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Autor Gollhardt über «Danni Lowinski»: 'Politisch unkorrekt und ein bisschen dreckig'
Neue Staffel, neuer Head-Autor: Benedikt Gollhardt übernimmt in Runde zwei den Posten von Marc Terjung bei «Danni Lowinski». Wo gab es Probleme? Wie kam er mit der kurzen Entwicklungszeit klar und wie geht es mit der Sat.1-Serie inhaltlich weiter?
Herr Gollhardt, Sie waren Autor von «Edel & Starck», das seiner Zeit sehr erfolgreich war. Trauern Sie der Serie heute noch hinterher?
Ich bin während Staffel zwei dazugestoßen und habe dann die gesamte dritte und den größten Teil der vierten Staffel zusammen mit Marc Terjung geschrieben. Dass wir nach Staffel vier aufgehört haben, war für alle relativ schade. Aber ich habe das immer respektiert, dass die Schauspieler sich weiterentwickeln wollten, denn eine Serienrolle prägt schon sehr. Alles in allem war «Edel & Starck» eine sehr schöne Serie, die aus der sonstigen Landschaft herausstach. Sie hat ein großes Loch hinterlassen und ich bin froh, dass wir dieses jetzt mit «Danni Lowinski» füllen konnten.
Sie sind neuer Head-Autor der zweiten Staffel – wie intensiv haben Sie mit Marc Terjung, dem Erfinder der Serie, zusammengearbeitet?
Ich habe als Headautor bei Staffel zwei die dramaturgische Verantwortung getragen. Marc hat dazu mit drei anderen Autoren einige tolle Bücher geliefert – zum Glück, denn wir hatten sehr wenig Zeit. In einer möglichen dritten Staffel würden wir dann wieder im Team arbeiten, dann ohne Head-Writer.
Was sagen Sie Kritikern und Fans von Marc Terjung, die nun einen Qualitätsverlust befürchten?
Die sollen sich die Folgen anschauen. Bis jetzt sind alle, die die Episoden gesehen haben, sehr zufrieden und glücklich. Ich bin übrigens auch ein Fan von Marc Terjung und deshalb auch sehr froh, dass er mit Staffel eins eine so tolle Vorlage geliefert hat.
Was wird sich in Staffel zwei verändern?
Wir zeigen noch mehr Danni privat. Natürlich wird sie auch in den neuen Folgen wieder als Anwältin darum kämpfen, Boden unter die Füße zu bekommen. Und es gehen auch die Liebesturbulenzen mit dem Premium-Anwalt aus dem oberen Stock weiter. Es kommt aber noch ein weiterer Mann ins Leben von «Danni Lowinski»…
Die erste Staffel wurde eine ganze Zeit vor dem Ausstrahlungstermin hergestellt. Als dann der Erfolg kam, war schnell klar: Die neuen Folgen können eigentlich gar nicht schnell genug entstehen. Wie schwer war es denn, das Team dann wieder so schnell zusammen zu kriegen?
Es war nicht einfach, aber machbar. Für die Buchentwicklung hatten wir wirklich wenig Zeit. Die 13 Folgen von «Danni Lowinski» sind in neun Monaten entstanden…
…vielleicht erklären Sie kurz, welche Zeit für eine 13-teilige Staffel sonst üblich ist…
Ein Jahr dauert das normalerweise schon – und dann findet die Entwicklung auch unter anderen Bedingungen statt. «Danni Lowinski» ist schwerer zu entwickeln als andere Serien. Die Serie ist unglaublich komplex und sie verlangt einen gewissen Ton. Es wurde viel diskutiert – und es hat der Staffel gut getan.
Können Sie die erste Staffel nun noch einmal toppen?
Es gibt Leute, die das sagen. Das Ziel war es aber, dass wir den Erfolg der ersten Staffel halten. Es gibt keinen Anlass zur Sorge, dass die zweite Staffel das Niveau nicht hält. Wir haben eine Figur verloren – dafür kommen neue, spannende Charaktere dazu. Rasoul gibt seinen Schlüsseldienst auf. Hannes übernimmt seinen den Job, und mit dem Security-Mann Sven bekommt Danni noch einen spannenden Mann an ihre Seite. Ich glaube, das tut der Serie sehr gut.
Beschäftigen Sie sich jetzt schon mit einer möglichen dritten Staffel?
Wir machen uns aktuell Gedanken, was die grobe Linie einer dritten Staffel sein könnte.
In den USA wird von «Danni Lowinski» ein Pilotfilm hergestellt – The CW überlegt daraus eine Serie zu machen. Hatten Sie schon Kontakt mit den Amerikanern?
Ich persönlich nicht. Aber ich freue mich natürlich sehr für das Team der ersten Staffel, dass jetzt erstmals eine deutsche Serie für die US-Primetime adaptiert wird. Das ist natürlich ein Ritterschlag. Ich hoffe sehr, dass das gut ankommt und bin auf das Ergebnis sehr gespannt. Wird die US-Version die deutsche Tonalität behalten? «Danni Lowinski» ist ja durchaus auch politisch unkorrekt und ein bisschen dreckig. Ob das in der US-Version auch so sein wird?
Kurz noch zu einer anderen Serie, die von ganz jungen Fernsehmachern kommt: «Der letzte Bulle», der ja ebenfalls am Montag in seine zweite Staffel startet. Hat Ihnen Staffel eins gefallen?
Ich bin persönlich kein Krimi-Fan bin, finde die Serie aber sympathisch, weil mich die Tonalität angesprochen hat. «Der letzte Bulle» hat sehr gute Autoren. Man hat in Staffel eins gemerkt, dass da wirklich gute Arbeit geliefert wurde. Ich wünsche für Staffel zwei viel Erfolg – weil es uns ja letztlich auch zu Gute kommen würde.
Vielen Dank für das Interview und alles Gute für den Start am Montag um 21.15 Uhr.
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• Danni Lowinski
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