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ZDF-Reform: Wieso trifft es nur «Lena»?

Ab April verliert die Telenovela «Lena» ihren Sendeplatz. Mehr Änderungen hat das Zweite bis jetzt nicht bekanntgegeben. Das wirft aber Fragen auf, schließlich läuft noch einiges andere schlecht.

Ab Anfang April soll die neue Medical-Daily «Herzflimmern» für gute Quoten im ZDF-Nachmittagsprogramm sorgen. Das Format mit Nova Meierhenrich wird – wie berichtet - «Lena» ablösen. Die schwach laufende Serie von Wiedemann & Berg erfüllte die Erwartungen nicht, lag konstant unterhalb des Senderschnitts und wird ab April im Vormittagsprogramm um 10.30 Uhr zu Ende gezeigt. Angesichts der jüngsten Pressemitteilungen des Zweiten entstand nun der Eindruck, man habe sich vom einzigen Sorgenkind des Nachmittags getrennt und somit die lange angekündigte Programmreform umgesetzt. Wann Neuigkeiten bezüglich weiterer Änderungen kommen, ist derzeit vollkommen unklar – das ZDF gibt sich in diesem Punkt recht verschlossen.

Quirin Berg, Produzent von «Lena» sagte am Mittwoch im Gespräch mit Quotenmeter.de: „Wir haben uns gefreut, dass die Quoten zuletzt einige Rekorde beschert haben. Das hat unter anderem mit den konkreten Geschichten zu tun, die an diesen Tagen im Vordergrund stehen. Aber auch der Monatsdurchschnitt im Januar und Februar ist allgemein erfreulich, der Trend geht klar nach oben. Letztlich liegt «Lena» aber noch knapp unterhalb des Senderschnitts. Diese Marke hätten wir mit mehr Zeit durchaus noch erreichen können, aber für eine Serie ist diese Zeit nun mal endlich. Der kontinuierlichen Anstieg der Quoten war jedenfalls ein wichtiges Signal und wir werden «Lena» nun wunderbar bis Folge 180 zu Ende erzählen“.

Die Verschiebung und Einstellung der Sendung hat den Fernsehmacher letztlich nicht wirklich überrascht, wie er verrät. Berg: „Entscheidend war aber vor allem, dass das ZDF ursprünglich einmal Überlegungen angestellt hat, einen zweiten Sendeplatz für eine tägliche Serie aufzumachen. «Herzflimmern» ging zwar später aber parallel in Produktion und war damit nicht unbedingt für den gleichen Sendeplatz vorgesehen. Die Programmreform brachte nun unabhängig von einzelnen Projekten ein anderes Ergebnis. Wenn es nur einen Sendeplatz gibt, ist es nicht überraschend, dass dort nach «Lena» eben ein Nachfolgeformat laufen wird“.

Fakt ist aber: «Lena» war nie das einzige Sorgenkind. Direkt zuvor, ab 15.05 Uhr, sorgt beispielsweise «Topfgeldjäger» seit Wochen und Monaten für niedrige Marktanteile. In dieser Woche erzielte die Kochshow teilweise nur 7,8 Prozent Marktanteil beim Publikum ab drei Jahren und auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit 5,4 Prozent alles andere als gut. Wieso fliegt die Sendung dann eigentlich nicht? Fakt ist: Überhaupt erst eine einzige Folge des Formats holte überdurchschnittliche Quoten; in der vorigen Woche mit 12,5 Prozent Marktanteil bei allen.

Anfangs stimmten immerhin die Werte beim jungen Publikum – und letztlich ist das wohl der Grund, warum die Show überhaupt noch on Air ist. Mittlerweile schwächelt die Sendung aber auch in dieser Gruppe. Die am 15. Februar gemessenen 8,1 Prozent sind eine absolute Ausnahme, oftmals liegt man mit um die sechs Prozent lediglich auf Höhe des Senderschnitts. Das ist in Ordnung, kann aber nicht das große Ziel des ZDF sein.

Zufriedenheit im Nachmittagsprogramm kann beim ZDF nur bis 15.00 Uhr herrschen. Die um 14.15 Uhr gezeigte «Küchenschlacht» macht ihre Sache aus Quotensicht nämlich sehr gut. Teilweise schauen vierzehneinhalb Prozent der Zuschauer ab drei Jahren das Format, das somit im Nachmittagsprogramm der Primus des Mainzer Kanals ist. Bei den 14- bis 49-Jährigen, die das ZDF zu dieser Zeit natürlich einfangen möchte, kam die Sendung im Februar fünf Mal nicht über den Senderschnitt – erreichte dafür an den anderen Tagen aber teilweise sehr hohe Werte. Die beste Februar-Sendung sorgte für tolle 8,4 Prozent.

Ist Kochen also weiterhin auch ein Modell für den Sendeplatz um 15.00 Uhr? Die «Topfgeldjäger» zeigten anfangs, dass solche Shows durchaus Potential haben; im Falle der Sendung hatte sich das Konzept wohl nur nach wenigen Monaten wieder überlebt. Hier wird das ZDF, das seinen Joker «Herzflimmern» nun verbraten hat, nochmal nachlegen müssen. Sollte man eine neue Kochsendung ausprobieren, so würde das wohl nicht sonderlich verwundern.

Und Wiedemann & Berg? Dort hat man trotz des etwas früheren Endes der Telenovela die Nase von täglichen Formaten noch lange nicht voll. Geschäftsführer Berg zu Quotenmeter.de: „Wir haben mit «Lena» bewiesen, dass wir eine hochwertige tägliche Serie produzieren können und sind natürlich auch weiterhin am Daily-Geschäft interessiert. Aber die Sendeplätze von täglichen Serien wachsen nicht auf Bäumen und ich sehe unmittelbar auch keine vakanten Slots. Das kann aber in einigen Monaten schon wieder anders aussehen. Bis dahin sind die Pläne für eine neue Telenovela auch noch nicht konkret.“
10.03.2011 09:05 Uhr Kurz-URL: qmde.de/48237
Manuel Weis

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Tags

Lena Topfgeldrocker

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