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Quotencheck: «Solitary – Besieg dich selbst!»

Die Spielshow bei ProSieben startete mit guten Quoten, verlor im Verlauf der Staffel aber viele Zuschauer.

Seit Mitte Juli führte die Reality-Spielshow «Solitary – Besieg dich selbst» nun schon das ProSieben Line-Up am Samstagabend an. Danach zeigte der Sender ein fast immer quotenstarkes «Elton vs. Simon – Die Show» und ein fast durchgängig schwaches «League of Balls» mit Charlotte Engelhardt. Für «Solitary» sah es allerdings nicht ganz so eindeutig aus, anfangs konnte ProSieben mit der Show noch gute Quoten einfahren und lag deutlich über dem eigenen Senderschnitt. Später gab das Format dann etliche Zuschauer ab und konnte sich noch so gerade auf dem Schnitt des Senders halten. Zum Ende hin brachen allerdings alle Dämme und die Show rutschte gleich mehrmals in die Einstelligkeit ab. Dass das Interesse der Zuschauer im Laufe der Zeit verflog, dürfte wohl auch an den Teilnehmern der Show gelegen haben. Den letztendlichen Sieger, Dirk Schlemmer (Mister Germany 2008/2009), kannten wohl nur die wenigsten. Auch Doreen Seidel, Kay Böger und Murat Bosporus sagten wohl nur einer Hand voll Zuschauern etwas.

Doch von Anfang an: Die Show schlug schon im Vorfeld große Wellen. Die Empörung war vergleichsweise groß, als die deutschen Medien vom Konzept der Show erfuhren. Acht mehr oder weniger Prominente lassen sich in eine Kapsel sperren und müssen darin Aufgaben erledigen, die ihnen von einer Computerstimmen, Alice, aufgetragen werden. Die Neugier bei der ersten Sendung am 17. Juli war also entsprechend hoch, 1,60 Millionen Menschen schalteten damals ein, 1,23 Millionen von ihnen befanden sich im Alter zwischen 14 und 49 Jahren. Der Marktanteil in der Zielgruppe belief sich auf gute 14,3 Prozent und auch insgesamt sah es mit 6,7 Prozent gut aus.

Das Interesse der Medien ebbte nach der ersten Folge spürbar ab, hatte man doch gemerkt, dass das Format keinerlei Relevanz besaß und sich daraus schlecht ein Skandal machen ließ. Die zweite Folge eine Woche später hatte allerdings noch viele Zuschauer. 1,54 Millionen Menschen wollten die nächsten Aufgaben in «Solitary» sehen und bescherten ProSieben damit 13,0 Prozent Marktanteil bei den werberelevanten Zuschauern. Sieben Tage später folgte dann der erste größere Einbruch, nur noch 1,18 Millionen Menschen interessierten sich für die Show. Insgesamt kam das von Sonya Kraus moderierte Format auf nur noch 5,2 Prozent Marktanteil, 11,3 Prozent standen beim jungen Publikum zu Buche.

Die erste Folge im August konnte sich noch einmal fangen und ergatterte 13,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Auch bei den Zuschauerzahlen ging es wieder deutlich bergauf, 1,40 Millionen Bundesbürger sahen sich die vierte Episode an, 1,08 Millionen von ihnen kamen aus der Zielgruppe. Eine Woche zuvor fiel die Reichweite bei den jungen Menschen unter die Eine-Million-Marke, 900.000 14- bis 49-Jährige schalteten damals ein. Auf die Erholung folgte am 14. August aber schon wieder der Absturz, wieder konnte man die magische Million-Grenze nicht überschreiten, lediglich 990.000 Werberelevante schalteten ein. Der Marktanteil bei den jungen Zuschauern lag bei 11,8 Prozent, insgesamt sahen 1,35 Millionen Menschen zu.

Mit diesen Werten konnte ProSieben zwar keinen Mega-Erfolg aufweisen, doch immerhin blieb dem Kanal damit ein Flop erspart. Sieben Tage später wendete sich das Blatt aber endgültig, die sechste Folge von «Solitary» wurde nur noch von 960.000 Menschen ab drei Jahren gesehen, 4,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum wurden gemessen. Zudem konnte die Show nur 8,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen einfahren. In der Woche darauf konnte sich die Spielshow zwar noch einmal auf 10,7 Prozent in der Zielgruppe retten, die beiden letzten Ausgaben liefen allerdings desaströs. Beide Folgen erzielten nur acht Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Das Finale sahen insgesamt nur 1,11 Millionen Menschen, das Halbfinale gar nur 1,08 Millionen.

Insgesamt kam «Solitary» mit neun gezeigten Folgen im Schnitt auf 1,29 Millionen Zuschauer. Bei dem Fernsehpublikum ab drei Jahren führt dies zu einem schwachen Quotenschnitt von 5,3 Prozent. Von den 14- bis 49-Jährigen schalteten im Durchschnitt 960.000 Menschen ein, in dieser Altersklasse stehen daher nur elf Prozent Marktanteil auf dem Konto. Die erste Staffel von «Solitary» lag mit diesen Werten unter dem Senderschnitt von ProSieben, vor allem die letzten Folgen zogen die Quoten nach unten. Dank der Neugier der Zuschauer auf das Format und dem damit verbundenen guten Start im Juli, muss ProSieben die Show auf die gesamte Sicht aber nicht als Totalflop abstempeln.
13.09.2010 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/44522
Timo Niemeier

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Solitary

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