Mit dem Ansturm von fast 19.000 Fans bei einer Autogrammstunde der Kandidaten hatten Veranstalter und RTL fatalerweise nicht gerechnet.
Eine öffentliche Autogrammstunde der Kandidaten von
«Deutschland sucht den Superstar» im Oberhausener Einkaufszentrum CentrO endete in einer Massenpanik, bei der rund 80 Menschen verletzt worden sind. Dabei sollen die zwischen 17 und 24 Jahre alten Verletzten Knochenbrüche, Quetschungen, Prellungen und Kreislaufzusammenbrüche erlitten haben als rund 4.000 «DSDS»-Fans im Inneren des Einkaufszentrums von 15.000 weiteren, die noch vor den Türen standen, gedrängt wurden. Da das CentrO für solche Menschenmassen nicht ausgelegt ist, habe man den Fans vor den Türen mitgeteilt, das Gelände zu verlassen – doch sie blieben. „Weder der Veranstalter noch wir konnten mit so einem großen Ansturm rechnen! Es tut uns leid für die Fans. Wir werden überlegen, womit wir den verletzten Fans eine Freude machen können“, ließ RTL verlauten.
Doch bereits vor einem Jahr hatte bei einer ähnlichen Veranstaltung im Rahmen der vergangenen Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» eine Massenpanik gedroht. Die Veranstalter im Bochumer Einkaufszentrum „Ruhr Park“ hatten ebenfalls falsch geplant und konnten dem riesigen Ansturm der Fans nicht gerecht werden – die Autogrammstunde wurde abgebrochen. An einem Mittwochnachmittag kamen damals mehr als 6.000 «DSDS»-Fans nach Bochum. In Oberhausen rechnete man nun mit dem Kommen von rund 5.000 Fans, was am familienfreundlichen Sonntagnachmittag deutlich übertroffen werden sollte. Denn auch die größere Beliebtheit der aktuellen «Deutschland sucht den Superstar»-Staffel beflügelte die Fans, die in mehr als dreifachen Anzahl wie im letzten Jahr nach Oberhausen kamen.
Erinnerungen an die «Loveparade» in Duisburg im Juli 2010 werden wach. Damals waren 19 Menschen bei einer Massenpanik umgekommen. Die Veranstalter hatten sich in ihrer Planung verkalkuliert. Auch daraus wurden offenbar keine Lehren gezogen: Veranstalter und RTL rechneten trotz des anhaltenden Erfolgs von «Deutschland sucht den Superstar» und der aktuellen Beliebtheit der Kandidaten noch mit weniger Fans bei der öffentlichen Autogrammstunde als noch im Vorjahr. Ein Trugschluss, der am Ende böse endete. Auch die Sicherheitskräfte seien überfordert gewesen. Gerade einmal 30 Ordner waren im Einsatz, die die Veranstaltung im CentrO beaufsichtigten – bei der Besuchermasse deutlich zu wenig. Vom Veranstalter waren Polizei und Feuerwehr erst gar nicht nachgefragt worden, heißt es von Seiten der Stadt Oberhausen. Das entstandene Chaos bei der «DSDS»-Veranstaltung konnten letztlich auch kurzfristig herbei geeilte Hilfskräfte nicht mehr abwenden.