Internet-Star Rob Vegas hat endlich Atlantis entdeckt!
Wozu gibt es eigentlich Dokus im Fernsehen? Damit wir nicht nur stumpfe Filme aus Amerika schauen, sondern uns auch ab und an ein wenig Bildung zu Gemüte führen. Besonders manche männliche Zuschauer lieben dieses Genre sehr. Da gibt es die Tierdokumentationen, die historischen Dokus, moderne Dokus und natürlich auch den History Channel.
Sobald auch nur ein Panzer durch das Bild rollt, kann der kernige Kerl nicht mehr wegzappen. Natürlich hat man am nächsten Tag keine große Ahnung mehr von den vorgetragenen Fakten aus dem zweiten Weltkrieg, doch irgendwie war es spannend, informativ und diese hitorischen Aufnahmen von Stukas und U-Booten waren besser als der Rest im Fernsehen. Natürlich sind gerade diese Dokumentationen wichtig, doch sind sie heute auch ein Stück weit Infotainment. Man schaut sie sich nicht mehr unbedingt wegen der Neugierde auf Geschichte an, sondern weil die anderen Sender nur Reality-Soaps senden.
Wahre Kenner des Doku-Genres schauen sich aber jede Doku an. Besonders Phoenix zeigt gerne jede Dokumentation über die Woche verteilt gleich mehrmals und so habe ich langsam schon die Faust in der Bildröhre, wenn ich nur den Namen Andreas Kieling höre! Tolle Filme, netter Kerl, aber ich kann doch nicht jeden Abend den gleichen Zausel durch den Morast latschen sehen. Kieling steht daher langsam auf dem ersten Platz meiner meist verhassten Dokus im Fernsehen.
Doch es geht ja durchaus weiter. Noch nerviger als die Wiederholungen des Trappers ist die Himmelsscheibe von Nebra! Da gibt es mittlerweile sogar eine Extended-Edition mit noch neueren Informationen. Ich kann die olle Scheibe und die endlosen Verfahren zum Ursprung jener Sternenplatte nicht mehr ertragen. Nebra! Nebra! Wo bleiben denn nur einmal neue Leichen aus Ägypten? Ich will Roboter und Sarkophage in Pyramiden sehen! Stattdessen haut mir Phoenix jede Woche aufs Neue das Tal der Könige und Entdecker Howard Carter um die Ohren. Ich kann das mittlerweile auswendig! Da dreht sich selbst Tutenchamun noch einmal im Grabe um.
Flüchten kann man da als Doku-Fan nur noch zu n-tv und N24, wo das amerikanische Militär ihre ollen Flugzeugträger mit eigenem Basketballplatz im CSI:Miami Stil inszeniert, oder Jobs in luftigen Höhen zum Doku-Spektakel hochstilisiert werden. Jede Errichtung einer Windkraftanlage in Dubai wird hier garantiert zum Doku-Event. Aber auch das wird dem geneigten Zuschauer irgendwann langweilig und man verzweifelt bald an der Fernbedienung.
Neue Dokus braucht das Fernsehland. Neue Enthüllungen aus dem Amazonas, geborgene Schätze aus der Antike und warum findet denn niemand dieses dämliche Atlantis? Wozu haben wir denn Google Earth? Stattdessen gibt es immer wieder diese extrem schlimmen Pseudo-Dokus über die Area51 und besagtes Atlantis. Schon in der ersten Sekunde ist uns allen klar, dass es keine neuen Erkenntnisse geben kann und dennoch werden in 45 Minuten mindestens drei Theorien mit schönen Videoeffekten und tiefer Stimme präsentiert. Die angeblichen Experten und Teilzeitverrückten geben ihren Senf in der leicht dunkel ausgeleuchteten Talk-Ecke dazu und stets endet man mit dem Satz: "Dieses Thema wird die Forschung noch lange beschäftigen..." Am Arsch die Räuber, Freunde!
Dann doch lieber wieder Panzer, Soldaten und die Landung in der Normandie. Da kann man sich wenigstens drauf verlassen. Leider.
Und seien Sie jetzt mal ehrlich zu sich selbst. Auch Sie haben nur wegen diesem blöden Atlantis-Titel und ihrer Neugier auf neue Fakten diesen Artikel angeklickt. Wir haben wohl etwas gemeinsam.
Ihr
Rob Vegas
Mehr Informationen zu Rob Vegas finden Sie auf seiner Webseite .