Ringe) und C. S. Lewis (Die Chroniken von Narnia) gezogen. Auch die gezeigten Mordfälle an sich haben mit den Werken der Literaten zu tun. Natürlich – wie es sich für einen guten traditionellen Krimi aus Großbritannien gehört – entwickelt sich die Handlung auch hier nur sehr zögerlich, viele Verdächtige werden abgehandelt, auch wenn es für den einen oder anderen Zuschauer hätte schneller gehen können – ja sogar müssen. Und trotzdem ist der Auftakt zur neuen Staffel sehr gut gelungen. Die Nebendarsteller überzeugen als zum Teil sehr skurrile und kauzige Figuren. Man beachte vor allem die Tatsache, das James Hathaway-Darsteller Laurence Fox seinen eigenen Vater - James Fox alias Professor Norman Deering – als Tatverdächtigen interviewen muss. Ein netter Einfall. Auch der Fantasy-Plot ist in diesem Kontext wirklich mal was Neues und die elitäre Welt von Oxford hat auch ihren so vollkommen eigenen Charme. Dem mittlerweile doch sehr angestaubten und abgenudelten Barnaby hat Lewis somit schon den Rang abgelaufen. Um dessen Laufzeit und die des «Lewis»-Vorgängers «Inspektor Morse» jedoch zu überdauern, bedarf es noch vieler herausragender Fälle. Aus Sicht der Zuschauer auf jeden Fall wünschenswert. Doch das ist Zukunftsmusik.

Als Fazit für die Gegenwart kann aber festgehalten werden, das «Lewis - Von Musen und Morden» dort anknüpft, wo die ersten beiden Staffeln aufgehört haben. Ansprechende Unterhaltung mit der typisch britischen Note.

Das ZDF zeigt die neuen Folgen von «Lewis» ab Sonntag, den 10. April 2011, um 22:00 Uhr.
09.04.2011 08:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/48902
Torben Gebhardt

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Tags

Lewis

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