Die Talentsuche ist eröffnet. Ab Freitag präsentiert RTL zum vierten Mal faszinierende Darbietungen und skurrile Acts.
Anders als bei den üblichen Castingshows müssen die Kandidaten von
«Das Supertalent» nicht nur vor einer Jury, sondern gleich vor einem großen Live-Publikum auftreten. Zudem gibt es im Gegensatz zu
«Deutschland sucht den Superstar»,
«X Factor» oder
«Popstars» keine Einschränkungen bezüglich des Alters der Kandidaten sowie zur Art ihrer Darbietungen. Sie müssen nur auf einer Bühne darstellbar sein. Dank dieser großen Freiheiten traten bereits Artisten, Sänger, Tänzer und sogar Kunstfurzer allen Alters zur Belustigung des Publikums auf.
Ob die vorgeführte Leistung dann einem besonderen Talent entspringt oder nur dem Wahn eines Möchtegernstars, entscheidet eine dreiköpfige Jury. Mithilfe eines Buzzers können sie in besonders schlimmen Fällen den sofortigen Abbruch einer Vorführung anordnen. Wer es ohne Rauswurf durchhält das Publikum zu unterhalten, kommt eine Runde weiter und darf in den Liveshows antreten. Neben dem Hauptgewinn von 100.000 Euro winkt der Start einer großen Karriere.
Das simple Konzept basiert grob auf der mehrfach eingestellten
«Gong Show», ist aber gleichzeitig eine Adaption des englischen Formats
«Britain’s Got Talent». Die US-Version (Foto) entwickelt sich seit fünf Jahren jährlich zur erfolgreichsten Show des Sommers und bescherte dem Sender NBC zuletzt eine Traumquote von fast 20 Millionen Zuschauern. Auch in Deutschland ist der Siegeszug der Sendung fast schon beängstigend. Die vergangene dritte Staffel holte im Mittel knapp sieben Millionen Zuschauer zu RTL und generierte einen durchschnittlichen Marktanteil von über 33 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Damit wurde sie zur erfolgreichsten Show im Jahr 2009 und konnte sogar den Dauerbrenner «DSDS» leicht überbieten. Angesichts dieses Erfolgs ist es kein Wunder, dass sich die «Superstar»-Suche künftig stärker am «Supertalent» orientiert und in der kommenden Staffel ebenfalls mit einigen Castings vor Zuschauern aufwartet.
Um die Zugkraft der Talentsuche noch stärker ausnutzen zu können, erhöhte RTL noch einmal die Anzahl der Ausgaben. Gab es in der ersten Staffel lediglich drei Episoden, wurden ein Jahr später schon sieben produziert, bevor im Jahr 2009 ganze elf Folgen auf Zuschauerfang gingen. Die vierte Runde wird nun an 14 Abenden den Sieger küren. Gleichzeitig wurde die Anzahl der Castings auf zehn Städte aufgestockt. Diese fanden vom 16. Mai bis 20. Juni in Berlin, Bochum, Hamburg, Hannover, Frankfurt, Leipzig, Köln, München, Nürnberg sowie Stuttgart statt und lockten mit knapp 41.000 Bewerbern soviel wie nie zuvor an. Parallel strahlt SuperRTL das «Backstage Magazin» am Montagabend aus, das zusätzlich am Samstagnachmittag auch bei RTL zu sehen ist.
Keine Änderungen gibt es derweil bei der Besetzung der Show. «DSDS»-Veteran Dieter Bohlen, Model Sylvia van der Vaart und Laufstegtrainer Bruce Darnell nehmen erneut in der Jury Platz, während Marco Schreyl und Daniel Hartwich hinter den Kulissen mit den Kandidaten reden.
Obwohl die Sendung derart erfolgreich ist, brachte sie noch keinen wirklichen Star hervor. Zwar tingelt Mundharmonikerspieler Michael Hirte (Foto), der Sieger der zweiten Staffel, regelmäßig durch Volksmusikveranstaltungen, der ganz große Erfolg blieb jedoch aus. Opernsänger Ricardo Marinello aus der ersten Runde und der letztjährige Champion Hundedresseur Yvo Antoni sind mittlerweile vollkommen in Vergessenheit geraten. Die britische Version brachte hingegen die weltweit bekannten Sänger Paul Potts und Susan Boyle hervor. Vielleicht wird sich dies mit der anstehenden vierten Staffel ändern. Ein Gewinner steht bereits jetzt schon fest. Der Sender RTL darf sich erneut auf sensationelle Quoten freuen.