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Disney widerspricht Off-Vorwürfen

Nun hat sich Disney zu Wort gemeldet und zu den Vorwürfen von Synchronsprecher Marcus Off Stellung genommen. Insbesondere eine Aussage will man nicht unkommentiert stehen lassen.

Obwohl «Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten» erst im Mai dieses Jahres in den Kinos anläuft, erregte vorab wohl kein anderer Film dermaßen die Gemüter von Cineasten und Synchron-Fans gleichermaßen. Der Synchronschauspieler Marcus Off (Bild) synchronisierte in den ersten drei Teilen der «Pirates of the Caribbean»-Reihe den von Johnny Depp dargestellten "Jack Sparrow". Im kommenden vierten Teil soll er jedoch aufgrund von "geschäftlichen Unstimmigkeiten", so die offizielle Begründung seitens Walt Disney, gegen einen anderen Sprecher ausgetauscht werden.

Im Exklusiv-Interview mit Quotenmeter.de nahm Marcus Off in der vergangenen Woche erstmals Stellung zur aktuellen Auseinandersetzung mit Disney. Dabei kritisierte er unter anderem scharf das Geschäftsgebaren der deutschen Niederlassung des großen Hollywood-Studios. "Ich habe eine gesetzlich gerechtfertigte, finanzielle Nachforderung an Walt Disney gestellt, die mit dem deutschen Urheberrecht zusammenhängt", so Off. Thomas Menne, Geschäftsführer von Walt Disney Deutschland, bestätigte im Gespräch mit Quotenmeter.de "nachträgliche Forderungen" von Off für die ersten drei Teile. Disney verträte, so Menne, hingegen den Standpunkt, dass Marcus Off "auch oder gerade unter Berücksichtigung des Erfolges von «Pirates of the Caribbean» Teil 1 bis 3 angemessen vergütet worden ist."

Off übte darüber hinaus Kritik an der Firmenpolitik von Disney: "Walt Disney vertritt die Meinung, dass das Synchronisieren eines Schauspielers keine künstlerische Arbeit sei. Sie läge noch unter dem Niveau eines Nachrichtensprechers und entbehre jeglicher künstlerischer Kreativität." Thomas Menne widersprach dieser Aussage allerdings deutlich: "Nichts läge uns ferner." Während sich Off sehr offen bezüglich einer Einigung im Sinne der Fans zeigte, wollte Menne aufgrund des "laufenden Gerichtsverfahren" keine weitere Auskunft erteilen: "Diese Angelegenheit gehört zwischen die betroffenen Parteien."

Nach Informationen von Quotenmeter.de hat sich Disney aber schon längst gegen Marcus Off entschieden. David Nathan, der übliche Stammsprecher von Johnny Depp, wird "Jack Sparrow" in «Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten» seine Stimme leihen. Die Synchronisation des Filmes soll sich im Übrigen deutlich von der Trailer-Synchronisation unterscheiden. Zudem wird Simon Jäger wie in den Teilen zwei und drei die Synchron-Regie übernehmen. Nathan stellte lediglich die Bedingung, dass sich niemand in seine Arbeit einmische und ihm Vorgaben mache, wie er die Synchronisation zu erledigen habe. Ungewöhnlich ist diese Forderung nicht: Der gebürtige Berliner synchronisierte damals bereits den ersten Teil komplett, Disney war jedoch mit seiner "künstlerischen Leistung" nicht zufrieden und forderte ihn auf, die Rolle erneut einzusprechen. Seine Ablehnung führte schließlich dazu, dass Marcus Off die Rolle erhielt.
04.03.2011 10:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/48138
Markus Ruoff

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Marcus Off

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