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Rob Vegas trifft den Papst!
Internet-Star Rob Vegas hat sich den Vatikan angeschaut.
Was weiß man eigentlich über den Vatikan? Nicht viel, oder? Alte Männer in traditionellen Roben führen da ein sehr tristes Leben hinter den Mauern der Kirche. Bestenfalls die geheimen Archive würden in mir jetzt ein wenig Neugier auf die Geschichte wecken. Im Endeffekt interessiert mich der Vatikan aber herzlich wenig. Man weiß ja auch nicht viel darüber.
Doch weit gefehlt! Diese Woche gewährte der Vatikan für die ARD einen großen Einblick in das Reich von Benedikt und ich legte schnell die Macht aus der Hand. Das war richtig spannend! Zum ersten Mal in meinem Leben weckte der Vatikan eine gewisse Fazination auf mich aus. Sogar die Action kam für das Publikum in dieser großen Dokumentation nicht zu kurz. Benedikt trägt nämlich bei seinen Fahrten durch die Mengen in Rom keine kugelsichere Weste. Für seine Bodyguards jedes Mal wieder ein Abenteuer.
Mag man den Rest im Leben vom Papst nun als langweilig erachten, so hat man auch hier keinen Schimmer vom Aufwand rund um den ganzen Laden. Gerade der langweiligste Moment des Tages im Leben von Benedetto ist geradezu eine komplette Militäroperation und benötgt mehr als nur ein A-Team. Hat der Papst sonst den lieben langen Tag über nur Verpflichtungen, so begeht er einmal täglich die Gärten des Vatikan. Klingt nach einem Spaziergang eines alten Mannes zur Mittagszeit? Sie haben ja überhaupt keine Ahnung.
Diese Parks werden von Hand durchsucht, komplett gesperrt und in einer Sicherheitszentrale mit mindestens zwanzig Plasmabildschirmen überwacht. Jede verdächtige Bewegung einer Hecke kann hier in FullHD analysiert werden. Und natürlich soll der Papst in seiner freien Zeit auch offen mit seinen Begleitern schnacken können. Daher vermutet man sogar extra installierte Störsender rund um die Gärten. Die Area51 schien mir dagegen ein wahrer Witz zu sein. Am Ende wurde jeder Grashalm umgedreht, das Personal abgezogen, die Plasmas abgeschaltet und der Park für den Deutschen freigegeben.
Nur haben wir jetzt noch ein viel größeres Problem. Der Papst ist allein im Park! Die Kameras sind ausgeschaltet und man will dem guten Mann auch seine verdiente Ruhe gönnen. Nur wie will man ihn ohne Jack Bauer an seiner Seite nun noch anständig überwachen? Die Angst steht den Leibwächtern jeden Tag ins Gesicht geschrieben. Doch auch hier gibt es eine Lösung. Ausgebildete Sicherheitsleute verstecken sich im Park. Sie dürfen nicht auffallen, aber sie sind stets da. Wäre ich der Papst, so würde ich wohl gern mit den Jungs Räuber und Gendarme spielen. Kriegt ja sowieso kein Mensch mit!
Mir hat dieser Film sehr gut gefallen. Es war exzellent gefilmt und produziert. Man spürte die Qualität dieser sehr lebensnahen Dokumentation. Ein junger Ministrant wurde porträitiert, die Mitarbeiterin von Radio Vatikan sprach über die erste weibliche Angestellte im Vatikan und offenbarte somit eine interessante Nebenhandlung, Benedikt gewährte der Kamera sehr viel Nähe und auch schwierige Themen wie das Verhalten der Kirche zur Judenverfolgung wurden behandelt.
Ein so vielleicht dröges Thema wie der Vatikan wurde für mich erstmals spannend dokumentiert. Deswegen rennen wir jetzt nicht jeden Sonntag wieder brav in die Kirche, doch hat das Fernsehen seine eigentliche Aufgabe erfüllt. Für das Publikum zu arbeiten und dabei Themen in ausgzeichneter Qualität spannend darzustellen. Ich wünsche mir in Zukunft mehr davon! Und natürlich einen gemeinsamen Spaziergang mit Benedetto.
Ihr
Rob Vegas
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