Der inoffizielle «Cold Case»-Nachfolger «The Forgotten» erzielte konstant schlechte Einschaltquoten.
Egal ob «Lost», «Numb3rs» oder «Eleveth Hour» – keines der Formate fand genügend Zuspruch von den Zuschauern, um sich dauerhaft über Wasser halten zu können. Schuld daran ist der Serien-Donnerstag von kabel eins, der schon seit Monaten nicht wirklich in die Gänge kommen möchte. Die 2009 produzierte US-Serie «The Forgotten – Die Wahrheit stirbt nie», die kabel eins donnerstags zur besten Sendezeit zeigte, sollte die Einschaltquoten wieder etwas nach oben treiben. Die 17-teilige Krimiserie mit Christian Slater in der Hauptrolle konnt die Zuschauer aber von Beginn an nicht überzeugen.
Die erste Folge der kurzlebigen Jerry Bruckheimer-Serie wurde am 9. September 2010 von 1,18 Millionen Zuschauern ab drei Jahren gesehen. Beim Gesamtpublikum fuhr kabel eins somit solide 3,9 Prozent Marktanteil ein. In der Zielgruppe kam man hingegen nicht über 690.000 14- bis 49-Jährige hinaus, sodass sich der Marktanteil hier auf äußerst enttäuschende 5,7 Prozent belief. Klar war schon zu diesem Zeitpunkt: Ein guter Start sieht wahrlich anders aus. In der zweiten Woche gingen die Quoten dann wie befürchtet noch weiter zurück – lediglich 940.000 Bundesbürger konnte die ABC-Serie bei Laune halten; 4,5 Prozent der jungen Bevölkerung schalteten ein. Für die dritte Episode mit dem Titel „Ein ungekrönter Held“ sah es ähnlich bitter aus: Die Sehbeteiligung beim jungen Publikum fiel mit nur 3,5 Prozent noch geringer aus als in den vorangegangenen Wochen; zudem wurden im Schnitt gerade einmal 750.000 Menschen ermittelt.
Die letzte Folge des Monats bescherte kabel eins ebenfalls miserable 3,7 Prozent Marktanteil in der umworbenen Zielgruppe. Im Oktober änderten sich die Werte kaum, «The Forgotten» verharrte weiterhin im Quotentief. Ab dem 14. Oktober 2010 setzte die Münchner TV-Station dennoch auf Doppelfolgen der schwächelnden Krimiserie – doch sichtbare Besserung brachte diese Programmänderung nicht mit sich. Die erste Folge des Abends lockte 930.000 Bundesbürger vor die Bildschirme, die zweite Episode wurde von 820.000 Zuschauern ab drei Jahren gesehen. Aus der Zielgruppe schalteten durchschnittlich 600.000 bzw. 520.000 Menschen ein, der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag demnach bei unverändert mageren 5,0 bzw. 4,1 Prozent. Eine Woche darauf wurde der schlechteste Zielgruppenmarktanteil während der gesamten Ausstrahlung gemessen: Die bereits neunte Folge von «The Forgotten» erzielte um 21.15 Uhr desaströse 2,7 Prozent – definitiv zu wenig für kabel eins.
Am 4. November stemmte man schließlich einen neuen Negativrekord. Mit 670.000 Zuschauern schalteten so wenige wie noch nie ein. Auch in der wichtigen Zielgruppe konnte die Serie nicht zulegen; 3,0 Prozent Marktanteil stimmten die Verantwortlichen nicht glücklich. Die weiteren vier Ausgaben im November gewannen zwar wieder etwas an Reichweite – jedoch blieben die Marktanteile auf dem ungefähr gleichen Niveau der Vorwochen. Am 18. November lief die finale Folge namens „Eine Frage der Zeit“, 1,18 Millionen Zuseher sorgten für 3,7 Prozent Marktanteil. Bei den Werberelevanten waren nicht mehr als 5,0 Prozent Marktanteil drin.
Im Schnitt verfolgten das US-Format lediglich 860.000 Menschen, 500.000 von ihnen kamen dabei aus der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Beim Gesamtpublikum führte dies zu katastrophalen 2,8 Prozent Marktanteil, in der Zielgruppe generierte die Serie 4,0 Prozent. Zum Vergleich: Der Senderschnitt von kabel eins lag im vergangenen Fernsehjahr 2009/10 bei 6,1 Prozent Marktanteil. Angesichts dessen dürfte man bei kabel eins mehr als erfreut darüber sein, dass es keine zweite Staffel der längst eingestellten ABC-Serie gibt.