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BBC: Briten müssen nicht mehr zahlen

Trotz der derzeit finanziell angespannten Lage bei der BBC wird es zu keinen Gebührenerhöhungen kommen. Gleichzeitig wird aber erneut vor Einschnitten im Programm gewarnt.

„Weniger machen, das dafür besser“ - so lautet die Devise des öffentlich-rechtlichen Kanals BBC seit den im Frühjahr bekannt gewordenen Plänen zur Reduzierung der Ausgaben. Ausgangsposition hierfür war der von der privaten Konkurrenz aufgebaute Druck gegenüber der TV-Anstalt. Andere Mitstreiter im Mediengeschäft kritisierten die unaufhaltsame Dominanz der BBC: Die Verantwortlichen hätten beispielsweise problemlos an der Krise vorbeiziehen können. Vergleichsweise gerechte Wettbewerbsbedingungen waren somit nicht einmal ansatzweise vorhanden. So kam es schließlich dazu, dass sich BBC-Chef Mark Thompson der teils heftigen Kritik beugte und daher im gleichen Atemzug deutliche Einschnitte im Programm ankündigte. Letztendlich wurden die insgesamt rund 600 Millionen eingesparten Pfund lediglich an anderer Stelle neu angelegt. Obwohl es der Führungsriege schon aufgrund der jährlich über drei Milliarden Pfund Gebühren-Gelder gut genug gehen sollte, war zwischenzeitlich von einer Erhöhung die Rede. Dazu wird es nach einer Mitteilung des Fernsehsenders jedoch nicht kommen.

Das bestätigte das Kontrollgremium der BBC am Donnerstag. Fürs kommende Jahr stand ursprünglich eine Gebührenerhöhung im Raum. Diese sollte die Beträge um zwei Prozent ansteigen lassen. Bis März 2013 bleibt es also bei dem umgerechneten Preis von stolzen 173 Euro pro Jahr, versicherte die BBC Trust. Thompson warnt allerdings weiterhin vor Sparmaßnahmen. Zur Zeit arbeite man am finanziellen Limit, teilte er der Programmzeitschrift "Guardian" mit. Außerdem müsse man auch in Zukunft dringend an Sport- und Spielfilmrechten sparen. Erst im nächsten Jahr soll über neue Tarife verhandelt werden.

Bereits im Frühjahr wurden erste Konsequenzen gezogen. Als erstes Opfer traf es damals den digitalen Radiosender 6Music, der eine alternative zum üblichen Hörfunk-Gedudel - auch im Umlauf als „Mainstream“, anbot. Selbst das eigene Internetangebot des Senders konnte nicht unberührt bleiben: In drei Jahren wird sich der Umfang der offiziellen BBC-Webseite drastisch halbiert haben.
18.09.2010 09:06 Uhr Kurz-URL: qmde.de/44644
Daniel Sallhoff

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Tags

BBC Sparmaßnahmen Mark Thompson British Broadcasting Corportation

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