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Der Fernsehfriedhof: Ankes Weihnachtssofa

Quotenmeter.de erinnert an all die Fernsehformate, die längst im Schleier der Vergessenheit untergegangen sind. Folge 118: Die jährliche Weihnachtsgala von Anke Engelke.

Liebe Fernsehgemeinde, heute gedenken wir der witzigsten Art, auf das Heilige Fest eingestimmt zu werden.

«Danke Anke!» wurde am 23. Dezember 1998 in Sat.1 geboren und entstand auf dem Höhepunkt der legendären «Wochenshow», die an jedem Samstag regelmäßig über vier Millionen Zuschauer amüsierte. Die Comedians Ingolf Lück, Bastian Pastewka und Markus-Maria Profitlich wurden zu den beliebtesten Komikern der damaligen Zeit. Nicht weniger populär war Anke Engelke, die einzige Frau im Team, die unter anderem für den fiktiven Nachrichtenüberblick in der Sendung zuständig war. Jeden Auftritt beendete sie mit der Zeile „Zurück zu Lück!“, der dies wiederum stets mit den Worten „Danke, Anke“ kommentierte. Innerhalb kürzester Zeit wurde der Spruch zu einem Markenzeichen und in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen. Die kurzen Worte wurden dann in jeder Ausgabe lauthals vom Publikum im Studio mitgebrüllt.

Schnell wurde klar, dass der Erfolg der Comedyshow nach Ablegern schreit. Ab Mai 1999 sollte beispielsweise das Impro-Comedy-Quiz «Voll witzig!» mit Lück und Profitlich das Sat.1-Programm erweitern. Doch zuvor erhielt Anke Engelke eine eigene Weihnachtsgala, die natürlich den markanten Danke-Spruch als Titel hatte und wie das Mutterformat aus dem Hause Brainpool kam.

Jedes Jahr einen Tag vor dem Heiligen Abend stimmte Engelke mit einer bunten Mischung aus Comedy, Musik und Stars ihre Zuschauer auf das Weihnachtsfest ein. Dazu produzierte sie witzige Einspieler, bei denen sie unter anderem Stargeiger André Rieu einen Tag begleitete, oder begrüßte Comedians wie Michael Mittermeier im festlich geschmückten Studio. Zusätzlich gab es einige Sketche, die sie mit prominenten Kollegen wie Stefan Raab oder Atze Schröder spielte. Als absolutes Highlight traf sie in einer Ausgabe als ihre beliebte «Wochenshow»-Figur Ricky auf das Original aus der Mädchenband Tic Tac Toe und die beiden nahmen gemeinsam auf dem kultigen «Popsofa» Platz.

Die zweistündigen Shows waren zur besten Sendezeit auch nach dem Ende der «Wochenshow» äußerst beliebt. Im Jahr 2003 schalteten noch immer über vier Millionen Menschen ein und der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe kletterte auf über 20 Prozent. Die Quoten stimmten derart gut, dass Sat.1 ab dem Jahr 2002 beschloss, pro Jahr eine zweite Ausgabe zum Muttertag produzieren zu lassen. Es gab also eigentlich keinen Grund die Reihe auslaufen zu lassen, doch dann übernahm Engelke im Frühjahr 2004 ihre eigene Late Night Show, die den Weggang der «Harald Schmidt Show» kompensieren sollte. Als diese zu einem großen Misserfolg und bereits nach wenigen Monaten eingestellt wurde, kehrte Engelke den klassischen Unterhaltungsshows zunächst den Rücken zu.

«Danke Anke!» wurde am 23. Dezember 2003 beerdigt und erreichte ein Alter von sechs Weihnachts- und zwei Muttertagsfolgen. Die Show hinterließ die Gastgeberin Anke Engelke, die ihr Talent später in der Sketchshow «Ladykracher» unter Beweis stellte. Zusammen mit ihrem Freund Bastian Pastewka kehrte sie in der Rolle der Volksmusikerin Anneliese im Jahr 2007 mit «Fröhliche Weihnachten!» erfolgreich mit einer Weihnachtsshow zurück, die zwei Jahre später mit einer weiteren Ausgabe fortgesetzt wurde.

Möge die Show in Frieden ruhen!

Die nächste Ausgabe des Fernsehfriedhofs erscheint am kommenden Donnerstag und widmet sich dann einem der ultimativen jährlichen Silvesterklassiker.
23.12.2010 09:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/46618
Christian Richter

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Tags

Danke Anke! Fernsehfriedhof Fröhliche Weihnachten! Harald Schmidt Show Ladykracher Popsofa Voll witzig! Wochenshow

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