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ORF will noch mehr Mitarbeiter entlassen
Die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt will laut ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz noch einmal bis zu 150 Mitarbeitern kündigen. Auch in anderen Bereichen soll gespart werden.
In den letzten Monaten bewegte sich beim ORF einiges. So gab es gleich mehrere Sparpakete, die das Überleben des Konzerns sicherstellen sollten. Zeitgleich wurde das neue ORF-Gesetz auf den Weg gebracht, welches dem Senderverbund zusätzliche Einnahmen in Millionenhöhe einbringt. Diese Maßnahmen waren unvermeidlich: Mit der Pleite von Lehman-Brothers und der darauffolgenden Wirtschaftskrise samt stark fallenden Werbeerlösen, wurde der ORF an den Rand des Ruins getrieben.
Von diesem Schreckenszenario hat man sich inzwischen wieder entfernt, dennoch muss das Sparen laut Generaldirektor Wrabetz weitergehen: "Wir werden 2012 noch einmal 150 Mitarbeiter über natürliche Abgänge und Handshakes abbauen. Parallel dazu wird es weitere Sparmaßnahmen im Technologiebereich geben. In Summe geht es noch einmal um 30 Millionen Euro, die wir einsparen müssen, um auch 2011 eine schwarze Null zu erreichen", so der ORF-Chef in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Presse". Und auch 2012 müsse man noch einmal 50 Millionen Euro in den Bereichen Personal, Technik und Sportrechte einsparen. Eine Erhöhung der Gebührengelder schloss Wrabetz aus
Neben vielen Entlassungen, in den letzten zwei Jahren verringerte sich der Personalbestand bereits von 4.000 Beschäftigten auf 3.500, soll also auch bei der Technik gespart werden. Hier ist geplant, bis Ende 2011 auf einen "bandlosen Betrieb" umzustellen. Bei den Sportrechten ist wohl die teure Bundesliga gemeint, diese sicherte man sich allerdings jüngst für die kommenden drei Jahre. Hier steht in nächster Zeit also keine Ausschreibung an.
Wrabetz ließ in dem Interview seine Zukunft offen und verriet nicht, ob er sich im kommenden Jahr der Wiederwahl als Generaldirektor stellen werde. Der 50-Jährige hatte den ORF vor rund dreieinhalb Jahren mit einem täglichen Marktanteil von 43 Prozent übernommen, im September 2010 lag dieser Wert bei 34,9 Prozent. Auf die Frage, wo denn der Boden bei den Marktanteilen sei, antwortete Wrabetz: "Im Gesamtjahr werden wir bei 36 Prozent liegen. Wir sind in Europa als Senderfamilie immer noch unter den Top 5 im Fernsehen. Ich hätte auch gerne nur 33 Konkurrenz-Sender wie Gerhard Zeiler, als er 1998 aufgehört hat. Jetzt haben wir 92. Damals gab es 700.000 Monopol-Haushalte, heute sind es 7000. Es ist unglaublich, wie viele Hunderttausende Menschen an einem Fernsehabend fünf, sechs Sender besuchen."
Gleichzeitig kündigte der ORF-Chef mehrere neue Formate für den Sender ORF 1 an. So soll es ein "junges Reportage-Magazin" sowie ein daran angeschlossenes österreichisches Talk-Format geben. Beide Sendungen sollen künftig am Dienstag über die Bildschirme flimmern und ihn "noch österreichischer machen." Wrabetz weiter: "Viele Öffentlich-Rechtlichen in Europa haben die Jungen längst verloren, auch die jungen Erwachsenen. ARD und ZDF haben zusammen nur noch zehn Prozent bei den unter 50-Jährigen. Wir haben immerhin noch über 30 Prozent."
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