Nur aufgrund der Verschiebung ins Nachtprogramm verlor die einstige Erfolgsserie nicht noch weiter an Marktanteilen. Das Quotenbild bleibt aber dennoch desaströs.
Nach sechs Jahren ist «Lost» am Donnerstag bei kabel eins zu Ende gegangen. Früher war die Serie bei ProSieben zu sehen, dort erreichte sie zum Beginn sogar noch richtig gute Quoten. Mehr als drei Millionen Zuschauer schalteten die ersten Folgen ein und bescherten ProSieben Marktanteile von bis zu 20 Prozent in der Zielgruppe. Vom einstigen Erfolg war zuletzt allerdings nicht mehr viel übrig. Selbst bei kabel eins, das deutlich geringere Quotenansprüche als ProSieben hat, blieb die Serie hinter den Erwartungen zurück.
Wie schon die fünfte Staffel war die sechste auch am Donnerstagabend in Doppelfolgen zu sehen, allerdings eine Stunde später. Die erste Folge zeigte kabel eins am 23. September 2010 um 22.15 Uhr und erreichte im Schnitt 0,51 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sowie 2,6 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schalteten 0,37 Millionen Zuschauer ein, was einen unterdurchschnittlichen Marktanteil von 4,1 Prozent zur Folge hatte. Um 23.15 Uhr stiegen die Marktanteile dann etwas an, auf 3,9 Prozent insgesamt und auf 5,4 Prozent in der Zielgruppe. Glücklich kann kabel eins allerdings auch damit nicht sein, der Senderschnitt liegt bei über sechs Prozent.
In der folgenden Woche blieben die Reichweiten relativ stabil, zwei Folgen erreichten insgesamt 0,53 bzw. 0,48 Millionen Zuschauer. Die Marktanteile beim jungen Publikum gingen dagegen nochmals auf 3,1 bzw. 5,2 Prozent zurück. Anfang Oktober stürzten die Quoten dann auf ein für kabel eins inakzeptables Niveau ab: Nur noch 2,7 bzw. 2,8 Prozent kamen in der Zielgruppe zustande. Aus diesem Grund zog der Münchner Sender die Reißleine und schob «Lost» kurzerhand um eine knappe Stunde nach hinten. Fortan ging es erst um 23.05 Uhr los, die Zuschauer mussten bis 1 Uhr nachts wachbleiben.
Diese Maßnahme zeigte jedoch Wirkung: Am 14. Oktober stiegen die Marktanteile wieder auf 3,8, zur zweiten Folge sogar auf 4,1 Prozent beim jungen Publikum an. Insgesamt waren trotz später Sendezeit noch 0,38 bzw. 0,24 Millionen Zuschauer dabei. Bis zum Finale blieben die Reichweiten der jeweils ersten Folgen nahezu stabil und lagen zwischen 0,34 und 0,43 Millionen Zuschauern. Die zweiten Folgen verzeichneten nur etwas weniger Zuschauer, 0,28 bis 0,34 Millionen waren jeweils dabei.
In der Zielgruppe schafften es bis zum Schluss noch zwei Folgen auf 5,0 Prozent Marktanteil. Das waren am 21. Oktober um 0.05 Uhr „Die Fracht“ und am 28. Oktober um 23.50 Uhr „Alle lieben Hugo“. Die jeweils zuvor gezeigten Episoden mussten sich in der Regel mit Werten unter 4,0 Prozent Marktanteil begnügen. Am 4. November waren es beispielsweise 3,3 Prozent, eine Woche später sogar nur 3,1 Prozent.
Am 18. November strahlte kabel eins dann schließlich das unter Fans langersehnte, zweiteilige Finale aus. Den ersten Teil wollten um 23.05 Uhr 0,54 Millionen Zuschauer sehen, was einem Marktanteil von 3,5 Prozent entsprach. In der Zielgruppe schalteten 0,26 Millionen bei 3,7 Prozent ein. Teil zwei kam danach noch auf 0,39 Millionen Zuschauer und lief damit
fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Beim jungen Publikum wurden 0,21 Millionen gemessen, der Marktanteil lag bei schwachen 5,5 Prozent.
Die Bilanz der sechsten Staffel sieht dementsprechend schlecht aus. Nur drei Folgen erreichten mehr als 0,50 Millionen Zuschauer, nicht einmal schaffte es «Lost» über den Senderschnitt. Im Mittel waren 0,39 Millionen Zuschauer ab drei Jahren dabei, der durchschnittliche Marktanteil beläuft sich auf 3,2 Prozent. Beim jungen Publikum schalteten im Schnitt 0,25 Millionen Zuschauer ein, was enttäuschende 4,1 Prozent mit sich brachte.
Damit war die letzte Staffel die quotenschwächste. Staffel eins erreichte bei ProSieben noch durchschnittlich 14,6 Prozent in der Zielgruppe, die zweite musste bereits deutlich abgeben und landete bei nur noch 10,9 Prozent. Die dritte Staffel verlor schließlich nochmals knapp zwei Prozentpunkte und blieb bei 9,0 Prozent hängen. Nach der vierten Staffel, die noch auf 7,4 Prozent kam, reichte ProSieben die Serie an kabel eins weiter. Dort erzielte die fünfte Staffel nur noch 4,1 Prozent, ehe die zuletzt gezeigte sechste auf 4,1 Prozent kam.