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QamS: Schummel-Verdacht bei «Jugendliebe»

Seite 1 Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin. Sind die Geschichten der neuen RTL-Reihe wirklich wahr und was sagt der Sender zu den Vorwürfen?



Schummel-Verdacht bei «Jugendliebe»

Am vergangenen Sonntag feierte die neue RTL-Sendung «Jugendliebe» ihre Premiere. Darin trafen sich mit Hilfe von Moderatorin Inka Bause ehemalige Liebespaare nach Jahren der Trennung wieder. In der Redaktion von Quotenmeter.de gingen viele Zuschriften und Anmerkungen zur neuen Sendung ein. Der Großteil war jedoch nicht positiv gestimmt (siehe unten). Vor allem der Hinweis von Frederic fiel dabei besonders auf, denn er entdeckte in der Folge einige fragwürdige Ungereimtheiten. Doch was war passiert?

Rolf suchte in der Auftaktepisode seine erste große Liebe Karin, die ihn vor 47 Jahren verlassen hatte. Alles was ihm von ihr geblieben ist, sind ein Foto und ein Satz rubinrote Weingläser. Als Inka versprach, sich auf die Suche nach Karin zu begeben, gab Rolf ihr die Gläser als Erkennungszeichen mit. Tatsächlich erkannte Karin diese wieder und nachdem die beiden sich endlich wiedertrafen, stießen sie gemeinsam mit den Gläsern an. Nach rund sechs Wochen trafen sie sich in dem Städtchen Bernkastel an der Mosel wieder, wo sie vor knapp einem halben Jahrhundert einige romantische Tage verbracht haben sollen. Bei der Wanderung über den Marktplatz entdeckte Karin sogar noch das Weingeschäft, in dem sie damals die besagten Gläser gekauft haben soll. Anschließend gingen die beiden weiter und besuchten die örtliche Burgruine, die Karin als viel verfallener als damals beschrieb.

An dieser Stelle wurde nun unser Leser Frederic misstrauisch, denn er stammt nach eigenen Aussagen aus jenem kleinen Örtchen. Er ist sich sicher, dass es das Weingeschäft vor 47 Jahren noch gar nicht gegeben hat, sondern sich damals an dieser Stelle ein Elektrogeschäft befunden haben soll. Dieses hätten auch andere Bewohner der Stadt bestätigt. Zudem sei die Burgruine in der Zwischenzeit restauriert worden und könne daher heute nicht verfallener aussehen als früher.

Damit steht nun der Verdacht im Raum, dass entweder die sehr präsente Geschichte mit den Weingläsern nicht stimmt oder, dass Karin niemals zuvor in Bernkastel war. Haben Rolf und Karin vielleicht gar keine gemeinsame Vergangenheit? Ist die gesamte Geschichte letztendlich vollständig inszeniert gewesen? Es wäre nicht der erste Fall, bei dem in die Handlung von vermeintlich authentischen Doku-Soaps maßgeblich eingegriffen würde.

Um diesen Verdacht aufzuklären, baten wir den Sender RTL um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Dies ist die ungekürzte Antwort der verantwortlichen Redakteurin: „Die Erzählungen bei «Jugendliebe» sind genauso gemacht, wie es die Erinnerung der Protagonisten vorgibt. Sie basieren auf Erinnerungen und Gefühlen, die, wie Sie wissen, mitunter 50 Jahre her sind! Karin ist sich sicher, dass sie die Gläser damals in besagtem Geschäft gekauft hat (das hat sie uns in einem eben geführten Telefonat auch noch einmal bestätigt). Dass sie die Burgruine heute, im Vergleich zu "damals", als verfallen beschreibt, ist ihr Empfinden. Selbstverständlich waren die beiden damals ein Paar und auch in Bernkastel unterwegs - vor wie gesagt fast 50 Jahren!!!“

Es darf sich nun jeder selbst eine Meinung bilden, ob diese Unstimmigkeiten durch die zeitliche Ferne zu erklären sind oder ob man es der Produktionsfirma MME, die auch für die ebenfalls immer wieder mit Schummel-Vorwürfen konfrontierte Kuppelshow «Bauer sucht Frau» zuständig ist, zutraut, hier zugunsten einer rührenden Geschichte etwas nachgeholfen zu haben.



«Jugendliebe»


(am 20. März 2011, 19.05 Uhr, RTL)

Unabhängig von den obigen Vorwürfen, stieß Inka Bauses Sendung «Jugendliebe» auch inszenatorisch auf kritische Stimmen, wie zum Beispiel von Marcel:

„[«Jugendliebe» hat] eine kitschige, platte und unnötige Mischung der Beiträge und extrem schlecht geschriebene Spielszenen. Jede Chance auf Rührung beim Zuschauer wird im Ansatz gekillt. Die Sendung ist ein weiterer Beweis dafür, dass RTL im Dokubereich meint, sich alles erlauben zu können. Wann strafen die Zuschauer dieses Verhalten endlich ab?“

Wir suchen weitere Beispiele für den größten Dünnpfiff im Fernsehen. Haben auch Sie einen Kandidaten für den „Haufen der Woche“ entdeckt? Dann schicken Sie eine Lesermail mithilfe des obigen Links.

Auf der nächsten Seite wird das Blockbuster Battle zwischen «Chuck und Larry» und «Twilight» ausgetragen.
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26.03.2011 09:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/48600
Christian Richter

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QamS

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