Die ProSiebenSat.1 Media AG gab am Freitagmorgen ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2003 heraus. Alle folgenden Zahlen sind im Vergleich zum Geschäftsjahr 2002.
Die Umsatzerlöse sanken von 1.895 Millionen Euro auf 1.807. Das ist ein Minus von 4,6 Prozent. Eine deutliche Kostensenkung unternahm ProSiebenSat.1 im Jahr 2003. So wurde der Programm- und Materialaufwand um knapp zehn Prozent auf 1.249 Millionen Euro gesenkt. Bei dem Personal spart man elf Millionen ein (205 Mio.), die Abschreibungen belaufen sich auf 36 Mio. (2002: 62 Mio. / -42%) und die sonstigen Aufwendungen sinken auf 205 Millionen (-41%). Zusammen spart das Unternehmen 207 Millionen Euro, was elf Prozent aufmacht.
Das EBITA der ProSiebenSat.1-Gruppe steigt von 170 auf 196 Millionen (+15,3%). Im zweiten und vierten Quartal lag man vor dem Vorjahresergebnis, im ersten Quartal 2003 musste man einen Verlust von 4 Millionen Euro hinnehmen.
Insgesamt erwirtschaftete die ProSiebenSat.1-Gruppe 1,8557 Milliarden Euro, eine Senkung von 7,7 Prozent zum Vorjahr (2,0108 Mrd.). Das Ergebnis vor Steuern beläuft sich auf 57,5 Millionen Euro (+168,7%) im Vergleich zu 2002 mit 21,4 Millionen Euro. 44,8 Millionen Euro nach Steuern erreicht ProSiebenSat.1 im Geschäftsjahr 2003 (+255,6% / +32 Mio. Euro).
Sat.1Der Umsatz von Sat.1 sinkt nur geringfügig. 776,3 Millionen (2002: 777 Mio.) Euro, ein Minus von 0,1 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 4,7 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren das noch Minus 97,5 Millionen Euro. Der Sender steigert sich um 104,8 Prozent.
ProSiebenProSieben bleibt weiterhin der ertragreichste Sender der Gruppe. Der Umsatz sank von 778,2 Mio. Euro auf 686,9 Mio. Euro. Ein Minus von 91,3 Millionen Euro und 11,7 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 135,4 Millionen Euro. Das sind 34,4 Prozent weniger als im Vorjahr (206,4 Mio.)
Kabel 1Der Klassiksender kann sich weiterhin behaupten. Von 196,3 auf 190,1 Millionen fiel der Umsatz 2003. Dennoch steigerte man das Ergebnis vor Steuern um 46,8 Prozent auf 18,2 Millionen Euro (2002: 12,4 Mio.).
N24N24 ist kurz davor, die Gewinnzone zu erreichen. Der Umsatz sank zwar von 94,5 Millionen Euro auf 71,2 Mio. (-24,7%), aber das Ergebnis beläuft sich auf -10,9 Millionen Euro. Eine Senkung von 55,3 Prozent (2002: -21,7%).
SevenOne IntermediaDer Gewinn des Internetdienstleiters SevenOne Intermedia steigt um 31,4 Prozent auf 59,9 Millionen Euro (Vorjahr: 45,6 Mio.). Das Ergebnis vor Steuern sinkt um zehn Prozent von elf auf 9,9 Millionen Euro.
MerchandisingIn diesem Sektor sinkt der Gewinn um 7,3 Prozent auf 67,6 Prozent (72,9 Mio.). Auch das Ergebnis vor Steuern fällt ab: Von 17,2 auf 13,7 Millionen (-20,3%).
TransaktionsfernsehenDie ProSiebenSat.1 Media AG ist mit 48,4 Prozent an der EuvíaMedia AG & Co. KG beteiligt. Das Unternehmen betreibt mit 9Live undsonnenklar tv zwei erfolgreiche Sender, die weitgehend unabhängig vonWerbeeinnahmen sind. Im Geschäftsjahr 2003 erwirtschaftete EuvíaMedia nach vorläufigen Zahlen einen konsolidierten Konzernumsatz inHöhe von 92 Mio Euro. Im Jahr zuvor waren es 63 Mio Euro. Das EBITDAerhöhte sich von 0,3 Mio Euro auf 22 Mio Euro. Euvía Media ist imKonzernabschluss der ProSiebenSat.1 Media AG at equity bewertet.
KapitalerhöhungDie ProSiebenSat.1-Gruppe wird bis Ende April 2004 eine Kapitalerhöhung in Höhe von bis zu 280 Mio Euro durchführen. DieKapitalerhöhung dient primär dazu, die Netto-Finanzschulden zureduzieren, um so den Bewegungsspielraum der Gruppe im Wettbewerb zuerhöhen und die Basis für zukünftiges Wachstum zu stärken.
Die neuen Aktien werden in gleichem Verhältnis als Stamm- undVorzugsaktien ausgegeben, jeweils mit Gewinnberechtigung ab demGeschäftsjahr 2004, wobei den Aktionären ein Bezugsrecht entsprechendihrer jeweiligen Beteiligung am Grundkapital der Gesellschafteingeräumt wird. Das Bezugsrecht ist gattungsbezogen, so dassInhaber von Vorzugsaktien nur Vorzugsaktien erwerben können undInhaber von Stammaktien nur Stammaktien. Durch dieses Verfahren istgewährleistet, dass die bestehenden anteiligen Stimm- undVermögensrechte erhalten bleiben. Der Ausgabepreis ist noch nichtfestgelegt. Die Ermächtigung für die Kapitalerhöhung haben dieAktionäre der ProSiebenSat.1-Gruppe bereits auf der Hauptversammlung2003 erteilt.
Für das Jahr 2004 erwartet der Konzern eine Stabilisierung des Fernsehwerbemarktes, nachdem er nach Unternehmensangaben im abgelaufenen Geschäftsjahr um vier bis sechs Prozent gesunken war. "Unser Ziel ist, das Ergebnis der ProSiebenSat.1-Gruppe im Jahr 2004 nochmals deutlich zu steigern, auch wenn wir nicht von einem Wachstum des TV-Werbemarktes ausgehen", kommentierte Rohner. Die Programm- und Optimierungsmaßnahmen würden sich in deutlich gesteigerten Zuschauermarktanteilen bemerkbar machen, so Rohner. (pte/ots/ried)