Überraschend und kurzfristig kündigt das ZDF ein verändertes Studio der Nachrichtensendung an. Das Design wird dunkler.
Schon bei seinem Amtsantritt deutete ZDF-Chefredakteur Peter Frey an, mit dem neuen ZDF-Nachrichtenstudio nicht völlig zufrieden zu sein. Besonders kritisch äußerte er sich über das Aussehen der Sendung
«heute-journal» - die Kameraeinstellungen würden zu viel Tiefe erzeugen, sagte der Journalist damals. Am der Optik des in der Regel um 21.45 Uhr gesendeten Formats wurde nun auch in der Tat gearbeitet – allerdings weniger an den Kameraeinstellungen.
So kündigte das ZDF am Freitagabend nun überraschend an, die Nachrichtensendung bereits ab Samstag in neuem Design auszustrahlen. Möglicherweise ein wenig von RTL inspiriert, wird das komplette Erscheinungsbild dunkler (auch das «Nachtjournal» kommt dunkler daher als «RTL Aktuell»). Im Hintergrund verzichtet das ZDF ab sofort auf die Weltkarte und animiert fünf große Globen – ein klarer Rückschritt. Die Weltkugeln sehen aus wie riesige, schwebende Bälle – die einst kritisierte Tiefe ist nach wie vor vorhanden.
Das Themencrawl zum «heute-journal», das man bisher immer im Hintergrund laufen ließ, rückt nun wieder in den Vordergrund und wird in einer Bauchbinde gezeigt. So wird die Lesbarkeit etwas verbessert – letztlich ist diese Änderung aber wohl nur eine Kleinigkeit. Das neue Design soll es, so heißt es aus Mainz, ermöglichen, die Moderatoren der Sendung häufiger in Nahaufnahme zu zeigen. Claus Kleber und Co. seien somit präsenter. "Im weiterentwickelten Design kommen die Moderatoren – unser wichtigstes Bindeglied zu den Zuschauern – intensiv zur Geltung. Die Persönlichkeit der Moderatoren wird in den Vordergrund gerückt“, erklärte Chefredakteur Frey. Slomka, Kleber und Illner hätten somit an Bewegungsfreiheit gewonnen.
Stimmig ist das Konzept aber keineswegs: Zeigt man das Studio aus der Totalen, so wirken die Globen riesig – sind Kleber, Slomka und Co. dann in Nahaufnahme zu sehen, sind die Weltkugeln deutlich kleiner. Möglicherweise muss hier also schon sehr bald noch einmal nachgearbeitet werden.