Die Sat.1-Kochshow wurde zu einem weiteren großen Quotenflop.
2010 hatte Sat.1 auf dem seit Jahren vorhandenen Problem-Sendeplatz am Freitagabend zwei relativ erfolgreiche Programme etablieren können: Im Frühjahr brachte es die Show «Die perfekte Minute» mit Ulla Kock am Brink auf zweistellige Marktanteile, im Sommer wurde «Mein Mann kann» mit Britt Hagedorn zum Überraschungshit. Ab August versuchte sich Sat.1 freitags dann am Kochshow-Genre, das besonders bei den Öffentlich-Rechtlichen erfolgreich ist. «Deutschlands Meisterkoch» war aber im Gegensatz zu den beiden vorherigen Sat.1-Freitagsshows wieder ein Flop.
Am 27. August startete das Format um 20.15 Uhr mit 1,17 Millionen Zuschauern und 4,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum ab drei Jahren – ein äußerst schwacher Wert. In der werberelevanten Zielgruppe wurden 7,5 Prozent Marktanteil gemessen – damit lag man schon zur Premiere mehr als drei Prozentpunkte unter dem gewöhnlichen Sat.1-Durchschnitt. Die zweite Folge gab beim Gesamtpublikum mit 1,10 Millionen Zuschauern nur leicht ab; der Marktanteil lag bei 3,8 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden diesmal 6,9 Prozent erzielt.
Am 10. September reihte sich die dritte Folge in die bisher schlechte Quotenperformance ein: 1,14 Millionen Bundesbürger und 4,0 Prozent schalteten ein, davon waren 7,9 Prozent der Werberelevanten dabei. Immerhin war dies die bis dato erfolgreichste Ausgabe bei den jungen Zuschauern – dennoch lag man weiterhin deutlich unter dem Senderschnitt. So war es auch nicht verwunderlich, dass Sat.1 die Show mit sofortiger Wirkung aus dem Freitagabendprogramm verbannte und am Samstagvorabend um 18.30 Uhr zu Ende brachte, jeweils um eine halbe Stunde gekürzt.
Die erste Episode auf dem neuen Sendeplatz kam auf 1,20 Millionen Zuschauer und 5,9 Prozent, was eine deutliche Marktanteils-Verbesserung gegenüber den Primetime-Folgen darstellte. Aber in der Zielgruppe brachte die Veränderung nichts: Bei den ersten drei Ausgaben waren zwischen 0,74 und 0,82 Millionen 14- bis 49-Jährige dabei. Die erste Sendung am Samstag interessierte nur noch 0,54 Millionen Jüngere – der Marktanteil verharrte mit 7,4 Prozent im roten Bereich. Eine Woche später rutschte man sogar auf 6,7 Prozent ab. Beim Gesamtpublikum reichten 1,23 Millionen Zuschauer wieder für 5,6 Prozent.
Die sechste Folge brachte fast identische Werte: 1,20 Millionen Gesamtzuschauer und 5,6 Prozent schalteten ein. In der Zielgruppe brachten es 0,51 Millionen auf 6,6 Prozent. Damit ging es gegenüber
der Vorwoche nochmal um 0,1 Punkte abwärts. Dieser Marktanteil bedeutete auch den Negativrekord der gesamten Staffel. Überraschenderweise schaffte es die vorletzte Episode dann auf die bisher höchsten Werte seit Sendestart: 1,26 Millionen Zuschauer generierten 6,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Bei den Werberelevanten wurden 8,5 Prozent gemessen – Bestwert der gesamten Staffel. Selbst das Finale konnte diese Quote nicht mehr übertreffen. Am 16. Oktober wurden dort 7,6 Prozent bei 0,66 Millionen jüngeren Zuschauern gemessen. Insgesamt gab es aber immerhin noch einen Rekord: Mit 1,48 Millionen und 6,6 Prozent waren so viele dabei wie nie zuvor.
Im Durchschnitt brachten es die acht Folgen von «Deutschlands Meisterkoch» auf 1,22 Millionen Zuschauer und 5,2 Prozent beim Gesamtpublikum ab drei Jahren – ein Wert, der weniger als die Hälfte des Senderschnitts bedeutet. In der Zielgruppe sah es nur minimal besser aus: Hier reichten 0,65 Millionen Zuschauer für durchschnittlich 7,4 Prozent Marktanteil. Aber auch damit lag man deutlich unter dem Sat.1-Schnitt im tiefroten Bereich. Eine zweite Staffel ist angesichts dieser enttäuschenden Zahlen ausgeschlossen.