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ZDF auf 133 Millionen Euro verklagt

Wegen einem Bericht in dem Fernsehmagazin «Frontal 21» aus dem Jahr 2007 ist nun Klage gegen das ZDF erhoben worden. Ein Unternehmen will 133 Millionen Euro vom Sender.

Schon seit Jahren deckt das ZDF-Magazin «Frontal 21» Skandale in Wirtschaft und Politik auf. So auch in einem Beitrag aus dem Jahr 2007, in dem man über die Amitelo AG berichtete. Das Unternehmen habe Erfolgsmeldungen aufgehübscht und eine millionenschwere Klage in Kanada verschwiegen, berichtete «Frontal 21» damals. Außerdem deckten die Journalisten auf, dass eine vermeintliche Firmenzentrale unbesetzt gewesen ist. Wie der "Spiegel" berichtet, wehrt sich die Amitelo AG nun gegen die Vorwürfe und hat Klage erhoben.

So verklagte die Aktiengesellschaft nicht nur den Sender, sondern auch mehrere ZDF-Journalisten vor dem Langgericht Hamburg (Aktenzeichen 324 O 636/10). Insgesamt will das Unternehmen Schadensersatz in Höhe von 133 Millionen Euro haben, mindestens aber 24,9 Millionen Euro. Dem ZDF wird vorgeworfen, "mit millionenfach verbreiteten, unwahren Äußerungen" den Zusammenbruch des Unternehmens entscheidend verursacht zu haben. Nach der Sendung im April 2007 brach der Aktienkurs um 60 Prozent ein.

Beim ZDF reagiert man gelassen auf die Vorwürfe, man habe die Sache bereits seinen Anwälten übergeben. "Die arbeiten daran und können schon jetzt sagen, dass der Fall für uns weder der Sache noch der Rechtslage nach zu verlieren ist", erklärte ein Sendersprecher. Der Anwalt der Amitelo AG, Arthur Waldenberger, ist empört über die leichtfertige Berichterstattung beim ZDF-Magazin: "Hier wird deutlich, dass gerade in der Wirtschaftberichterstattung eine besondere Sorgfaltspflicht gelten muss."
19.03.2011 18:22 Uhr Kurz-URL: qmde.de/48465
Timo Niemeier

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Tags

Frontal 21 ZDF Klage Amitelo AG

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