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Neu im Kino: Kalenderwoche 45

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Emma Stone als Flittchen und Jason Bateman als Vater? Außerdem: Der neue Streich von Tony Scott.

«Unstoppable – Außer Kontrolle»

Tony Scott und Denzel Washington sind unzertrennbar. Seit 1994 arbeiten die beiden Filmgrößen nun schon zusammen – der Streifen «Crimson Tide», der sich in einem U-Boot abspielte, markierte dabei ihr erstes Aufeinandertreffen. Folgen sollten «Mann unter Feuer» (2004), «Déjà Vu» (2006) sowie «Die Entführung der U-Bahn Pelham 123» im vergangenen Jahr. Dass Washington dabei so gut wie immer diesselbe Figur porträtiert, scheint nebensächlich zu sein. Bei Scott untersteht eine solide darstellerische Leistung stets den feinen Zügen seiner Regie, die mit gehörig viel Action aufwartet. So auch der Fall bei «Unstoppable », das auf einer wahren Begebenheit basiert: 2001 rollte ein führerloser Zug durch Ohio, beladen mit hochgiftigen Chemikalien. Ohne entsprechende Kontrolle nahm das Vehikel kontinuerlich an Geschwindigkeit zu, bis schließlich die Besatzung eines anderen Zuges mithilfe eines waghalsigen Manövers Schlimmeres verhindern konnte. In der Verfilmung übernimmt Washington die Rolle des Frank Barnes, eines erfahrenen Lokführers. Der Part seines Schützlings ging an Chris Pine, bekannt als Captain Kirk im Reboot des «Star Trek»-Franchises.

Von einer reibungslosen Produktion kann im Falle von «Unstoppable» definitiv nicht die Rede sein: zu Beginn war noch Martin Campell («Casino Royale») als Regisseur vorgesehen, auch Robert Schwentke («Red») befand sich in Gesprächen. Letzen Endes wurde Scott engagiert, der mit einem Budget von 107 Millionen Dollar hantieren sollte. Nach und nach reduzierte Filmschmiede 20th Century Fox aber die Kosten; nicht zuletzt durch die Forderung, dass sowohl Scott als auch Washington auf Teile ihres Gehalts verzichten. Ersterer war einverstanden, zweiterer nicht – und stieg aus dem Projekt aus. Fox konnte das Ruder mit einem neuen Angebot aber noch herumreißen. Nach zahlreichen Verzögerungen, kommt das Action-Spektakel nun am Donnerstag in die deutschen und am Folgetag in die amerikanischen Kinosäle. Den Zuschauer erwartet eine atemlose Tour durch drei Bundesstaaten im Stil von «Runaway Train» (1985). Sidney Scherings Kritik lesen Sie am Freitag auf Quotenmeter.de.

OT: «Unstoppable» von Tony Scott; mit Denzel Washington, Chris Pine, Rosario Dawson, Kevin Dunn und Jessy Schram.



«Somewhere»


“Vom ersten bezaubernden Screening an wuchs und wuchs der Film in unseren Herzen, unseren Gedanken, unserer Zuneigung“ - so rechtfertigte Star-Regisseur Quentin Tarantino die einvernehmliche Entscheidung der Venice International Film Festival-Jury, deren er in diesem Jahr vorsaß, den Goldenen Löwen Sophia Coppola für ihren Film «Somewhere» zu übergeben. Mal abgesehen von der Tatsache, dass Tarantino einst mit Coppola liiert war: die Preisrichter zeigten sich begeistert von der einmal mehr symbolischen Arbeit der 39-Jährigen. Insgesamt fielen die Kritiken aber eher verhalten aus - «Somewhere» wurde perfekte Einschlafhilfe und das Fehlen einer direkten Aussage bescheinigt. Solche und ähnliche Beschwerden dürfte Coppola, ihres Zeichens die Tochter von Francis Ford («Apocalypse Now», «Der Pate») bereits gewöhnt sein, gleichen sich ihre bisherigen Werke «The Virgin Suicides» (1999), «Lost in Translation» (2003) und «Marie Antoinette» doch allesamt in Sachen Stil und Stimmung.

«Somewhere» erzählt von Johnny Marco (Stephen Dorff, «Felon»), einem berühmten Schauspieler, der in der Leere seines eigenen Lebens zunehmend versinkt. Die Tage schlägt er sich mit Luxusgütern um die Ohren, die Nächte mit schönen Frauen, die seinem Reichtum verfallen. Erst als seine elfjährige Tochter Cleo (Elle Fanning) plötzlich vor seinem Hotel steht und er gezwungen ist, Verantwortung zu übernehmen, wird er sich dem Sinn seines abgehalfterten Daseins bewusst. Für den Score des Filmes zeichnet sich Thomas Mars verantwortlich, Freund von Sophia Coppola und Vater ihrer Kinder sowie Frontmann der Band Phoenix. Coppola bat ihn um Lieder im Stil seiner Songs 'Love like a Sunset' Part I und II.

OT: «Somewhere» von Sophia Coppola; mit Stephen Dorff, Elle Fanning, Chris Pontius, Michelle Monoghan, Kristina und Karissa Shannon.

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10.11.2010 13:30 Uhr Kurz-URL: qmde.de/45737
Marco Croner

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