Nachdem die ARD und ProSieben im vergangenen Jahr mit ihrer wegweisenden Kooperation «Unser Star für Oslo» punkten konnten, wurde der Nachfolger «Unser Song für Deutschland» mit eher mäßigen Quoten beendet.
«Schicksalsjahre» verwies RTL am Montagabend in seine Schranken: Im Schnitt interessierten sich 8,44 Millionen Zuschauer und 24,4 Prozent aller fernsehenden Bundesbürger für den zweiten Teil des Weltkriegsdramas, sodass das ZDF Tagessieger beim Gesamtpublikum wurde. Auch bei den Jungen lief es sehr gut, denn zwölf Prozent Marktanteil stellen für den öffentlich-rechtlichen Sender einen glatten Erfolg dar. Um RTL ganz zu entthronen reichte es freilich nicht:
«Wer wird Millionär?» und
«Rach - Der Restauranttester» sicherten dem Kölner Sender mit durchschnittlich 6,22 Millionen bzw. 5,58 Millionen Zuschauern und 16,8 bzw. 20,3 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen die Marktführerschaft in der werberelevanten Bevölkerung. ProSieben durfte sich am Dienstagabend freuen: Zwei Folgen der
«Simpsons» starteten zur besten Sendezeit mit durchschnittlich 2,16 Millionen bzw. 2,43 Millionen Zuschauern sowie sehr guten 14,6 bzw. 15,5 Prozent Zielgruppenmarktanteil in den Abend. Im Anschluss legten
«Two and a half Men» noch nach und begeisterten im Schnitt 2,37 Millionen bzw. 2,60 Millionen Zuschauer sowie tolle 15,4 bzw. 17,8 Prozent des jungen Publikums. VOX beendete den Abend hingegen mit einer großen Enttäuschung, denn
«Fort Boyard» rutschte mit 0,90 Millionen Zuschauern und 5,1 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe endgültig unter den Senderschnitt.
RTL war am Mittwochabend erneut nicht zu bremsen: Zur besten Sendezeit unterhielt
«Deutschland sucht den Superstar» durchschnittlich 6,48 Millionen Zuschauer, 18,9 Prozent aller Fernsehenden sowie tolle 31,2 Prozent des werberelevanten Publikums. Auch
«Doctor's Diary» schnitt anschließend gut ab und erreichte im Schnitt noch 3,73 Millionen Zuschauer sowie 20,2 Prozent der werberelevanten Bevölkerung. Gegen die Kölner sah Sat.1 trotz Fußballtrumpfes alt aus. Das
UEFA Champions League-Spiel zwischen dem FC Arsenal und dem FC Barcelona lockte gerade einmal 3,03 Millionen Zuschauer, 10,6 Prozent des Gesamtpublikums sowie 11,3 Prozent der Jungen vor die Bildschirme. Am Donnerstagabend sorgte VOX für Wirbel, konnte die herausragenden Quoten der Vorwochen allerdings nicht übertrumpfen. Dennoch interessierten sich durchschnittlich 1,94 Millionen Zuschauer sowie gute 10,3 Prozent der Jungen für den Spielfilm
«Pearl Harbor». Das Erste überzeugte dank
«Pfarrer Braun», der im Schnitt 5,39 Millionen Zuschauer, 16,0 Prozent aller fernsehenden Bundesbürger sowie recht gute 9,4 Prozent des werberelevanten Publikums erreichte.
ProSieben ging am Freitagabend offen in den Quotenkampf und fand für den Actionfilm
«The Transporter» auf Anhieb ein Publikum: Im Schnitt schalteten 2,75 Millionen Zuschauer und sehr gute 14,8 Prozent der jungen Bevölkerung ein.
«Unser Song für Deutschland» gab sich für ARD-Verhältnisse bescheiden und begeisterte nur rund 3,25 Millionen Zuschauer sowie 10,1 Prozent des Gesamtpublikum. In der wichtigen Zielgruppe schalteten zwar gute 11,5 Prozent der Werberelevanten ein, an die Vorjahreserfolge konnte man dennoch nicht anknüpfen. Das ZDF versuchte am Samstagabend, mit einem Promi-Special von
«Rette die Million!» auf Zuschauerfang zu gehen - was nur bedingt klappte: Zwar erreichte das Format durchschnittlich 5,25 Millionen Zuschauer und 16,4 Prozent aller Fernsehenden, beim jungen Publikum wurden allerdings nur mäßige 6,8 Prozent Marktanteil gemessen.
«Frag doch mal die Maus» schnitt im Ersten da schon besser ab und interessierte durchschnittlich 4,55 Millionen Wissbegierige und somit 14,2 Prozent des Gesamtpublikums, darunter auch gute 10,1 Prozent 14- bis 49-Jähriger. Am Sonntagabend enterte ProSieben den Fernsehmarkt und erbeutete die Marktführerschaft in der wichtigen Zielgruppe. Im Schnitt verfolgten 4,05 Millionen Zuschauer und fantastische 24,1 Prozent der werberelevanten Bevölkerung Jack Sparrows Abenteuer in
«Fluch der Karibik - Am Ende der Welt». Auch der
«Tatort» im Ersten war gewohnt stark: Durchschnittlich 9,27 Millionen Zuschauer, 24,3 Prozent aller Fernsehenden sowie 18,7 Prozent des jungen Publikums trafen sich zum
«Rendezvous mit dem Tod».
...ist
«Schicksalsjahre». Das ZDF konnte den typischerweise von RTL belagerten Montagabend mit dem zweiten Teil seines Weltkriegsdramas «Schicksalsjahre» entzerren und durchschnittlich 8,44 Millionen Zuschauer, 24,4 Prozent aller Fernsehenden sowie zwölf Prozent der 14- bis 49-Jährigen für sich gewinnen.
...ist
«Fort Boyard». Nachdem das Quizformat auf kabel eins mit exorbitanten Quoten gestartet war und Woche für Woche sukzessive in den Quotenkeller abrutschte, war es am Dienstagabend so weit: Die Sendung interessierte gerade noch 0,90 Millionen Zuschauer und fiel mit 5,1 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe endgültig unter den Senderschnitt.
...ist
«Pastewka». Ein kleines, aber feines und vor allem hochwertiges Comedyprogramm hat sich Sat.1 über die Jahre aufgebaut. Auch die mittlerweile fünfte Staffel «Pastewka» läuft bei Sat.1 und erzielte durchaus respektable Quoten: Im Schnitt interessierten sich 1,98 Millionen Zuschauer und 11,3 Prozent der wichtigen Bevölkerungsschicht für die Abenteuer von Bastian Pastewka - gute deutsche Serienkost ist damit nicht länger nur aus Imagegründen tragbar.
...ist
24,1 Prozent. So viel Prozent Marktanteil in der werberelevanten Bevölkerung erzielte am Sonntagabend der ProSieben-Film «Fluch der Karibik - Am Ende der Welt» und war damit neben RTL und den öffentlich-rechtlichen eine der stärksten Sendungen der vergangenen Woche.
An RTL führt kein Weg vorbei: Obgleich «Wer wird Millionär» vor allem in der Zielgruppe in letzter Zeit oftmals unter dem Senderschnitt lag, punktete die Quizshow beim Gesamtpublikum. «Deutschland sucht den Superstar» und «Rach - Der Restauranttester» sind momentan Quotenkrieger und stärken das gesamte Programm. RTL II kann noch immer mit den «Geißens» am Montagabend punkten, während die «Wollnys» langsam aber sicher unter den Senderschnitt gefallen sind. VOX hatte mit «Fort Boyard» die Chance, ein innovatives Quizformat zu etablieren, die der Sender verschenkt hat und jetzt mit Werten unter dem Senderschnitt leben muss. ProSieben kann vor allem am Sonntagabend, mit seinem Comedydienstag mittlerweile wieder am Donnerstagabend überzeugen. Der Montagabend bleibt mit den quotenschwachen Serien «Fringe» und «Vampire Diaries» weiter eine Baustelle; der Mittwochabend kann erst spät wirklich punkten. «Tatort» und «Schicksalsjahre» erwiesen sich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen als gute Partie, während Sat.1 seit der vergangenen Woche wieder auf hauseigene deutsche Comedy setzt und damit bislang ebenfalls ordentlich abschnitt.