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Fusion von Eins Plus und Eins Festival gescheitert

Die einst geplante Zusammenlegung der beiden Digitalsender der ARD kommt nun doch nicht zu Stande.

Die ARD-Digitalsender Eins Plus und Eins Festival werden nicht wie zuletzt angedacht fusionieren. Zuletzt hatte der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust die Überlegung angestrengt, den beim SWR angesiedelten Sender Eins Plus und das in WDR-Obhut befindlichen Eins Festival zusammen zulegen, da man zu wenig Geld zur Verfügung habe, um beide Digitalsender mit einem ordentlichen Budget auszustatten. Da man ein jüngeres Publikum ansprechen möchte, stieß die ARD hier auf Probleme. Zum einen verstecken sich neue Formate zwischen Wiederholungen, die aufgrund des knappen Budgets notwendig sind, zum anderen sind die Sendernamen für den Zuschauer wenig aufschlussreich, obgleich man auf bestimmte Themengebiete wie Service und Wissen bei Eins Plus sowie Kultur und Unterhaltung bei Eins Festival.

Durch eine Fusion der beiden Digitalsender wollte die ARD diese Einschränkungen umgehen. Zudem stände für einen einzigen Sender, der ein jüngeres Publikum ansprechen soll, ein größeres Budget zur Verfügung. Endes des Jahres soll ein fertiges Konzept hierfür vorgelegen haben. Doch die federführenden SWR und WDR lassen diese überraschend platzen. Nach Informationen der „Berliner Zeitung“ konnten sich die beiden Fernsehanstalten auf höchster Ebene allerdings nicht auf eine einheitliche Ausrichtung eines gemeinsamen Digitalsenders einigen. „Ausschlaggebend waren vor allem finanzielle Gründe. Wir haben erkennen müssen, dass wir, auch wenn wir die Etats beider Kanäle zusammenlegen, weit davon entfernt sind, einen Jugendkanal realisieren zu können“, erklärte SWR-Intendant Peter Boudgoust.

Als ein Grund für das Scheitern der geplanten Fusion wird in Medienkreisen vielmehr die Tatsache gesehen, dass die neue ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel bei ihrem Amtsantritt klar machte, dass sie wenig von einem „Jugendkanal“ hält. Denn der vom SWR betreute Sender Eins Plus spricht vornehmlich die jüngeren Zuschauer im Alter von 14- bis 29 Jahren an. Eins Festival, für welchen Sender der WDR federführend ist, bedient dabei eher die Zielgruppe der 30- bis 59-Jährigen und will an dieser Ausrichtung auch nichts ändern. Die beiden gänzlich unterschiedlichen Ausrichtungen der beiden Digitalsender sollen ein Zusammenbringen nicht nur erschwert haben, sondern auch mit dazu beigetragen haben, dass die Fusion von Eins Plus und Eins Festival scheiterte.
11.03.2011 12:38 Uhr Kurz-URL: qmde.de/48288
Jürgen Kirsch

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Tags

ARD

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