War die zweite Staffel der Doku-Reihe über historische Persönlichkeiten erneut ein Erfolg?
Im Herbst 2008 gelang dem ZDF mit der zehnteiligen Doku-Reihe «Die Deutschen» ein überraschender Quotenerfolg: Bis zu 6,5 Millionen Menschen waren dabei, als bedeutende Persönlichkeiten in der Geschichte des deutschen Volkes vorgestellt wurden. Zwei Jahre später versuchte das ZDF, diese Erfolgsformel zu wiederholen und schickte zu den gleichen Sendezeiten wieder eine zehnteilige Staffel ins Quotenrennen: Die Ausgaben wurden jeweils sonntags um 19.30 Uhr und dienstags um 20.15 Uhr gezeigt.
Am Sonntag, den 14. November, startete das Format um 19.30 Uhr mit einer Folge über Karl den Großen in die neue Staffel. 5,19 Millionen Zuschauer bescherten dem ZDF 15,9 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern sowie 10,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Damit war der Auftakt ein voller Erfolg, lagen die Marktanteile doch deutlich über denen des Senderschnitts. An die Top-Premiere der ersten Staffel kam man aber nicht heran: Am 26. Oktober 2008 begeisterte diese Ausgabe 6,48 Millionen Bundesbürger.
Die erste Episode am Dienstag über Friedrich II. musste sich mit deutlich weniger Zuschauern begnügen: Insgesamt sahen 3,78 Millionen am 16. November zu; der Marktanteil lag bei 11,4 Prozent sowie bei den Jüngeren bei 8,0 Prozent. Einen Rekord stellte die nächste Sonntags-Ausgabe auf: Mit 5,33 Millionen waren so viele Zuschauer dabei wie in der gesamten Staffel nicht mehr – auch der Marktanteil von 16,8 Prozent bedeutet einen Rekord. Auch bei den Werberelevanten lief es mit 9,9 Prozent wieder weit überdurchschnittlich.
Die vierte Episode von «Die Deutschen II» interessierte 3,91 Millionen Zuschauer bei 11,8 Prozent Marktanteil. Bei den Jüngeren musste man mit 7,7 Prozent einen vorläufigen Tiefstwert hinnehmen. Dieser wurde schon wenige Tage später unterboten: Ausgabe fünf am 28. November kam auf 4,14 Millionen Zuschauer und 12,9 Prozent bei allen sowie 7,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Im Vergleich zu den beiden vorherigen Sonntags-Ausgaben war dies ein deutlicher Reichweiten-Verlust.
Wie immer deutlich schlechter lief es für die Dienstagsfolgen zur Primetime: Am 30. November sahen nur 3,36 Millionen Bundesbürger die Doku über August den Starken. Der unterdurchschnittliche Marktanteil von 10,2 Prozent beim Gesamtpublikum bedeutete einen vorläufigen Staffel-Tiefstwert. Auch bei den Jüngeren gab es mit 5,6 Prozent einen Negativrekord. Die anschließende Sonntags-Episode über Karl Marx interessierte wieder etwas bessere 4,03 Millionen bei 12,8 Prozent Marktanteil und gute 8,2 Prozent in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen.
Zwei Tage später, am 07. Dezember, holte die achte Ausgabe des Formats mit 3,36 Millionen Zuschauern dieselbe Reichweite wie eine Woche zuvor. 10,4 Prozent Marktanteil bei allen sowie 5,7 Prozent bei den Jüngeren waren die Folge. Die insgesamt vorletzte, aber für den Sonntag letzte Episode brachte es auf 3,94 Millionen Zuschauer und 12,4 Prozent Marktanteil. Damit gab es innerhalb der Staffel besonders bei den Ausstrahlungen am Sonntag einen deutlichen Zuschauerverlust von anfangs mehr als fünf auf zuletzt unter vier Millionen.
Die schlechteste Quote der gesamten Staffel musste dann mit der letzten Ausgabe hingenommen werden: Am 14. Dezember sahen nur 2,82 Millionen Zuschauer zu, womit das Format erstmals von weniger als drei Millionen Menschen eingeschaltet wurde. Auch holte man erstmals mit nur 8,7 Prozent einen einstelligen Marktanteil. In der werberelevanten Zielgruppe gab es mit 0,67 Millionen Zuschauern und 5,3 Prozent ebenfalls Negativ-Rekorde.
Im Schnitt brachte es die zweite Staffel von «Die Deutschen» auf 3,99 Millionen Zuschauer und 12,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Damit liegt man in etwa auf dem ZDF-Senderschnitt, der meist um diesen Wert schwankt. In der jüngeren Gruppe der 14- bis 49-Jährigen kamen die zehn Episoden auf 0,98 Millionen Zuschauer und 7,7 Prozent – damit lag man immerhin deutlich über dem ZDF-Schnitt. Insgesamt ist «Die Deutschen» also kein Misserfolg, aber deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Besonders angesichts der Quoten aus Staffel eins sind die Werte ernüchternd: Im Jahr 2008 brachten es die Dokus durchschnittlich auf 5,12 Millionen Zuschauer und 16,1 Prozent Marktanteil.