Die öffentlich-rechtlichen Sender kontern derweil. Grundversorgung müsse nicht von RTL angemahnt werden.
Die anstehende Hochzeit von Prinz William und seiner Kate wird derzeit zum Anlass genommen, über die Programmvielfalt von ARD und ZDF zu sprechen. Am 29. April 2011 wollen beide Sender zeitgleich die Trauung übertragen. Für Kritiker macht dies kaum Sinn. In einem Interview mit dem Blatt „Promedia“ kritisierte auch RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel die Pläne. Er wünsche sich, „dass sich die Öffentlich-Rechtlichen sich untereinander besser abstimmen würden“. Beträchtliche Summen würden für eine solche Parallelübertragung ausgegeben, die man auch anders ins öffentlich-rechtliche Programm investieren könnte.
In eine ähnliche Kerbe schlug wenig zuvor auch ein CDU-Politiker, der bessere Abstimmung der beiden Anstalten forderte. ARD-Chefredakteur Thomas Baumann wies die Kritik zurück: „Grundversorgung muss nicht von RTL abgemahnt werden - sie findet im Ersten täglich statt“, antwortete er der Zeitung in einem Leserbrief.
Kloeppel würde die Argumente derjenigen übernehmen, die die Fakten ignorieren. „In Relation zur Dauer der Übertragung und zu den Publikumserfolgen gehören solche Live-Übertragungen sogar zu den ausgesprochen kostengünstigen Programmen", stellte Baumann klar. Die königliche Hochzeit würde ARD und ZDF also nicht mehr kosten als das Regelprogramm am entsprechenden Nachmittag.