Vorerst verzichtet man im deutschsprachigen Raum auf die Ausstrahlung von «Simpsons»-Folgen, in denen die Atomkraft eine Rolle spielt.
Das AKW-Unglück in Japan ist momentan ein brandaktuelles Thema. Aus diesem Anlass nehmen die Sender ProSieben, ORF und SF vorübergehend alle Folgen von der US-Zeichentrickserie
«Die Simpsons» aus dem Programm, in denen Atomunglücke geschehen. Denn in dem Comedy-Format arbeitet auch Homer Simpson in einem Atomkraftwerk in Springfield, bei dem es häufiger zu Pannen kommt. Bereits im Vorspann bleibt ein Plutoniumstab an ihm kleben und auch ein Super-GAU wurde bei den «Simpsons» schon thematisiert.
Doch weil die Zuschauer nicht ganz so ruhig und gelassen wie die gelbe Familie darauf reagieren könnten, verzichtet man darauf die Folgen auszustrahlen, in denen es zu solchen Atomunfällen kommt und das Thema anvisiert wird. Bislang aber musste ProSieben zumindest noch keine Folge verschieben, heißt es. „Aus aktuellem Anlass zeigen wir keine Folgen, in welchen das Atomkraftwerk eine größere Rolle spielt“, wird ProSieben im „Tagesspiegel“ zitiert.
Auch die ORF-Film- und Serienchefin Andrea Bogard-Radatz betonte, es sei „unpassend, themenaffine Folgen zu zeigen“, meinte sie im „Tagesspiegel“. Die Zuschauer könnten unangenehm berührt werden. Die Serie werde derzeit „nach menschlichem pietätvollem Empfinden“ von der Redaktion überprüft, so Bogard-Radatz weiter. Voraussichtlich bis Ende April verschiebt der ORF dahingehend acht Folgen. Erst dann könnten die betroffenen Folgen wieder gezeigt werden, wenn auch die «Simpsons» wieder zur „Tagessordnung“ zurückkehren.