Der Frauensender der ProSiebenSat.1-Gruppe weist seit einer Woche seine erzielten Marktanteile und Zuschauerzahlen aus. Dabei zeigt sich, dass sich Teile des Programms schon relativ großer Beliebtheit erfreuen. Anderes läuft dafür quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Am 7. Mai 2010 ging sixx auf Sendung. Am gleichen Tag berichtete Quotenmeter.de, dass der neue Sender zwar seine Quoten messen lassen wird, diese aber nicht veröffentlich werden. Dies wurde damit begründet, dass es neue Kanäle am Anfang immer schwerer haben, da Zuschauer oft erst nach einem manuellen Sendersuchlauf das Programm empfangen können. Der anfangs geringe Bekanntheitsgrad tut dann sein übriges. So sendete sixx mehr als ein halbes Jahr sein Programm und nur die Verantwortlichen wussten, wie viele Zuschauer einschalteten. Seit Anfang Februar veröffentlicht der neueste Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe nun seine Quoten – Quotenmeter.de blickt auf die vergangene Woche zurück und zeigt auf, welche Programmteile gut laufen und bei welchen Handlungsbedarf besteht – oder schon reagiert wurde.
Beim Vergleich der Sendetage schneiden der Dienstag und der Donnerstag relativ gut ab. Die Serie
«Life Unexpected», die bei sixx in deutscher Erstausstrahlung am Dienstag in der Primetime zu sehen ist, wurde von 70.000 Menschen gesehen, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 0,2 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erreichte die US-Serie 60.000 Zuschauer sowie 0,5 Prozent Marktanteil.
Ein Promi-Spezial von
«We are Family» und das Format
«Frauengeschichten – Die sixx Reportage» hatten im Anschluss am Dienstagabend noch 40.000 und 50.000 Zuschauer. Bei allen Zusehern wurden 0,1 sowie 0,2 Prozent Marktanteil gemessen. Und während «We are Family» nur auf 0,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen kam, schnitt die sixx Reportage mit 0,4 Prozent deutlich besser ab. Das ab 22.30 Uhr ausgestrahlte «sixx Magazin» hatte nur 10.000 Zuschauer und erreichte in beiden Zuschauergruppen 0,1 Prozent Marktanteil.
Recht solide präsentierte sich am Donnerstag um 20.15 die US-Mystery-Serie
«Charmed – Zauberhafte Hexen». 50.000 Menschen schalteten ein, aus der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen waren es 40.000. Der Marktanteil bei den Werberelevanten lag bei 0,3 Prozent. Noch besser lief es für
«Ghost Whisperer». Die Serie konnte 70.000 Menschen vor den TV-Geräten fesseln, der Marktanteil beim jungen Publikum belief sich auf 0,5 Prozent. Eine Doppelfolge von «Medium – Nichts bleibt verborgen» blieb im Anschluss bei 0,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum hängen, in der Zielgruppe kam die Serie immerhin auf 0,3 und 0,2 Prozent.
Doch neben diesen relativ gut laufenden Formaten zeigte sich in der ersten Woche auch, dass es noch einige Baustellen im Programm gibt. An einer dieser Baustellen werkelten die Verantwortlichen sofort nach der Veröffentlichung der Quoten am Donnerstag. Denn die US-Serie
«Damages», die schon bei kabel eins auf keinen grünen Zweig kam, lag beim kleinen Frauensender im nicht messbaren Bereich. Daraus folgten null Prozent Marktanteil in den beiden wichtigen Zielgruppen. Ab dieser Woche wird Glenn Close immer erst ab 22 Uhr ermitteln.
Ein ähnliches Schicksal könnte wohl auch der US-Serie «Brothers & Sisters» bevorstehen, denn auch die ABC-Sendung konnte nur weniger als 5.000 Menschen zum Einschalten bewegen, sodass die offiziell ausgewiesene Zuschauerzahl am Freitag um 20.15 Uhr bei 0,00 Millionen lag. Die Marktanteile beliefen sich entsprechend auf null Prozent. Noch ist eine eventuelle Verlegung aber nicht beschlossene Sache.
«Emergency Room» erreichte im Anschluss aber 30.000 Zuseher und kam immerhin auf 0,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.
«Medical Investigation» und
«Rescue Me» wurden am späten Freitagabend schließlich noch von 10.000 Menschen gesehen.
Zu den erfolgreichsten US-Formaten des Senders zählen also «Life Unexpected», «Charmed» und «Ghost Whisperer». Nicht dazu gehören – erstaunlicher Weise - «
Gossip Girl» und «
90210» (Foto). Die Serie von Josh Schwartz, die auch bei ProSieben läuft – dort aber pausiert -, kam auf 40.000 Zuschauer ab drei Jahren bei 0,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Definitiv eine Enttäuschung sind die Zuschauerzahlen der Serie «90210»: Eine Erstausstrahlung kam am Montagabend ab 21.45 Uhr nicht über 10.000 Zuschauer hinaus. Sowohl bei allen als auch in der Zielgruppe standen 0,1 Prozent Marktanteil zu Buche. Auch «Ugly Betty» - eine bei den großen Sendern stets gefloppte US-Serie – sorgte für wenig Aufsehen. Am Montagabend um 20.15 Uhr holte sie durchschnittlich 0,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Nicht wirklich erfolgreich war auch die Primetime am Samstag. Zwei Folgen der «taff»-Reihe
«Model in 1 Day» kamen zur besten Sendezeit auf null Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. «Fashion & Fame» hatte im Anschluss immerhin 20.000 Zuseher sowie 0,1 Prozent Marktanteil in beiden Zielgruppen. Die «Model-WG» hielt ab 21.45 Uhr schließlich diese Zuschauerzahl, aufgrund der höheren TV-Nutzung sank der Marktanteil aber auf null Prozent. Erfolgreichstes Format war überraschenderweise
«Das Model und der Freak», welches ab 22.30 Uhr auf Sendung ging. 50.000 Zuschauer bescherten sixx 0,2 Prozent Marktanteil. 40.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren sorgten außerdem für 0,3 Prozent.
Der Spielfilm «Nur Anfänger heiraten» lag am Sonntag um 21 Uhr bei 70.000 Zuschauern, 0,3 Prozent Marktanteil wurden bei den 14- bis 49-jährigen Fernsehzuschauern gemessen. Eine Folge der ehemaligen ProSieben-Serie «Alles außer Sex» kam direkt zuvor auf 30.000 Zuschauer sowie 0,2 Prozent. Auch «Germany’s Next Topmodel – Die Highlights» konnte am späteren Abend noch 30.000 Menschen unterhalten.
Von sixx selbst hört man, bis auf die Verschiebung von «Damages», wenig zu den neu ausgewiesenen Quoten. Lediglich am 2. Februar bezog der Sender in einer Pressemitteilung Stellung. „Unsere Erwartungen wurden in 2010 schon übertroffen. Und über die heutigen Quoten freue ich mich ganz besonders. Das spornt uns natürlich für 2011 enorm an“, erklärte Senderchefin Katja Hofem-Best (Foto) am ersten Veröffentlichungstag.
An diesem rechnete man sich die Quoten in der Access Primetime besonders schön. So bezog man sich erst einmal nur auf die Haushalte, die sixx auch empfangen können. «Desperate Housewives» und «Grey’s Anatomy» erzielten hier Marktanteile von 4,4 und 6,6 Prozent Marktanteil – allerdings in der Zielgruppe der 20- bis 39-Frauen. Bei den 14- bis 29-jährigen weiblichen Zuschauern wurden gar 10,3 und 12,4 Prozent gemessen. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lag sixx am Ende des Tages bei 0,4 Prozent Tagesmarktanteil – hier wurden alle deutschen Fernsehhaushalte mit einbezogen. Es wird spannend zu beobachten sein, ob sich der Frauensender in den kommenden Wochen und Monaten weiter als Nischenfernsehen etabliert oder ob auch eine breitere Masse das Programm des Senders entdeckt.