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Forenecho: Das Aus der «Oliver Pocher Show»

Die Absetzung war aufgrund schwacher Einschaltquoten am Ende nur noch Formsache. Doch nicht alle Forenuser freuen sich.

Irgendwie war es gewissermaßen nur noch eine Frage der Zeit: Die von Woche zu Woche durchgängig schwachen Einschaltquoten der «Oliver Pocher Show» am Freitagabend in Sat.1 hatten ihre Beständigkeit und nährten immer mehr aufkommende Gerüchte um ein Aus der Sendung. Sat.1 aber bewies einen sehr langen Atem und gab der Sendung von Oliver Pocher viel Zeit, um vielleicht doch noch die Kurve zu bekommen. Letztlich sollte das aber nicht klappen. Als der Sender die Absetzung zum 18. März 2011 bekannt gab, klang das so, als habe man nach dem langen Kampf im Quoten-Dschungel nun aufgegeben. Inhaltliche Veränderungen, PR-Aktionen, eine Live-Show und eine Verschiebung auf einen späteren Sendeplatz waren Maßnahmen, die die Einschaltquoten hätten verbessern können. Die Absetzung der «Oliver Pocher Show» konnte man letztlich aber nicht abwenden.

Am Ende war es auch für viele Quotenmeter.de-Forumsteilnehmer keine große Überraschung mehr, die übrigens Harald Schmidt in seiner Sendung als Erster verkündete. Einige Fernsehzuschauer vermissen das Pocher-Format am Freitag dennoch. Einige Forumsteilnehmer hatten Gefallen an der «Oliver Pocher Show» gefunden und trauern ihr nach. „Habe sie inzwischen regelmäßig geschaut nach Ende der Sommerpause. Ich glaube, es wäre am besten, wenn er zu ProSieben zurückgehen würde. Dort passt er am ehesten in die Zielgruppe. Dort könnte man dann auch wieder eine Personality-Show mit ihm recht erfolgreich starten“, schrieb beispielsweise jojoxyz. „Schade drum, mit besserem Konzept und Sendeplatz wäre die Sendung ein Erfolg geworden“, meinte auch Jeythor.

„Auch wenn Pocher einiges falsch gemacht hat, tut er mir Leid. Dass jetzt auch noch medial auf ihn eingedroschen wird, könnte seiner Karriere den Todesstoß geben. Nochmals, schade drum. Gerade wo es im deutschsprachigen Raum ohnehin nur sehr wenige Nachwuchstalente gibt. Er ist aber auch in letzter Zeit an die falschen Leute geraten, Schmidt inklusive“, so Jeythor weiter. Er hofft nun, dass die beiden neuen Primetime- sowie Pochers serielles Format, was demnächst bei Sat.1 zu sehen sein soll, „vielleicht besser funktionieren“, sagt der Quotenmeter.de-Forumsteilnehmer. „Auch ich finde es schade. Es gibt weit unlustigere Sendungen im TV als die «Oliver Pocher Show»“, pflichtete zerospace bei. Er nannte auch einen Grund, warum die Sendung am Freitagabend nicht funktionieren konnte: „Einzig und allein Sendeplatz. Freitagabend ist doch echt der Quotenkiller. Ich wette Schmidt wäre freitags um 23.15 Uhr auf Sat1 kein Stück besser“, vermutet der Forenuser.

Mit Verwunderung über den Zeitpunkt der Absetzung reagiert Marzipanferkel: „Mir ist noch keine Show untergekommen, die von Anfang an Quoten unter aller Sau hatte und erst 2 Jahre zu spät eingestellt wurde“, gab er zu Bedenken. „Man hätte die Show schon vor Monaten abgesetzt, wenn man nicht an sie geglaubt hätte. Genau dies sagt Andreas Bartl in dem kurzen Statement. Das Problem war einfach, dass die Zuschauer der «Oliver Pocher Show» von Anfang an keine Chance gegeben haben. Man kann ja bei Oliver Pocher durchaus geteilter Meinung sein, aber er hat jede Woche eine gute Show hingelegt“, befand scoob und ergänzt: „Man kann natürlich Sat.1 vorwerfen, dass sie zu spät die Notbremse gezogen haben, jedoch wird ja oftmals bemängelt, dass die Sender einen zu kurzen Atem hätten“, schrieb der Forumsteilnehmer.

Auch Glenn hatte analysiert, warum die «Oliver Pocher Show» kein Erfolg wurde: „Sendeplatz, aber auch Sender waren das Problem. Freitag 23.15 Uhr ist eine undankbare Zeit, aber ich bin mir absolut sicher, dass die gleiche Sendung zur gleichen Sendezeit bei ProSieben oder RTL deutlich bessere Quoten erreicht hätte. Sat.1 spielt im öffentlichen Bewusstsein einfach keine Rolle mehr, und viele Menschen finden den Sender gar nicht mehr auf ihrer Fernbedienung. Dieses Problem wird der gerade noch schadenfrohe Harald Schmidt auch noch zu spüren bekommen“, beschreibt Glenn. „Zieht doch mal einen Vergleich zu «Willkommen bei Mario Barth»: Ebenfalls eine Personality-Show, aber qualitativ deutlich erbärmlicher als Pochers Show. Und trotzdem holt Barth mit seiner schlechten Show für RTL bombastische Quoten“, argumentiert er. „Bei Sat.1 werden Sendungen schon im Vorfeld durch die übertriebene PR-Arbeit und Vorschau über Vorschau zum Scheitern vorverurteilt“, sieht auch bond007 den Sender in der Verantwortung.

„Ich weiß nicht, ob man die Sendung als gut bezeichnen kann - auch formell -, schließlich waren die Witze doch überraschungsarm. Sie verwendete fast immer den ersten Gedanken, nie eine Idee, die einen eigenen, faszinierenden Dreh hatte“, zog auch Familie Tschiep ein Fazit unter die «Oliver Pocher Show». Am Ende gab es aber auch noch kritische Stimmen: „Das Elend hat ein Ende“, freute sich beispielsweise Music_Dynamo. „War ja bei den Quoten zu erwarten“, stimmte Familie Tschiep zu. „Endlich ist das Thema Oliver Pocher Geschichte. Ich befürchte aber, dass er nie ganz von der Bildfläche verschwinden wird. Dafür sehen merkwürdige Fernsehproduzenten noch zu viel Potential in ihm“, schreibt thelastromeo. „Das ist eben das Problem: Er hat keinen Alleinstellungswert, der ihn für sich allein tragbar macht“, kritisiert auch Marzipanferkel.
06.03.2011 10:43 Uhr Kurz-URL: qmde.de/48079
Jürgen Kirsch

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Oliver Pocher Show Forenecho

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